28.10.2019 16:14:49
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MÄRKTE EUROPA/Börsen steigen weiter - LVMH will Tiffany
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Montagnachmittag weiter aus. Stützend wirken positive Vorgaben von der Wall Street und Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der sich zuversichtlich über den Fortgang der US-chinesischen Handelsgespräche geäußert hat. Daneben stützt die Geldpolitik der großen Notenbanken - die Federal Reserve dürfte noch in der laufenden Woche den Leitzins erneut um 25 Basispunkte senken.
Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 12.959 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 3.631 Punkte nach oben. Der Brexit wird dagegen wohl noch länger für Verunsicherung sorgen, denn der Fahrplan sieht nun eine Verlängerung der Frist für den Austritt Großbritanniens aus der EU bis zum 31. Januar 2020 vor. Allerdings könnte es im Dezember bereits zu Neuwahlen in Großbritannien kommen, damit würden die Karten neu gemischt.
Mit Blick auf einzelne Sektoren werden Zykliker gekauft. Die Hoffnung, dass sich die Konjunkturdaten in den kommenden Monaten wieder verbessern, treibt Rohstoffwerte im Schnitt um 1,5 Prozent nach oben. Noch besser schlagen sich Automobilaktien mit Gewinnen von 2,1 Prozent - VW steigen um 2,3 Prozent, Daimler um 2 Prozent, Continental um 2,3 Prozent oder Bertrandt um 6,7 Prozent.
HSBC-Gewinn bricht ein - Erwartungen deutlich verfehlt
Ein schwaches Europa-Geschäft und das insgesamt schwierige Umfeld haben der britischen Bank HSBC das dritte Quartal verhagelt. Der Gewinn brach ein und verfehlte die Erwartungen deutlich. Für das laufende Schlussquartal kündigte die Bank hohe Belastungen aus Restrukturierungsmaßnahmen an. Mit Blick auf das dritte Quartal von HSBC weisen die Jefferies-Analysten auf höhere Kreditkosten infolge des geänderten Ausblicks für Hongkong hin. Die Aktie verliert 3,9 Prozent.
Die Aktien von Covestro verlieren 4,0 Prozent. "Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, aber der Ausblick enttäuscht", so ein Händler. Covestro hat im dritten Quartal den andauernden Preisdruck zu spüren bekommen. Bei gestiegenen Mengen im Kerngeschäft ging der operative Gewinn (EBITDA) um die Hälfte zurück. Die Jahresprognose bestätigte Covestro, engte die genannten Spannen aber ein.
Die beiden Immobilienunternehmen TLG Immobilien und Aroundtown kommen ihrem Zusammenschluss näher. Sie haben nach dem Erwerb eines Aroundtown-Aktienpakets durch TLG "das Potenzial eines erfolgreichen Unternehmenszusammenschlusses und die bestmögliche Zusammenführung ihrer Geschäfte aus wirtschaftlicher, finanzieller, operativer, rechtlicher und steuerlicher Sicht analysiert". Aroundtown fallen um 0,4 Prozent, TLG ziehen dagegen um 3,5 Prozent an.
LVMH wird bei Tiffany wohl nachlegen müssen
Die Übernahme von Bulgari durch LVMH im Jahr 2011 weist nach Aussage der Jefferies-Analysten einige Parallelen zum aktuellen Gebot für Tiffany durch den französischen Luxusgüterkonzern auf. Das Drehbuch war ähnlich, so erfolgte auch damals die Übernahme über ein Wochenende. Der CEO von Tiffany, Bogliolo, sei damals der COO von Bulgari gewesen, bevor er ein Jahr später ausgestiegen sei. Trapani, der damalige CEO von Bulgari, sei aktuell ein bedeutender Aktionär bei Tiffany.
Der Deal ergebe Sinn, die Übernahme liefere LVMH einen Wachstumsschub, während das Wachstum der Luxuskonzerne momentan im Durchschnitt auf das Trendwachstum von 6 Prozent zurückgefallen sei, heißt es im Handel. Der Kauf des größten US-Luxuskonzerns würde Umsatz wie auch Profitabilität der "Hard-Luxury-Sparte" bei LVMH auf einen Schlag verdoppeln. Dass LVMH nur 0,1 Prozent zulegt dürfte daran liegen, dass Tiffany die Offerte vermutlich ablehnen werde. Um zum Zug zu kommen, müssten die Franzosen wohl mehr bieten.
Nach Geschäftszahlen geht es für Allgeier um 4,6 Prozent nach oben. Vor allem auf der Ertragsseite konnte das Unternehmen überzeugen. Dabei legte das EBITDA deutlich stärker zu als der Umsatz. Warburg verweist vor allem auf die gute Entwicklung bei Experts.
Bitcoin wieder gefragt
Die Bitcoin-Aktie reagiert mit einem Plus von 7,1 Prozent auf den jüngsten Anstieg der Kryptowährung. Die Bitcoin selbst hatte am Morgen an der Marke von 10.000 Dollar gekratzt, nachdem sie am vergangenen Donnerstag noch für rund 7.500 Dollar zu haben war. Stützend für Bitcoin wirken Aussagen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der Blockchain als Schlüsseltechnologie bezeichnet hat.
Varta ziehen zu Wochenbeginn um 8,3 Prozent an. Das Unternehmen dürfte nach Einschätzung der Commerzbank am Dienstagmorgen starke Zahlen vorlegen. Das Unternehmen profitiert vom Trend hin zu Mikrobatterien. Die Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen die Ziele für 2019 erneut anheben wird.
Salzgitter steigen nach einer Kaufempfehlung durch Metzler 2,3 Prozent, bei K+S (plus 3,1 Prozent) stützt derweil eine Kaufempfehlung durch Baader Helvea.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.630,86 0,17 6,18 20,97
Stoxx-50 3.288,50 0,09 2,92 19,15
DAX 12.958,53 0,50 64,02 22,73
MDAX 26.324,86 0,32 84,29 21,94
TecDAX 2.818,48 0,15 4,23 15,03
SDAX 11.508,99 0,88 100,24 21,03
FTSE 7.335,87 0,16 11,40 8,86
CAC 5.737,93 0,28 15,78 21,29
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,33 0,03 -0,57
US-Zehnjahresrendite 1,85 0,05 -0,83
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.05 Uhr Do, 17:35 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1088 +0,05% 1,1106 1,1097 -3,3%
EUR/JPY 120,73 +0,22% 120,69 120,53 -4,0%
EUR/CHF 1,1044 +0,20% 1,1025 1,1017 -1,9%
EUR/GBP 0,8627 -0,11% 0,8648 0,8648 -4,1%
USD/JPY 108,88 +0,16% 108,67 108,61 -0,7%
GBP/USD 1,2854 +0,17% 1,2841 1,2830 +0,7%
USD/CNH (Offshore) 7,0640 +0,18% 7,0666 7,0698 +2,8%
Bitcoin
BTC/USD 9.352,76 -2,12% 7.467,01 7.449,76 +151,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,11 56,66 -1,0% -0,55 +16,0%
Brent/ICE 61,76 62,02 -0,4% -0,26 +11,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.492,50 1.503,33 -0,7% -10,84 +16,4%
Silber (Spot) 17,86 18,02 -0,8% -0,15 +15,3%
Platin (Spot) 921,53 930,35 -0,9% -8,82 +15,7%
Kupfer-Future 2,68 2,68 +0,2% +0,01 +1,3%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 28, 2019 11:14 ET (15:14 GMT)
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