Corona-Sorgen |
07.04.2020 18:18:46
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Lufthansa verkleinert in Corona-Krise Flotte und baut Jobs ab - auch Swiss verringert Flotte
Lufthansa hat in Erwartung langfristiger Auswirkungen durch die Corona-Krise weitreichende Massnahmen beschlossen, um sowohl die Flotte zu verkleinern als auch Arbeitsplätze in der Verwaltung abzubauen.
Eine Vielzahl von Flugzeugtypen soll stillgelegt werden, bei der Tochter Eurowings soll das bereits vor der Krise festgelegte Ziel, den Flugbetrieb auf eine Einheit zu bündeln, nun beschleunigt umgesetzt werden. Der Flugbetrieb von Germanwings wird beendet. Auch über daraus resultierende Optionen will Lufthansa mit den Sozialpartnern sprechen.
Hintergrund des Restrukturierungspakets ist, dass das Lufthansa-Management "keine schnelle Rückkehr der Luftverkehrsindustrie auf das Niveau vor der Coronakrise" erwartet. Nach seiner Einschätzung werde es Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht.
Swiss verringert Flotte
Im Zuge der Massnahmen wird auch die Flotte der Swiss verkleinert. Auch für die Zeit nach der Coronakrise erwartet die Airline eine deutlich tiefere Nachfrage.
Wie viele Arbeitsplätze dabei auf dem Spiel stehen, beziffert der Konzern derzeit noch nicht. Die Restrukturierung betrifft laut den Angaben alle Gruppengesellschaften. Der Flugbetrieb der Kölner Tochter Germanwings wird nicht wieder aufgenommen.
Bei der Swiss werde die Flottengrösse durch die verzögerte Auslieferung von bestellten Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen angepasst, heisst es. Zudem wird die vorgezogene Ausmusterung älterer Flugzeuge geprüft.
Lufthansa Technik vereinbart Kurzarbeit für 12 000 Beschäftigte
Die Lufthansa Technik AG hat für rund 12 000 Beschäftigte in Deutschland Kurzarbeit bis Ende August vereinbart. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung sei mit den Gremien der betrieblichen Mitbestimmung abgeschlossen worden, teilte die Lufthansa-Tochter am Dienstag in Hamburg mit.
Der Umfang der Kurzarbeit könne je nach Arbeitsausfall bis zu 100 Prozent betragen und werde mit den jeweiligen Mitbestimmungsgremien abgestimmt.
Um die Auswirkungen auf die Mitarbeiter möglichst gering zu halten, werde das Kurzarbeitergeld vom Unternehmen auf 90 Prozent des Nettogehalts aufgestockt, bei leitenden Mitarbeitern auf 80 Prozent. Ähnliche Regelungen würden bei den mehr als 30 internationalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften angestrebt, soweit sie in den jeweiligen Ländern möglich seien, hiess es in der Mitteilung. Die Leistungen der Lufthansa Technik - Reparatur, Wartung und Überholung von zivilen Flugzeugen - sollen den internationalen Kunden auch während der Kurzarbeit zur Verfügung stehen.
AUA verhandelt mit Österreich über Staatshilfen
Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) verhandelt mit der österreichischen Bundesregierung über Staatshilfen. Ein Sprecher der Fluglinie sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA, dass die Gespräche erst am Anfang seien. Zahlen zum Umfang der Staatshilfe nannte er nicht. Er dementierte aber laut APA den von der Nachrichtenagentur Bloomberg kolportierten Wert von 500 Millionen Euro.
Derzeit ist der reguläre Flugbetrieb der AUA bis 3. Mai ausgesetzt, die rund 7000 Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Die Airline geht laut APA davon aus, dass sie für den Sommer 2020 eine Nachfrage von nur 25 bis 50 Prozent im Vergleich zu 2019 haben wird. "Auch für 2021 rechnet Austrian mit deutlich reduzierter Nachfrage, und das "Vor-Corona-Niveau" wird wohl frühestens 2023 wieder erreicht" zitiert die APA die Airline.
FRANKFURT (Dow Jones) / (awp)
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