07.10.2016 18:53:49
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MÄRKTE EUROPA/Aktien fallen mit Rätselraten über US-Zinsschritt
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der US-Arbeitsmarktbericht hat nicht die von den Anlegern erhoffte Klarheit über die weitere Zinspolitik in den USA gebracht. Die US-Wirtschaft hat im September 156.000 neue Stellen geschaffen und damit weniger als die erwarteten 170.000. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5 Prozent von 4,9 Prozent, erwartet wurde eine unveränderte Lesung. Auch wenn die Daten schlechter als prognostiziert ausfielen und die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts im Dezember etwas zurückgehen dürfte, so waren sie doch nicht schlecht genug, als dass eine Zinserhöhung im Dezember gänzlich vom Tisch wäre.
Damit dürfte sich das Rätselraten über den Zeitpunkt des nächsten Zinsschritts fortsetzen, hieß es im Handel. Eine Unsicherheit, die bei Anlegern nicht gut ankam. Der Dax verlor 0,7 Prozent auf 10.491 Punkte, während es für den Euro-Stoxx-50 um 0,7 Prozent auf 3.001 Zähler nach unten ging. Die Helaba sprach von soliden Arbeitsmarktzahlen, die einer Straffung der US-Geldpolitik im Verlauf des vierten Quartals nicht entgegenstünden. Allerdings sei der Lohndruck weiterhin nur als moderat zu bezeichnen. Auch der Anstieg der Arbeitslosenquote sowie die stagnierende Unterbeschäftigungsquote zeugten nicht von unmittelbarem Handlungsdruck, hieß es.
Pfund-Absturz stützt Börse in London Gegen den Trend ging es mit den Notierungen an der Londoner Börse um 0,6 Prozent nach oben. Ein Einbruch des britischen Pfund über Nacht trieb den dortigen Aktienmarkt an die Spitze in Europa. Auch die Minenwerte profitierten davon und machten den Sektorindex der Rohstoffwerte mit einem Plus von 0,4 Prozent zum größten Gewinner in Europa. Mit einem sogenannten "Flash-Crash" war das Pfund kurzfristig über 6 Prozent abgestürzt. Zum Börsenschluss handelte es mit 1,2422 Dollar noch immer 1,4 Prozent schwächer gegenüber dem Vortag. Ein schwächeres Pfund erhöht die Exportchancen der britischen Unternehmen und befeuert den Aktienmarkt.
Auslöser für den Pfund-Absturz könnten Kommentare des französischen Präsidenten Francis Hollande gewesen sein, der harte Verhandlungen mit Großbritannien über den Brexit forderte. Die Aussagen seien auf einen dünnen Handel gestoßen und hätten eine verstärkte Eigendynamik im Computerhandel ausgelöst. Die Reaktion zeigte laut der Commerzbank, dass der britische EU-Austritt das Potenzial habe, die Märkte gehörig in Unordnung zu bringen - vor allem dann, sollte es keinen vernünftigen Deal zwischen der EU und Großbritannien geben. Schwache britische Konjunkturdaten sorgten am Vormittag zudem für weiteren Druck auf das Pfund.
RWE fallen nach Innogy-Börsendebüt - EON legen zu Die RWE-Aktie geriet mit dem Börsendebüt von Innogy unter Druck und stellte mit einem Minus von 7,4 Prozent den größten DAX-Verlierer. Im Handel war unter anderem von Umschichtungen in die attraktivere Innogy die Rede. Innogy gingen mit 35,95 Euro aus dem Handel und damit nur knapp unter Ausgabepreis von 36 Euro. Eon stiegen hingegen 3,8 Prozent. Die "neue Eon" ist das Pendant zu Innogy, da dort unter dem alten Namen die neuen Energien stecken. Zudem profitierten Eon von einem Bericht der Rheinischen Post, wonach der schwedische Investor Cevian, der auch bei thyssenkrupp und ABB aktiv ist, einen Einstieg mit 10 Prozent bei Eon prüfe.
Gute Nachrichten für Deutsche Bank Deutsche Bank blieben auch am Freitag auf Erholungskurs und legten 0,5 Prozent zu. Es seien weitere Short-Positionen geschlossen worden, nachdem die Financial Times vermeldet hatte, die Bank erwäge einen Börsengang des Vermögensverwalters DWS, hieß es. Analysten bezifferten dessen Wert auf 8 Milliarden Euro. Mit Marshall Wace und Discovery Capital hätten zudem zwei Hedgefonds ihre Short-Positionen in Deutsche Bank abgebaut.
Zudem stützte ein Bericht des Handelsblatts, wonach DAX-Konzerne prüften, ob der Kauf von Aktien der Deutschen Bank möglich sei, sollte sie zu einer Kapitalerhöhung gezwungen sein. An der Eurex waren am Vortag Call-Optionen auf Deutsche Bank Spitzenreiter beim Umsatz, was auf weiter steigende Kurse schließen ließ.
Delta Lloyd hoffen auf versüßtes Angebot Nach der Ablehnung des Übernahmeangebots der NN Group für DELTA LLOYD stieg der Kurs Letzterer um 3,4 Prozent. "Wir betrachten die Ablehnung von Delta Lloyd zum jetzigen Stand der Verhandlungen als Versuch, einen höheren Preis zu erzielen", sagte Albert Ploegh von ING. Das Angebot könne durchaus "versüßt" werden, der Analyst hält aus Bewertungsgründen einen Übernahmepreis von 5,80 bis 6,10 Euro je Delta-Aktie für möglich. Die NN Group bietet 5,30 Euro je Delta-Lloyd-Aktie. NN gaben 0,3 Prozent nach.
Daneben bewegten Analysten die Kurse. Nach Kaufempfehlungen von Bank of America-Merrill Lynch stiegen Thyssenkrupp 1,8 Prozent und Salzgitter 4,7 Prozent. Dialog Semiconductor gewannen 2,8 Prozent. Morgan Stanley hatte die Aktien auf "Overweight" nach zuvor "Equalweight" hochgestuft. Evonik fielen hingegen um 4,2 Prozent auf 29,61 Euro nach einer Aktienplatzierung durch Bank of America-Merrill Lynch. Es wurden 12,8 Millionen Aktien zum Preis von 30,08 Euro platziert, wie es im Handel hieß.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.000,57 -21,01 -0,7% -8,2% Stoxx-50 2.832,77 -18,14 -0,6% -8,6% Stoxx-600 339,64 -3,18 -0,9% -7,2% XETRA-DAX 10.490,86 -77,94 -0,7% -2,4% FTSE-100 London 7.044,39 +44,43 +0,6% +12,9% CAC-40 Paris 4.449,91 -30,19 -0,7% -4,0% AEX Amsterdam 450,06 -4,76 -1,0% +1,9% ATHEX-20 Athen 1.523,55 +4,43 +0,3% -16,9% BEL-20 Brüssel 3.526,21 -33,38 -0,9% -4,7% BUX Budapest 28.438,95 +39,36 +0,1% +18,9% OMXH-25 Helsinki 3.464,39 -22,79 -0,7% +3,1% ISE NAT. 30 Istanbul 95.331,84 +72,80 +0,1% +6,7% OMXC-20 Kopenhagen 888,48 -10,03 -1,1% -12,4% PSI 20 Lissabon 4.537,63 -42,79 -0,9% -15,4% IBEX-35 Madrid 8.624,30 -133,10 -1,5% -9,6% FTSE-MIB Mailand 16.405,27 -86,35 -0,5% -23,4% RTS Moskau 1.002,07 -2,18 -0,2% +32,4% OBX Oslo 559,26 -3,89 -0,7% +3,8% PX-GLOB Prag 1.150,34 -6,14 -0,5% -7,3% OMXS-30 Stockholm 1.451,65 -6,73 -0,5% +0,3% WIG-20 Warschau 1.751,72 -10,18 -0,6% -5,8% ATX Wien 2.390,88 -20,16 -0,8% -0,3% SMI Zürich 8.124,59 -45,85 -0,6% -7,9%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,1158 +0,31% 1,1124 1,1169 +2,8% EUR/JPY 115,2184 -0,34% 115,6139 116,23 -25,9% EUR/CHF 1,0941 +0,17% 1,0923 1,0945 +0,6% EUR/GBP 0,8979 +1,61% 0,8923 1,1326 +21,9% USD/JPY 103,26 -0,66% 103,95 104,04 -12,0% GBP/USD 1,2428 -0,31% 1,2467 1,2652 -15,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,57 50,44 -1,7% -0,87 +14,4% Brent/ICE 51,57 52,51 -1,8% -0,94 +15,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.248,98 1.254,70 -0,5% -5,72 +17,8% Silber (Spot) 17,25 17,31 -0,4% -0,06 +24,8% Platin (Spot) 957,10 964,20 -0,7% -7,10 +7,4% Kupfer-Future 2,16 2,16 +0,3% +0,01 +0,3% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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October 07, 2016 12:23 ET (16:23 GMT)
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