15.12.2016 19:11:49
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MÄRKTE EUROPA/DAX auf Jahreshoch - Euro auf 13-Jahres-Tief
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Der starke Dollar sorgte für eine ausgelassene Stimmung an den Börsen in Europa. Die Fondsmanager, die auf einem hohen Berg von Cash sitzen, kauften. Dies belegten auch die hohen Umsätze am Donnerstag. Den Auslöser lieferte die US-Notenbank (Fed), die sich am Mittwoch nach Börsenschluss in Europa "aggressiver" als erwartet zeigte. Statt zuvor zwei hat sie nun drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt. Zudem erhöhte sie wie von den Finanzmärkten erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte. Die Aussicht auf einen steileren Zinspfad 2017 schob den Dollar auf breiter Front kräftig nach oben. Der Euro fiel mit 1,0395 auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2003.
Der Dax schloss 1,1 Prozent höher bei 11.366 Punkten, mit 11.387 markierte er ein neues Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,2 Prozent auf 3.250 Punkte zu. Damit handelte er nur noch knapp unter dem Jahreshoch vom 4. Januar bei 3.266 Punkten. Der schwächere Euro verbessert die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gegenüber solchen aus dem Dollarraum.
Laut Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank hat die US-Notenbank dem Markt eine Überraschung beschert. Die Erwartungen über den zukünftigen Zinsverlauf hätten ihren Abwärtstrend gebrochen und seien gestiegen. Der Zinsterminmarkt sei bereit, der Notenbank zu glauben, und rechne nun zu gut einem Drittel ebenfalls mit drei Zinsschritten 2017. Entsprechend sei der Dollar angesprungen. Am Anleihemarkt setzte sich der Trend anziehender Renditen fort, die Kurse der Anleihen fielen also weiter. Nach 0,31 rentierten zehnjährige deutsche Staatsanleihen mit 0,37 Prozent.
Auch der Goldpreis ist ein großer Verlierer der US-Geldpolitik. Die zinslose Anlage leidet unter der Aussicht auf steigende Zinsen und dem steigenden Dollar. Aktuell kostet die Feinunze 1.125 Dollar. Sollte der Dollar noch stärker werden, könnte der Goldpreis die 1.100er Marke je Feinunze testen, heißt es am Markt.
Dollarsensitive Aktien und Banken ganz vorne Am Aktienmarkt gerieten die Dollar-Gewinner wie Airbus und MTU in den Blick. "Sie profitieren am stärksten von der Dollar-Stärke", sagte ein Händler. MTU zogen um 3,1 Prozent an und markierten mit 110,25 Euro den höchsten Stand aller Zeiten. Zudem haben die Analysten von JP Morgan nach dem Kapitalmarkttag die Aktie auf "Overweight" erhöht, UBS, Barclays wie auch Hauck & Aufhäuser haben das Kursziel angehoben. Airbus gewannen 2,8 Prozent.
Die Bankenaktien stiegen mit der Hoffnung auf höhere Zinsen, weil sie das traditionelle Bankengeschäft befeuern dürften. Der Banken-Index im Stoxx führte die Gewinnerliste bei den Sektoren mit einem Plus von 2,5 Prozent an. Im DAX stiegen Deutsche Bank um 5,4 Prozent, Commerzbank zogen um 2,4 Prozent an.
Linde stiegen um 2,5 Prozent, nachdem Details über eine Fusion mit Praxair bereits feststehen sollen. Wie Wirtschaftswoche und Handelsblatt berichten, soll der Hauptsitz in die USA gehen, Konzernchef soll der jetzige Praxair-Chef Steve Angel werden. Sollten diese Details stimmen, dürfte die Aktie noch ihr Aufwärtspotenzial von 160 bis zu 180 Euro ausloten können, sagt ein anderer Händler. In diesem Bereich lägen die Schätzungen der Analysten für den Fusionsfall.
Immobilien- und Versorgeraktien auf der Verliererseite Auf der Verliererseite standen die zinssensitiven Aktien aus dem Immobilien- und dem Versorgerbereich. Bei den Immobilientiteln verloren Vonovia 2,1 Prozent und Deutsche Wohnen sackten um 2,3 Prozent ab.
In Frankreich brachen EDF nach einem schwachen Ausblick um 12,6 Prozent ein. EDF begründete die gedämpften Erwartungen an das neue Jahr mit geringeren Strompreisen in Frankreich und Großbritannien. Der Index der europäischen Versorger notierte gut behauptet.
Zu den Verlierern gehörten auch die Rohstoffaktien. Sie litten darunter, dass die Rohstoffpreise wegen des festen Dollar nachgaben. Der Subindex lag mit einem Minus von 2,3 Prozent klar am Ende.
H&M verloren 4,1 Prozent. Wie befürchtet sind die Umsätze erneut enttäuschend ausgefallen. Bereinigt um Umsatzsteuern gingen die Umsätze im vierten Quartal um 8 Prozent nach oben, was jedoch überwiegend neu eröffneten Filialen geschuldet ist. Die Zahlen hätten die Erwartungen verfehlt, sagte Caren Ngo Siew Teng von S&P Global.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.249,74 +38,03 +1,2% -0,5% Stoxx-50 2.993,41 +30,47 +1,0% -3,5% Stoxx-600 358,79 +3,07 +0,9% -1,9% XETRA-DAX 11.366,40 +121,56 +1,1% +5,8% FTSE-100 London 6.999,01 +49,82 +0,7% +12,1% CAC-40 Paris 4.819,23 +49,99 +1,0% +3,9% AEX Amsterdam 476,52 +4,32 +0,9% +7,9% ATHEX-20 Athen 1.663,88 -9,50 -0,6% -9,3% BEL-20 Bruessel 3.569,65 +23,71 +0,7% -3,5% BUX Budapest 31.636,19 +261,91 +0,8% +32,3% OMXH-25 Helsinki 3.653,33 +27,04 +0,7% +8,8% ISE NAT. 30 Istanbul 95.221,21 +961,47 +1,0% +6,5% OMXC-20 Kopenhagen 869,05 +13,27 +1,6% -14,3% PSI 20 Lissabon 4.599,24 -1,64 -0,0% -13,5% IBEX-35 Madrid 9.340,80 +122,40 +1,3% -2,1% FTSE-MIB Mailand 18.994,79 +388,47 +2,1% -11,3% RTS Moskau 1.138,07 -10,85 -0,9% +50,3% OBX Oslo 610,06 -5,48 -0,9% +13,2% PX-GLOB Prag 1.183,40 +12,76 +1,1% -4,6% OMXS-30 Stockholm 1.550,52 +9,13 +0,6% +7,2% WIG-20 Warschau 1.911,16 -23,71 -1,2% +2,8% ATX Wien 2.627,49 +30,81 +1,2% +9,6% SMI Zuerich 8.214,30 +73,89 +0,9% -6,9%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0386 -1,71% 1,0566 1,0537 -4,4% EUR/JPY 122,6053 +0,41% 122,1008 121,41 -15,5% EUR/CHF 1,0728 -0,28% 1,0758 1,0751 -1,4% EUR/GBP 0,8375 -0,25% 0,8395 1,1933 +13,7% USD/JPY 118,03 +2,14% 115,55 115,20 +0,5% GBP/USD 1,2404 -1,47% 1,2589 1,2574 -15,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,83 51,04 -0,4% -0,21 +15,0% Brent/ICE 53,75 53,9 -0,3% -0,15 +17,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.125,53 1.141,86 -1,4% -16,33 +6,1% Silber (Spot) 15,94 16,84 -5,4% -0,90 +15,3% Platin (Spot) 894,00 925,50 -3,4% -31,50 +0,3% Kupfer-Future 2,59 2,60 -0,5% -0,01 +20,0% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
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December 15, 2016 12:41 ET (17:41 GMT)
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