01.11.2016 18:36:51
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MÄRKTE EUROPA/Pro-Trump-Umfrage wirbelt Märkte durcheinander
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Szenario eines Siegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen hat am Dienstag die europäischen Finanzmärkte geprägt. Während die Aktienkurse auf Tauchstation gingen, profitierte der Euro von einem Schwächeanfall des Dollar. Der Dax verlor 1,3 Prozent auf 10.526 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gab um 1,2 Prozent nach. Die Umsätze waren aufgrund des Allerheiligen-Feiertags vergleichsweise dünn.
In einer neuen ABC-Umfrage lag erstmals seit langem wieder Donald Trump vor Hillary Clinton. "Bei Clinton ist absehbar, was kommt, bei Trump eben nicht", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst der Commerzbank. Ein Trump-Sieg würde zu hoher Unsicherheit führen, und zwar auch in der Wirtschafts-, Finanz- und Handelspolitik. Mit dieser Unsicherheit werde die für den Dollar positive US-Leitzinserhöhung im Dezember wieder in Frage gestellt, meinte Leuchtmann mit Blick auf die Dollarschwäche - auch gegenüber dem Yen.
Der Euro stieg genau an den Widerstand von 1,1050 Dollar. Bei einem Überwinden könne die Gemeinschaftswährung bis 1,12 Dollar steigen, so Leuchtmann weiter. Gewinner der neuen Unsicherheit war der Goldpreis. Die Feinunze stand mit zeitweise knapp 1.290 Dollar auf dem höchsten Stand seit vier Wochen.
Auf der Aktienseite blies der festere Euro vor allem den exportorientierten Werten ins Gesicht. VW verloren nach schwachen US-Absatzzahlen 1,2 Prozent. Zu Gewinnmitnahmen kam es bei Finanztiteln. Deutsche Bank gaben 3,8 Prozent ab. Standard Chartered litten unter enttäuschend ausgefallenen Quartalszahlen und verloren 5,7 Prozent. Der europäische Bankenindex fiel um 1,8 Prozent, lediglich Technologie-Titel zeigten sich noch etwas schwächer.
Royal Dutch Shell steigen und BP fallen Mit BP und Royal Dutch Shell legten zwei große Ölkonzerne ihre Berichte für das dritte Quartal vor. Shell verdiente im dritten Quartal rund 2,8 Milliarden Dollar, 1 Milliarde Dollar mehr als Analysten erwartet hatten. Der Kurs stieg nun um 2,9 Prozent. Auch BP übertraf die Gewinnschätzungen, der Kurs verlor dennoch 4,5 Prozent. Die Analysten von Jefferies kritisierten, dass hierbei auch Steuereffekte zum Tragen gekommen seien. Zudem nannte die ING als Problem, dass die Verschuldungskennziffern von BP keinen Raum mehr für eine weitere Verschlechterung ließen. Dies könne eventuell zu einer Senkung der Dividenden führen.
In Helsinki gewannen Nokian Renkaat 8,4 Prozent. Händler beobachteten das aufmerksam, weil die Geschäftszahlen des Reifenherstellers auf eine Bodenbildung im Russland-Geschäft hindeuten.
In Amsterdam stiegen die Aktien der holländischen Post um gut 11 Prozent. Laut der Zeitung Het Financieele Dagblad macht die belgische Bpost einen neuen Versuch, den Wettbewerber zu übernehmen und soll bereit sein, diesmal tiefer in die Tasche zu greifen. Beide Unternehmen gaben zu dem Bericht keine Stellungnahme ab.
Einziger DAX-Titel mit nennenswerten Aufschlägen waren Bayer. Der Kurs stieg um 0,5 Prozent auf 90,79 Euro. "Hier sind verschiedene Käufer am Markt, und das in einem insgesamt dünnen Handel", sagte ein Marktteilnehmer. Vermutlich würden am Terminmarkt Positionen geschlossen, auch weil die Monsanto-Übernahme nun näher rücke. Nun wurde mit dem 13. Dezember der Termin für die Entscheidung der Monsanto-Aktionäre festgelegt.
Fraport mit Ryanair-Bericht fest - Verlierer Lufthansa Mit einem Kurssprung reagierte die Aktie von Fraport auf einen Bericht, nachdem Ryanair künftig von Frankfurt unter anderem nach Mallorca fliegen will. Wie die FAZ schreibt, will Ryanair ab März 2 Flugzeuge in Frankfurt stationieren. "Das stärkt die Verhandlungsposition von Fraport, auch gegenüber der Lufthansa", sagte ein Händler. "Für die Lufthansa ist das Auftreten auf ihrem Heimat-Hub dagegen wie ein Stich ins Herz", sagte er. Fraport gewannen 4 Prozent. Lufthansa gaben dagegen 1,5 Prozent ab. Ryanair legten in London 1,3 Prozent zu.
Pfeiffer Vacuum stiegen um 8 Prozent. Nach den Quartalszahlen des Herstellers von Vakuumpumpen hat Equinet die Aktie von "Neutral" auf "Kaufen" erhöht.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.023,15 -32,10 -1,1% -7,5% Stoxx-50 2.784,23 -29,06 -1,0% -10,2% Stoxx-600 335,33 -3,64 -1,1% -8,3% XETRA-DAX 10.526,16 -138,85 -1,3% -2,0% FTSE-100 London 6.917,14 -37,08 -0,5% +10,8% CAC-40 Paris 4.470,28 -38,98 -0,9% -3,6% AEX Amsterdam 449,71 -2,88 -0,6% +1,8% ATHEX-20 Athen 1.534,86 -28,53 -1,8% -16,3% BEL-20 Bruessel 3.500,11 -40,45 -1,1% -5,4% BUX Budapest 0,00 0,00 0,0% +24,6% OMXH-25 Helsinki 3.417,10 -36,17 -1,0% +1,7% ISE NAT. 30 Istanbul 94.693,26 -1324,37 -1,4% +6,0% OMXC-20 Kopenhagen 850,53 -15,88 -1,8% -16,1% PSI 20 Lissabon 4.651,93 -27,05 -0,6% -13,0% IBEX-35 Madrid 9.040,70 -102,60 -1,1% -5,3% FTSE-MIB Mailand 16.898,28 -226,77 -1,3% -21,1% RTS Moskau 996,63 +7,89 +0,8% +31,7% OBX Oslo 570,35 +0,73 +0,1% +5,8% PX-GLOB Prag 1.176,45 -15,57 -1,3% -5,2% OMXS-30 Stockholm 1.431,87 -14,48 -1,0% -1,0% WIG-20 Warschau 0,00 0,00 0,0% -2,4% ATX Wien 0,00 0,00 0,0% +3,2% SMI Zuerich 7.761,34 -66,40 -0,8% -12,0%
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.056,61 -0,47 -85,81 3,62 S&P-500 2.112,61 -0,64 -13,54 3,36 Nasdaq-Comp. 5.155,57 -0,65 -33,57 2,96 Nasdaq-100 4.767,38 -0,71 -33,89 3,79
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:45 Mo, 17:31 % YTD EUR/USD 1,1056 +0,70% 1,0979 1,0960 +1,8% EUR/JPY 115,3764 +0,18% 115,1737 115,24 -26,2% EUR/CHF 1,0799 -0,50% 1,0853 1,0842 -0,7% EUR/GBP 0,9031 +0,72% 0,8971 1,1142 +22,6% USD/JPY 104,36 -0,54% 104,92 105,13 -11,1% GBP/USD 1,2241 +0,02% 1,2238 1,2212 -17,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,51 46,86 -0,7% -0,35 +6,1% Brent/ICE 48,21 48,61 -0,8% -0,40 +6,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.289,45 1.276,81 +1,0% +12,65 +21,6% Silber (Spot) 18,46 17,88 +3,2% +0,58 +33,6% Platin (Spot) 995,95 981,45 +1,5% +14,50 +11,7% Kupfer-Future 2,22 2,21 +0,8% +0,02 +3,1% DJG/hru/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 01, 2016 13:06 ET (17:06 GMT)
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