Gemeinsames & Unterschiede |
09.08.2024 06:36:00
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Carl Icahn und Warren Buffett: Diese unterschiedlichen Philosophien trennen die beiden Wall Street-Legenden
Carl Icahn und Warren Buffett sind beide echte Wall Street-Grössen, die sich mit ihren Geschäften ein Milliardenvermögen aufgebaut haben und deren Ratschläge und Börsenweisheiten viele Kleinanleger beherzigen. Die Investmentstrategien der beiden Starinvestoren unterscheiden sich jedoch in manchen Punkten.
• Beide Starinvestoren suchen nach unterbewerteten Aktien
• Buffett bevorzugt lange Haltedauer - Icahn legt darauf weniger Wert
Carl Icahn ist Gründer und Vorsitzender der Holdinggesellschaft Icahn Enterprise, die auch die grösste Beteiligung in seinem Portfolio darstellt, und hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als aktivistischer Investor aufgebaut. Er versucht also durch eine Beteiligung an einem Unternehmen, Einfluss auf das Management und die Unternehmensstrategie zu nehmen. So legte er sich zum Beispiel mit der Fast-Food-Kette McDonald’s an und pochte auf mehr Tierwohl in McDonald's-Lieferketten.
Warren Buffett, einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten und CEO der Investmentholding Berkshire Hathaway, ist derweil für seine Value-Investing-Strategie bekannt. Mit seinem Investmentvehikel setzt er auf Unternehmen, die eine gute wirtschaftliche Verfassung, eine starke Wettbewerbsposition, eine gute Führungsriege besitzen und deren Anteile unterbewertet sind. Sein Händchen für Aktiengeschäfte brachte ihm den Spitznamen "Orakel von Omaha" ein.
Trotz einiger Gemeinsamkeiten der beiden Starinvestoren, gibt es auch einige Punkte, in denen sich die Investmentstrategien der beiden unterscheiden. In einem Interview mit CNBCs "Closing Bell: Overtime" erläuterte Carl Icahn seine eigene und Warren Buffetts Philosophie.
Icahn: "Ich weiss nicht, ob wir völlig anderer Meinung sind."
"Er ist ein harter Kerl, dem man widersprechen kann. Ich meine, schauen Sie sich seine Bilanz an", so Icahn im Interview und spielte laut CNBC damit auf die Tatsache an, dass Buffett oftmals als grösster langfristiger Investor aller Zeiten bezeichnet wird.
"Ich weiss nicht, ob wir völlig anderer Meinung sind. Ich denke, wir sind gewissermassen in einem anderen Geschäft mit Warren. Ich bin ein Aktivist", so Icahn. "Ich suche nach einem Unternehmen, das meiner Meinung nach sehr unterbewertet ist, wie [Southwest Gas], und ich kann etwas dagegen tun. Das mache ich gerne. Deshalb komme ich jeden Tag zur Arbeit.", zitiert CNBC Icahn.
Suche nach unterbewerteten Aktien - Unterschied bei der Haltedauer
Sowohl Buffett als auch Icahn sind also auf der Suche nach unterbewerteten Aktien. Doch während Buffett für seine Geduld und die lange Haltedauer seiner Investments bekannt ist und in einem Brief an Aktionäre einmal schrieb, wenn sein Investmentvehikel "Teile herausragender Unternehmen mit herausragendem Management" besitze, sei die "bevorzugte Haltedauer tatsächlich ewig", erklärte Icahn, dass es bei den Positionen, die er aufbaue, weniger darum gehe, ein Portfolio aufzubauen, das langfristig gehalten werden solle.
"Wir suchen nach dem Moment, um zuzuschlagen, und natürlich hätte ich viel mehr Geld verdient, wenn ich die Apples und Netflix', die wir gekauft haben behalten hätte, aber wir haben sie gekauft und einen grossen Gewinn gemacht", so Icahn gegenüber CNBC.
2016 erklärte Icahn, dass er seine Apple-Aktien vollständig verkauft habe - im selben Jahr begann Buffett mit seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway Apple-Aktien zu kaufen. Seither ist die Apple-Beteiligung zu einer von Buffetts erfolgreichsten Investitionen geworden.
Icahn stösst Occidental-Beteiligung ab - Buffett kauft zu
Auch bei den Aktien des US-amerikanischen Ölförderers Occidental Petroleum mit Sitz in Houston, Texas, haben die Starinvestoren unterschiedliche Ansätze verfolgt. So hat Icahn seine verbliebenen Occidental Petroleum-Aktien im März 2022 verkauft, während Warren Buffetts Berkshire Hathaway ihre bereits beachtliche Occidental-Beteiligung innerhalb weniger Tage weiter ausbaute. Dass Icahn sich dafür entschied seine Occidental-Beteiligung abzustossen, als die Ölpreise auf Mehrjahreshöchststände kletterten, verdeutliche, wie der US-Milliardär gegenüber CNBC verlautete, die gegensätzlichen Philosophien von ihm und Buffett.
Icahn hatte 2019 mit dem Kauf von Occidental-Aktien begonnen. Im Interview erklärte er: "Wir haben tatsächlich fast 2 Milliarden Dollar mit der Aktie verdient. Und ich denke, wir als Aktivist haben etwas sehr Gutes getan", und fügte hinzu, dass er immer noch eine "komplizierte Absicherung" gegenüber Occidental habe.
"Ich besitze die Optionsscheine und shorte einige Aktien dagegen, und kaufe Short-Calls dagegen", gibt CNBC Icahn wieder. "Das ist meine alte Zeit. Ich war eine Zeit lang Arbitrageur und ich liebe es, mit diesen Derivaten zu spielen, also ist das eines der Spiele, in denen ich mitspiele.", so Icahn.
Redaktion finanzen.ch
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