Cannabis-Boom |
01.10.2024 06:12:00
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Verbraucherzentrale: Wie unsicher sind Hanf-Lebensmittel wirklich?
Cannabis-Produkte sind momentan beliebt. Doch geht ein Risiko von Hanf-Lebensmitteln aus?
Marihuana voll im Trend
Mit dem Marihuana-Image versuchen mittlerweile viele Unternehmen zu werben. So brachte RitterSport beispielsweise die Sorte "Schoko und Gras" heraus, Wiesenhof vertrieb seine Hanfwurst als echtes "High-Light". Die high-machende Substanz aus dem Gras, das sogenannte THC, darf in Lebensmitteln und anderen frei verkäuflichen Hanfprodukten aber nur in sehr geringen Massen enthalten sein. Lediglich 0,2 Prozent beträgt der Grenzwert, der besagt, wie viel THC in den Produkten enthalten sein darf.
Stattdessen ist in den Produkten CBD (Cannabidiol) enthalten. Gegenüber der Zeitschrift "Fit for Fun" bezeichnet ein österreichischer Psychiater das CBD "ein Stück weit als Gegenteil von THC" - es habe kein Suchtpotenzial und beeinträchtige das Fahrvermögen nicht. Produkten mit CBD werden allerdings allerhand heilende Wirkungen nachgesagt. So sollen sie beruhigen sowie Stress und Ängste abbauen.
Verbraucherzentralen kritisieren Hype um Hanf-Produkte
In Deutschland melden sich allerdings die Verbraucherzentralen zu Wort und kritisieren einen "regelrechten Hype" um solche Produkte, wie der "Spiegel" schreibt. Vor allem dann, wenn Hersteller sie damit bewerben, bei Depressionen, Schlafstörungen oder Menstruationsbeschwerden zu helfen. Denn solche Eigenschaften seien laut Verbraucherzentralen wissenschaftlich noch gar nicht nachgewiesen.
Eigentlich dürften die Produkte gar nicht verkauft werden, äusserte Waltraud Fesser von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gegenüber dem "Spiegel". Sie würden vom Verzehr abraten. Auch deshalb, weil die Sicherheit von CBD in Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln noch nicht ausreichend belegt sei.
THC gefährlich für Kinder und Vielverzehrer
Dadurch, dass die Grenzwerte für THC in Hanf-Produkten bei 0,2 Prozent liegen, sorgt sich das Bundesinstitut für Risikobewertung laut Angaben des WDR auch davor, dass das enthaltene THC ein Risiko für Vielverzehrer oder Kinder darstellen könnte. Gerade Kinder und Jugendliche könnten angeregt werden, hanfhaltige Bonbons, Schokolade oder Energydrinks zu kaufen. In Tees aus Hanfblättern werde der Grenzwert ausserdem häufig überschritten.
Der Verkauf von CBD-haltigen Produkten ist rechtlich eine Grauzone. Eigentlich müssen Hersteller vor Verkauf beweisen, dass es unbedenklich ist, ein Produkt mit zugesetztem CBD zu verzehren. Solche Nachweise sind aufwendig und teuer. Viele Produzenten verkaufen ihre Hanf-Lebensmittel, -Öle und Co. deshalb derzeit nicht mehr.
Redaktion finanzen.ch
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