21.04.2020 17:49:51
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Aktien Schweiz schliessen sehr schwach - Ölpreis-Absturz belastet
ZÜRICH (Dow Jones)--Die jüngsten Turbulenzen am Ölmarkt haben am Dienstag auch die Kurse am Aktienmarkt in der Schweiz belastet. Am Montag war US-Öl zur Lieferung im Mai erstmals überhaupt im Minus gehandelt worden - phasenweise sogar mit rund 40 Dollar je Barrel. Hintergrund waren Sorgen, die bereits vollen Lager könnten weitere Lieferungen derzeit nicht mehr aufnehmen. Am Berichtstag gaben auch die Preise für die längerlaufenden Terminkontrakte kräftig nach - auch die der Nordseesorte Brent. "Der Ölmarkt glaubt offensichtlich nicht mehr an eine deutliche Erholung der Wirtschaft und damit der Ölnachfrage im zweiten Halbjahr", sagte ein Händler. Das sei auch ein schlechtes Zeichen für die Aktienmärkte.
Der SMI verlor 2,4 Prozent auf 9.548 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursverlierer und 2 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 60,8 (zuvor: 56,91) Millionen Aktien.
Unter Druck standen die Bankenwerte. Hier belasteten Sorgen, dass die Ölunternehmen im Zuge der weiter fallenden Ölpreise nicht mehr kostendeckend fördern und in der Folge ihre Kredite bei den Banken nicht mehr bedienen können. Der europäische Bankensektor verlor 4,6 Prozent. Die Aktien der UBS fielen um 4,7 Prozent, für Credit Suisse Group ging es um 4,3 Prozent nach unten.
Die Versicherungswerte wurden in Sippenhaft genommen. Zurich Insurance verloren 3,3 Prozent und Swiss Life 2,8 Prozent. Die Papiere von Swiss Re waren mit einem Abschlag von 10,6 Prozent bzw. 8,34 Franken das Schlusslicht im SMI. Hier wurde allerdings am Berichtstag eine Dividende von 5,90 Franken ausgeschüttet.
Die Aktien von Swatch verloren 4,6 Prozent, für Richemont ging es um 3,8 Prozent nach unten. Im März sind die Schweizer Uhrenexporte wertmäßig um 22 Prozent und bei den Volumina um 43 Prozent gesunken, wie die Credit Suisse anmerkte. Es habe sich um den schwächsten Monat seit der Finanzkrise gehandelt. Die Swatch Group stehe vor größeren Schwierigkeiten im Vergleich zu ihren heimischen Konkurrenten, urteilten die Analysten. Sie habe die größte Ausrichtung am Großhandel, niedrigere Preissegmente, einen höheren Graumarktanteil mit mehr Preisnachlässen und leide unter dem Trend zur Smartwatch stärker.
Nach Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal gewann die Aktie des Spezialchemiekonzerns Sika 2,5 Prozent. Die Auswirkung der Covid-19-Belastung hat nach Aussage des Unternehmens erst ab März spürbarer belastet, so dass an der Börse nun vorsichtig auf das zweite Quartal geschaut wird. Während der Umsatz, getrieben durch Zukäufe, stieg, fiel er organisch leicht. Der 2020er Ausblick wurde wie erwartet einkassiert, aber das Unternehmen ist optimistisch, die Mittelfristziele wieder zu erreichen.
Die Sulzer-Aktie stieg um 2,0 Prozent. Zwar liegt das Ergebnis für das erste Quartal laut Citigroup 5 Prozent über der Konsensschätzung, doch werden die wirklichen Auswirkungen von Covid-19 auf die Zahlen nach Meinung der Citi-Analysten erst im zweiten Quartal zu sehen sein.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/mgo
(END) Dow Jones Newswires
April 21, 2020 11:50 ET (15:50 GMT)
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