Model 2 im Blick |
29.03.2024 23:46:00
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Evercore sieht kaum Potenzial für Tesla-Aktie: Analysten zweifeln an Schätzungen für Model 2
Nach einem Besuch der Tesla-Fabrik in Texas haben Analysten von Evercore ISI einen Bericht veröffentlicht, der Zweifel an den allgemeinen Erwartungen für Teslas geplanten Billig-Stromer aufkommen lässt. Laut ihren Einschätzungen wird es noch mehrere Jahre dauern, bis der sogenannte Model 2 in grossen Stückzahlen produziert werden kann.
• Produktionshochlauf voraussichtlich erst ab 2027
• Evercore sieht kaum Potenzial für Tesla-Aktie
Der E-Autobauer Tesla plant momentan die Produktion eines neuen, kostengünstigeren Elektrofahrzeugs. Ein offizieller Name für den kommenden Billig-Tesla, dessen Preis wohl bei etwa 25'000 US-Dollar liegen dürfte, wurde noch nicht genannt, das erwartete Kompaktmodell wird jedoch von Analysten und Medien meist als Model 2 bezeichnet. Obwohl der Konzern um Elon Musk noch kaum Details zum kommenden neuen Mitglied der Tesla-Fahrzeugfamilie genannt hat, kursieren am Markt bereits hohe Erwartungen. Evercore-Analysten unter der Leitung von Chris McNally haben nach einem Besuch der texanischen Tesla-Fabrik jedoch Bedenken an diesen geäußert.
Evercore-Analysten: Produktionsvolumen des Model 2 zunächst geringer als erwartet
Wie Tesla-Chef Elon Musk bei der Bilanzvorlage im Januar sagte, befinde sich Tesla momentan "zwischen zwei großen Wachstumswellen", wobei die erste vom Model 3 und dem Model Y getragen wurde und die zweite vom kommenden Model 2 ausgelöst werden soll. Dessen Produktion solle laut Musk im zweiten Halbjahr 2025 beginnen, er schränkte jedoch ein, dass er oft "optimistisch [sei], was die Zeit angeht". Zum zunächst geplanten Produktionsvolumen machte der ambitionierte Firmenchef hingegen keine Angaben.
Wie die Evercore-Analysten um Chris McNally laut "Bloomberg" in ihrer Analyse schrieben, dürfte es allerdings noch Jahre dauern, bis Tesla den Model 2 in hohen Stückzahlen fertigen wird. So könne zwar die Produktion laut den Analysten durchaus bereits Ende 2025 starten, jedoch werde der Produktionshochlauf wohl bis 2027 dauern - und somit die von Musk erwartete nächste Wachstumswelle auch erst dann beginnen.
Während zahlreiche Wall Street-Analysten laut "Bloomberg" optimistischer seien und im Konsens für das Best-Case-Szenario erwarten würden, dass Tesla im Jahr 2026 mehr als eine Million Model 2 ausliefern werde, seien die Evercore-Analysten skeptischer: Sie halten 500'000 Fahrzeuge im Jahr 2026 für realistischer. Evercore-Analyst McNally sprach daher laut der Nachrichtenseite auch davon, dass Tesla zunehmend eine "Geschichte für 2027" sei.
Mit dieser Einschätzung ist der Evercore-Experte allerdings auch nicht ganz allein. Auch Bernstein-Experte Toni Sacconaghi äußerte laut "MarketWatch" bereits Zweifel am erhofften Zeitplan für den Model 2: "Wir glauben, dass die Verfügbarkeit des Model 2 in großen Stückzahlen erst weit im Jahr 2026 beginnen könnte, vorausgesetzt, dass der Anlauf nicht so schwierig ist, wie es Tesla mit seinen anderen neuen Modellen (Cybertruck, Model 3) erlebt hat, was nicht sicher ist", so Sacconaghi.
Evercore-Analysten bei Tesla auch allgemein recht pessimistisch
Die Analysten von Evercore schätzen laut "Bloomberg", dass Tesla im Jahr 2026 insgesamt nur 2,7 Millionen Fahrzeuge ausliefern werde - inklusive der erwarteten 500'000 Model 2. Diese Prognose sei deutlich tiefer als die Schätzungen anderer Experten. Entsprechend liegen die Evercore-Analysten laut der Nachrichtenseite auch mit ihrer Prognose für den Gewinn pro Aktie im Jahr 2026 18 bis 20 Prozent unter dem Konsens der Wall Street.
Aufgrund dieser Einschätzungen bewertet Analyst McNally die Tesla-Aktie aktuell laut "aktiencheck.de" mit "in-line", was einer "Halten"-Empfehlung entspricht. Sein Kursziel liegt bei 175,00 US-Dollar und damit nur rund 1,37 Prozent über dem letzten Schlusskurs der Tesla-Aktie bei 172,63 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 25. März 2024).
Die Erfolgsbilanz des Analysten bei der Bewertung der Tesla-Aktie ist jedoch nicht ohne Makel. Wie "Bloomberg" berichtet, habe McNally noch nie eine Kaufempfehlung für das Papier ausgesprochen, seit er es im Januar 2020 in die Abdeckung aufgenommen habe. Anleger, die seinen Empfehlungen gefolgt sind, haben somit einen kräftigen Kursanstieg verpasst, denn der Wert der Tesla-Aktie hat sich seit Anfang 2020 vervielfacht.
Redaktion finanzen.ch
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