Bilanz vorgelegt |
26.10.2022 22:05:00
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Alphabet-Aktie beendet Handel tiefrot: Zahlen der Google-Mutter unter den Erwartungen - Millionenstrafe aus Indien schockt zusätzlich
Die Tech-Riesen Google und Microsoft zeigen sich trotz Milliardengewinnen nicht immun gegen die hohe Inflation und Konjunktursorgen.
Bei der Google-Mutter Alphabet legte der Umsatz im Jahresvergleich lediglich um sechs Prozent auf gut 69 Milliarden Dollar zu. Unterm Strich sank der Gewinn von 18,94 auf rund 13,9 Milliarden Dollar.
Auffallend war der Rückgang der Werbeerlöse bei der Videoplattform Youtube, die im Jahresvergleich von 7,2 auf 7 Milliarden Dollar sanken. In den vergangenen Jahren war Youtube eine der treibenden Kräfte für das Wachstum bei Google - und es war der erste Rückgang, seit der Konzern sie veröffentlicht. Schon im zweiten Quartal habe sich der Rückzug von Werbekunden abgezeichnet, im vergangenen Vierteljahr habe sich der Trend beschleunigt, sagte Google-Manager Philipp Schindler in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Vor allem betroffen gewesen seien Anzeigen für Versicherungen, Kredite und Kryptowährungen.
Der operative Gewinn der Google-Dienste insgesamt sank derweil von knapp 24 auf 19,8 Milliarden Dollar. Sie machen nach wie vor praktisch das gesamte Geschäft von Alphabet aus. Die anderen Projekte der Dachgesellschaft - wie etwa die Roboterauto-Firma Waymo oder der Drohnen-Lieferdienst Wing - trugen zum Konzernumsatz 209 Millionen Dollar bei. Das war ein Plus von rund zwölf Prozent. Ihr operativer Verlust stieg unterdessen von 1,3 auf 1,6 Milliarden Dollar. Alphabet ist gerade unter anderem dabei, den Start von Waymo-Robotaxis in Los Angeles vorzubereiten.
Microsoft konnte die Erlöse im Sommer zwar deutlich steigern. In den drei Monaten bis Ende September legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 50,1 Milliarden Dollar (50,3 Mrd Euro) zu. Damit übertraf Microsoft die Markterwartungen leicht. Der Konzern leidet jedoch unter dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen in US-Währung schmälert.
Microsofts Betriebsgewinn kletterte um sechs Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Deutlich höhere Kosten liessen das Nettoergebnis aber um 14 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar sinken.
Die Erlöse im Cloud-Geschäft mit Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen insgesamt um 24 Prozent. Microsofts Azure-Plattform - das Aushängeschild der Cloud-Sparte - verbuchte ein Wachstum von 35 Prozent. Im Vorquartal waren es aber noch 40 Prozent gewesen. Das war schon ein Alarmsignal für die Investoren. Zudem verfehlte Microsoft mit einer Umsatzprognose zwischen 52,35 und 53,35 Milliarden Dollar für das laufende Quartal deutlich die Erwartungen der Anleger, die eher mit 56 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Bei Google rückte der Umsatz im Cloud-Geschäft von knapp 5 auf rund 6,9 Milliarden Dollar vor. Allerdings weitete sich auch der operative Verlust der Sparte von 644 auf 699 Millionen Dollar aus. Google ist bei Cloud-Diensten die Nummer drei hinter Amazon und Microsoft, versucht aber eine Aufholjagd.
Indien erlegt Google wegen Zahlungssystem Millionenstrafe auf
Die indische Wettbewerbsbehörde CCI hat dem US-Konzern Google die zweite Millionenstrafe binnen weniger Tage aufgebrummt. Die Behörde verpflichtete den Internetriesen am Dienstag zu einer Zahlung von 113 Millionen Dollar für dessen "unfaires" Zahlungssystem.Bereits vergangene Woche hatte die CCI Google vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung auf dem indischen Smartphone-Markt zu missbrauchen und eine Strafe von 170 Millionen Euro verhängt.
Googles Betriebssystem Android ist der Agentur Counterpoint zufolge auf 95 Prozent der in Indien genutzten Smartphones installiert. Unabhängige App-Entwickler verbreiten ihre Software über den Google Play Store, müssen aber Googles Gebührenabrechnungssystem nutzen, um Geld von ihren Kunden zu kassieren.
Dieses Konzept führe zu einer "unfairen Bedingung für App-Entwickler", erklärte die CCI. Googles "einseitige und willkürliche" Abrechnungspraxis beraube die Entwickler ihrer "rechtmässigen Wahl" eines Bezahlsystems. Die Behörde ordnete an, Google müsse andere Bezahlsysteme zulassen.
Ähnliche Vorwürfe in der EU
Wegen ähnlicher Vorwürfe gehen auch die EU-Behörden seit Jahren gegen Google vor. Die EU-Kommission verhängte mehrere Strafen in Milliardenhöhe. Der US-Konzern wehrt sich teilweise noch vor den europäischen Gerichten in Luxemburg dagegen.
Googles Mutterkonzern Alphabet stellte am Dienstag seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor. Demnach machte der Konzern einen Gewinn von 14 Milliarden Dollar und blieb damit hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie des Unternehmens verzeichnete nach Bekanntwerden der Zahlen ein Minus von 5,6 Prozent.
Der Tech-Riese Alphabet zeigt sich trotz Milliardengewinnen nicht immun gegen die hohe Inflation und Konjunktursorgen. Die Google-Mutter bekam im vergangenen Quartal die Sparsamkeit der Werbekunden deutlich zu spüren.
Bei der Google-Mutter Alphabet legte der Umsatz im Jahresvergleich lediglich um sechs Prozent auf gut 69 Milliarden Dollar zu. Unterm Strich sank der Gewinn von 18,94 auf rund 13,9 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,06 US-Dollar nach 1,40 US-Dollar Gewinn je Anteilsschein vor Jahresfrist. Das war weniger als Analysten dem Unternehmen zuvor zugetraut hatten, der Konsens der Experten hatte sich auf 1,27 US-Dollar belaufen.
Auffallend war der Rückgang der Werbeerlöse bei der Videoplattform Youtube, die im Jahresvergleich von 7,2 auf 7 Milliarden Dollar sanken. In den vergangenen Jahren war Youtube eine der treibenden Kräfte für das Wachstum bei Google - und es war der erste Rückgang, seit der Konzern sie veröffentlicht. Schon im zweiten Quartal habe sich der Rückzug von Werbekunden abgezeichnet, im vergangenen Vierteljahr habe sich der Trend beschleunigt, sagte Google-Manager Philipp Schindler in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Vor allem betroffen gewesen seien Anzeigen für Versicherungen, Kredite und Kryptowährungen.
Der operative Gewinn der Google-Dienste insgesamt sank derweil von knapp 24 auf 19,8 Milliarden Dollar. Sie machen nach wie vor praktisch das gesamte Geschäft von Alphabet aus. Die anderen Projekte der Dachgesellschaft - wie etwa die Roboterauto-Firma Waymo oder der Drohnen-Lieferdienst Wing - trugen zum Konzernumsatz 209 Millionen Dollar bei. Das war ein Plus von rund zwölf Prozent. Ihr operativer Verlust stieg unterdessen von 1,3 auf 1,6 Milliarden Dollar. Alphabet ist gerade unter anderem dabei, den Start von Waymo-Robotaxis in Los Angeles vorzubereiten.
Bei Google rückte der Umsatz im Cloud-Geschäft von knapp 5 auf rund 6,9 Milliarden Dollar vor. Allerdings weitete sich auch der operative Verlust der Sparte von 644 auf 699 Millionen Dollar aus. Google ist bei Cloud-Diensten die Nummer drei hinter Amazon und Microsoft, versucht aber eine Aufholjagd.
Die Aktie der Google-Mutter verlor im US-Handel an der NASDAQ bis zum Handelsende 9,63 Prozent auf 94,82 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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