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Langfristig aber Gewinne 13.08.2020 22:29:00

Morgan Stanley-Experte: Zehnprozentiger Ausverkauf an den Märkten wahrscheinlich - gefolgt von Erholungsphase

Morgan Stanley-Experte: Zehnprozentiger Ausverkauf an den Märkten wahrscheinlich - gefolgt von Erholungsphase

Mike Wilson von Morgan Stanley rechnet damit, dass auf die Erholungsphase der Aktienmärkte ein erneuter Crash folgt. Anschliessend könnten die Märkte aber profitieren.

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• Kurzfristiger Einbruch, gefolgt von langfristigen Gewinnen
• Softwareunternehmen als Krisensieger überbewertet
• Tiefstände vom März bereits vorhergesagt

Kurzfristiger Kurseinbruch erwartet

Michael Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley, ist der Meinung, dass die geringe Bandbreite der Gewinner am Aktienmarkt zu einem zehnprozentigen Einbruch führen wird, bevor es zu einer erneuten Erholung kommt, wie MarketWatch berichtet. Wilson und seine Kollegen rechnen damit, dass eine Reihe von Risiken, die sich während des ungehinderten Aufwärtstrends der Märkte aufgebaut haben, aufgelöst werden müssen. Zu diesen zählen die steigenden Zahlen an COVID-19-Fällen, der ungewisse Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November und die nahezu unkontrollierten Staatsausgaben der US-Regierung. Andernfalls würden die derzeitigen Gewinner aus dem Technologiebereich gemeinsam mit dem Rest des Markts abstürzen.
Am ehesten rechnen die Experten aber damit, dass die US-Märkte um zehn Prozent einbrechen werden, anschließend aber wieder eine Erholungsphase folgt. Somit werde sich der Bullenmarkt fortsetzen und weiter ausbreiten. Dies könne zu einer überraschend starken Erholung der Wirtschaft und der Gewinne führen, die im Ende des Jahres beginnen und sich bis ins Jahr 2021 hineinziehen werde, so der Bericht der Analysten.

Kurseinbruch bei Softwareunternehmen nur Frage der Zeit

Im Podcast der US-Großbank, "Thoughts on the Market", erklärte Mike Wilson Ende Juli, dass die Erwartungen und Bewertungen für Softwareaktien so hoch angesetzt wurden wie bei keiner anderen Branche. Unternehmen wie Oracle, IBM oder Microsoft stehen für Werte, die Investoren in der Corona-Krise herbeisehnen. So können Technikkonzerne der Pandemie zum Trotz schnell wachsen und zeigen sich insgesamt widerstandsfähiger. Im Vergleich zu anderen Industriesektoren ist bei Softwareherstellern in der Regel auch Telearbeit möglich. Laut Wilson dauern die Top-Bewertungen der Softwarefirmen aber schon zu lange an. Zwar profitieren sie von Kursanstiegen, in der Zukunft würden aber wieder Abschwünge folgen. Obwohl er deren Zeitpunkt nicht festlegen könne, habe Morgan Stanley den Sektor bereits herabgestuft.

Hohe Treffsicherheit bei Kursbewegungen während der Corona-Krise

Bisher waren die Vorhersagen von Wilson und seinem Team zwar nicht immer korrekt, allerdings haben die Analysten bereits am 16. März ein Tief der Märkte vorhergesagt. Nur eine Woche Woche später, am 23. März, erreichte der S&P 500 sein jüngstes Tief von 2.237 Punkten. Zu diesem Zeitpunkt erklärten sie, dass die Corona-Krise und der Fall des Ölpreises genau die Tropfen gewesen wären, die das Fass zum Überlaufen und die Wirtschaft zum Fallen gebracht hätten. Wilson sprach während Kursrückgängen im Mai außerdem eine Kaufempfehlung aus. Auch hier lag der Experte richtig: Die Aktienmärkte haben seit März an vier aufeinanderfolgenden Monaten Gewinne verzeichnet.

Redaktion finanzen.ch

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