21.08.2017 18:35:50
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MÄRKTE EUROPA/Politikchaoas in Washington drückt weiter
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Das politische Chaos in Washington und ein wieder über 1,1800 Dollar gestiegener Euro haben Europas Börsen zu Wochenbeginn belastet. "Mit dem Rückzug der Firmenchefs aus den Beratergremien fürchtet der Markt, dass dies ein Strukturbruch war und sämtliche unternehmensfreundlichen Pläne nun in den Hintergrund treten", sagte ein Händler zur US-Politik. Dies könne sämtliche Börsenträume von Infrastrukturmaßnahmen bis hin zur Steuerreform zunichte machen und entsprechend negativ auf Aktien ausstrahlen. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 12.066 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,7 Prozent auf 3.424 nach unten.
Zurückhaltung herrschte auch vor dem Zentralbankertreffen in Jackson Hole, das am Donnerstag beginnt. Vor drei Jahren hatte EZB-Präsident Mario Draghi in seiner Rede das erst Monate später aufgelegte Wertpapierkaufprogramm der EZB quasi vorangekündigt. Ähnlich marktbewegende Aussagen sind dieses Mal nicht zu erwarten. Die EZB will offenbar bis in den Herbst warten und erst dann entscheiden, in welcher Form es mit den Anleihekäufen in Zukunft weiter gehen soll.
Trennung vom Ölgeschäft bei Moeller-Maersk begrüßt Gegen den schwachen Trend stiegen Moeller-Maersk um 2,9 Prozent. Hier trieb der erste Schritt der lange und heiß ersehnten Trennung vom Ölgeschäft. "Die Börsen wollen Maersk als reines Container- und Logistikunternehmen spielen und zu dessen Zyklik nicht auch noch die Zyklik des Ölgeschäfts dazuhaben", sagte ein Händler. Der französische Energiekonzern TOTAL wird die Ölsparte Maersk Oil für 7,45 Milliarden US-Dollar kaufen, ein wenig mehr als von Analysten erwartet. Total stiegen trotzdem um 0,3 Prozent.
Verkaufsfantasie trieb auch Fiat Chrysler an und zwar um 6,9 Prozent. Der chinesische Autokonzern Great Wall Motors will im boomenden Segment der sportlichen Geländewagen mit einer Großübernahme angreifen. Das Unternehmen plant den Kauf der lukrativen und äußerst wertvollen SUV-Marke Jeep von Fiat Chrysler. Bisher gibt es aber wenig Konkretes. Seit der vergangenen Woche kursieren Gerüchte am Markt über einen Einstieg eines chinesischen Investors bei den Italienern.
Stada nach Übernahme weiter im Fokus Im Fokus standen weiter Stada. Die Aktie gewann nochmals 3,8 Prozent und schloss mit 75,31 Euro weit über dem Übernahmepreis von 66,25 Euro. Eventuell trieben Shorteindeckungen, einige Anleger hoffen auch, dass Bain/Cinven ihre Beteiligung weiter ausbauen wollen. Im Rahmen einer Telefonkonferenz hatte STADA klar gestellt, zu den Gesprächen zwischen dem Finanzinvestor Elliott mit dem Käuferkonsortium Bain/Cinven nichts sagen zu können. Es ist unklar, ob Elliott, die rund 9 Prozent der Stada-Aktien hält, diese angedient hat oder nicht.
Im DAX schlossen Lufthansa gegen den Trend im Plus mit 0,6 Prozent. Hier stützten gleich zwei gute Nachrichten. Zum einen wird die Airline als der Hauptgewinner der Air-Berlin-Pleite gesehen, zum anderen hat Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries die Abschaffung der Luftverkehrssteuer gefordert. Bei Thyssenkrupp war im Handel von Gewinnmitnahmen die Rede - die Aktie verlor 3,2 Prozent. Eon verloren 2,3 Prozent, vermutlich auch wegen Gewinnmitnahmen nach Kursgewinnen von fast 50 Prozent seit Jahresbeginn.
DATAGROUP markierten nach Zahlen zum dritten Quartal neue Rekordstände. Der Kurs legte 4,4 Prozent auf 39,89 Euro zu, im Hoch stand das Papier bei 39,98 Euro. Im vergangenen Geschäftsquartal hat Datagroup das EBITDA gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, der Umsatz des Cloud- und Outsourcing-Dienstleisters wuchs um ein Viertel. Datagroup sieht sich auch weiterhin auf Wachstumskurs.
Am Devisenmarkt stieg der Euro bis Börsenschluss auf 1,1815 Dollar. Auch bei der Dollar-Schwäche verweisen Teilnehmer auf die Skepsis gegenüber der US-Politik, von der immer weniger Impulse für die Wirtschaft erwartet werden. Hinzu kommt die Erwartung, dass Fed-Präsidentin Janet Yellen in Jackson Hole ihre Bedenken wegen der flauen Inflation artikulieren könnte.
Die Feinunze Gold zog wieder an und kostete 1.290 Dollar. Am Freitag war der Preis kurz auf 1.301 Dollar und damit ein Jahreshoch nach oben geschossen, weil Anleger wegen der Terroranschläge in Spanien Sicherheit im Goldhafen gesucht hatten. Kräftig unter Druck gerieten zu Wochenbeginn die Energiepreise.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.423,53 -22,50 -0,7% +4,0% Stoxx-50 3.029,07 -12,71 -0,4% +0,6% Stoxx-600 372,72 -1,48 -0,4% +3,1% XETRA-DAX 12.065,99 -99,20 -0,8% +5,1% FTSE-100 London 7.318,88 -5,10 -0,1% +2,5% CAC-40 Paris 5.087,59 -26,56 -0,5% +4,6% AEX Amsterdam 516,71 -2,93 -0,6% +6,9% ATHEX-20 Athen 2.168,50 +3,68 +0,2% +24,6% BEL-20 Bruessel 3.902,17 -22,60 -0,6% +8,2% BUX Budapest 37.097,85 +128,70 +0,3% +15,9% OMXH-25 Helsinki 3.859,97 -12,20 -0,3% +4,9% ISE NAT. 30 Istanbul 133.647,37 +1810,75 +1,4% +40,0% OMXC-20 Kopenhagen 998,96 +2,41 +0,2% +13,0% PSI 20 Lissabon 5.186,09 -19,32 -0,4% +10,4% IBEX-35 Madrid 10.360,20 -25,50 -0,2% +10,8% FTSE-MIB Mailand 21.752,80 -62,16 -0,3% +13,1% RTS Moskau 1.034,29 +6,44 +0,6% -10,2% OBX Oslo 655,72 -0,09 -0,0% +6,2% PX-GLOB Prag 1.351,83 -2,73 -0,2% +12,8% OMXS-30 Stockholm 1.524,25 -7,87 -0,5% +0,5% WIG-20 Warschau 2.377,28 +17,41 +0,7% +22,0% ATX Wien 3.153,31 -24,82 -0,8% +20,4% SMI Zuerich 8.883,78 +9,43 +0,1% +8,1%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:29 Fr, 17.08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1810 +0,56% 1,1744 1,1748 +12,3% EUR/JPY 128,62 +0,36% 128,15 127,78 +4,6% EUR/CHF 1,1374 +0,23% 1,1347 1,1300 +6,2% EUR/GBP 0,9153 +0,26% 0,9129 1,0944 +7,4% USD/JPY 108,91 -0,18% 109,12 108,77 -6,8% GBP/USD 1,2903 +0,30% 1,2864 1,2858 +4,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,66 48,51 -1,8% -0,85 -16,4% Brent/ICE 51,60 52,72 -2,1% -1,12 -12,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.289,98 1.284,79 +0,4% +5,19 +12,0% Silber (Spot) 17,02 16,98 +0,2% +0,04 +6,8% Platin (Spot) 981,75 978,15 +0,4% +3,60 +8,7% Kupfer-Future 2,99 2,94 +1,5% +0,05 +18,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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August 21, 2017 12:05 ET (16:05 GMT)
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