05.11.2024 10:44:42
|
DHL-CEO schliesst Klage gegen zu niedrigen Portoerhöhungsspielraum nicht aus
Von Ulrike Dauer
DOW JONES--Die Deutsche-Post-Mutter DHL erachtet den von der Bundesnetzagentur in einer vorläufigen Entscheidung gestatteten Portoerhöhungsspielraum als deutlich zu niedrig. Zwar müsse erste die finale Entscheidung abgewartet werden, aber eine Klage dagegen schloss DHL-Chef Tobias Meyer in der Medientelefonkonferenz nach den endgültigen Ergebnissen für das dritte Quartal nicht aus.
"Ob wir dagegen klagen oder nicht, das werden wir uns überlegen, das ist ja sehr komplex", sagte Meyer. Es berge Risiken, wenn ein Preisgenehmigungsantrag verworfen wird, der Konzern brauche eine gültige Entgeltgenehmigung, um überhaupt Entgelte erheben zu können. "Deshalb ist das aus formalen Gründen eine komplexe Frage, mit der wir uns noch auseinandersetzen."
Meyer und CFO Melanie Kreis kritisierten beide, dass mit der nun von der Bundesnetzagentur vorläufig genehmigten Briefportoerhöhung um 10,5 Prozent ab 2025 die Ziele des Postmodernisierungsgesetzes nicht erreicht würden. Dafür sei die im vorigen Zeitraum 2022 bis 2024 genehmigte Portoerhöhung nicht hoch genug gewesen. Zum einen, weil im selben Zeitraum die Inflation deutlich stärker gewesen sei als eingepreist und zum anderen, weil der strukturelle Rückgang der Briefvolumina ebenfalls die Erwartungen übertroffen habe und die Stückkosten pro Brief trotz Kostenmanagement weiter steigen. Meyer rechnete vor, dass über den gesamten Zeitraum 2022 bis 2026 insgesamt der Portoerhöhungsspielraum kumuliert 15,6 Prozent betrage, die Inflation aber um deutlich stärkere 20,6 Prozent gestiegen sei.
CFO Kreis zufolge ist bei Betrachtung des angedachten Preiserhöhungsspielraums "mathematisch sehr klar, dass wir damit nie auf diese Grössenordnung kommen, die im Postgesetz politisch gewollt war".
Die Zielsetzung des Gesetzes sei, weiter eine qualitativ hohe postalische Versorgung zu gewährleisten, mit gut bezahlten Arbeitsplätzen. Dabei sei dem Unternehmen zugestanden worden, dass es im Brief-/Paket-Bereich so viel verdiene, wie der Konzern brauche, um in die Transformation von Brief zu Paket und in die Dekarbonisierung zu investieren. "Weil wir als Unternehmen ganz klar diese Division nicht über viele, viele Jahre quersubventionieren können", so Kreis. Dabei sei ein EBIT von 1,3 bis 1,4 Milliarden EBIT ermittelt worden, in dieser Grössenordnung habe sich der Konzern klar verpflichtet, das wieder vollständig in das Geschäft zu investieren. Das sei im Gesetz in eine Marge übersetzt worden, die mathematisch deutlich über dem angedachten Preiserhöhungsspielraum liege.
Pro Quartal würden das EBIT- und Investitions-Ziel CEO Meyer zufolge etwa ein Segment-EBIT von 330 Millionen Euro erfordern, organisch habe Post & Paket Deutschland im dritten Quartal beispielsweise aber nur etwa ein EBIT von 100 Millionen Euro verdient. Das reiche nicht aus, um zusätzlich die Investitionen in den nachhaltigen Umbau des Briefgeschäfts zu stemmen.
"Es ist klar, wir werden in das Briefgeschäft in Deutschland nicht mehr investieren als wir verdienen", so CEO Meyer.
Kreis zufolge kann das zusätzliche Paketgeschäft das defizitäre Briefgeschäft nicht kompensieren. "Mit 1 Euro Paketumsatz gelingt es nicht, 1 Euro fehlenden Briefumsatz vollständig zu kompensieren", sagte Kreis.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 05, 2024 04:45 ET (09:45 GMT)
Nachrichten zu DHL Group (ex Deutsche Post)
09:28 |
Verluste in Europa: Euro STOXX 50 schwächelt zum Handelsstart (finanzen.ch) | |
23.12.24 |
EQS-CMS: Deutsche Post AG: Release of a capital market information (EQS Group) | |
23.12.24 |
EQS-CMS: Deutsche Post AG: Veröffentlichung einer Kapitalmarktinformation (EQS Group) | |
23.12.24 |
DAX 40-Wert DHL Group (ex Deutsche Post)-Aktie: So viel Gewinn hätte eine DHL Group (ex Deutsche Post)-Investition von vor 10 Jahren eingebracht (finanzen.ch) | |
23.12.24 |
Verluste in Europa: Euro STOXX 50 zum Start in Rot (finanzen.ch) | |
20.12.24 |
Verluste in Europa: Euro STOXX 50 letztendlich leichter (finanzen.ch) | |
20.12.24 |
EQS-DD: Deutsche Post AG: Dr. Tobias Meyer, buy (EQS Group) | |
20.12.24 |
EQS-DD: Deutsche Post AG: Dr. Tobias Meyer, Kauf (EQS Group) |
Analysen zu DHL Group (ex Deutsche Post)
20.12.24 | DHL Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
19.12.24 | DHL Group Outperform | Bernstein Research | |
17.12.24 | DHL Group Equal Weight | Barclays Capital | |
11.12.24 | DHL Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.24 | DHL Group Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Robert Halver: Jahresrückblick 2024 | BX TV
Im ersten Teil des grossen Jahresinterviews wirft David Kunz, COO der BX Swiss, wir mit Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG einen Rückblick auf das Jahr 2024.
Wie auch im Jahr 2023 beschäftigt der Krieg in der Ukraine weiterhin die Welt, ebenfalls spitzt sich der Gaza Konflikt zu. Robert Halver erklärt, wie diese Konflikte die Finanzmärkte bewegt haben und welche Auswirkungen die Zinssenkungen der Notenbanken auf die Märkte genommen hat.
👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
Dow tiefer -- SMI und DAX gehen fester ins Wochenende -- Asiens Börsen schliessen uneinigDie US-Börsen zeigen sich vor dem Wochenende deutlich schwächer. Der heimische und deutsche Aktienmarkt notierten am Freitag im Plus. Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich am Freitag uneins.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |