Jahresziele bestätigt |
22.04.2021 17:58:00
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Nestlé-Aktie zieht an: Nestlé wächst zum Jahresauftakt schneller
Nestlé überrascht zum Jahresauftakt 2021 mit einer kräftigen Wachstumsbeschleunigung.
Aus eigener Kraft wuchs der weltgrösste Lebensmittelhersteller im ersten Quartal 2021 um 7,7 Prozent, wie er am Donnerstag mitteilte. Das organische Wachstum setzt sich aus einer Mengensteigerung von 6,4 Prozent und Preiserhöhungen von 1,2 Prozent zusammen.
Damit hat Nestlé das Tempo gegenüber der Vorperiode deutlich erhöht: Im letzten Jahresviertel 2020 hatte der Westschweizer Konzern "lediglich" 3,9 Prozent zugelegt. Und das hohe Wachstum von Januar bis März kam trotz starken Vergleichszahlen zustande: Denn vor einem Jahr hatten Hamsterkäufe in den Industrieländern im Zuge der Corona-Pandemie die Umsätze kräftig angetrieben. Zudem zählte das Quartal auch einen Arbeitstag mehr.
Erwartungen übertroffen
Mit den aktuellen Wachstumszahlen hat Nestlé die Erwartungen der Analysten massiv übertroffen. Die höchste Schätzung ging von einem Wachstum von 3,9 Prozent aus.
Insgesamt setzte der Hersteller von Cailler-Schokolade, Nespresso-Kaffee und Purina-Tierfutter in der Periode von Januar bis März 21,1 Milliarden Franken um, das ist ein Plus um 1,3 Prozent. Diese Wachstumszahl ist für Anleger allerdings zweitrangig, da sie auch durch Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen beeinflusst wird. Der starke Franken etwa schmälerte den Umsatz um 5,3 Prozent.
Der stärkste Wachstumstreiber war in den ersten drei Monaten das Kaffeegeschäft. Alleine Nespresso, seit diesem Jahr erstmals als eigenständiges Segment ausgewiesen, beschleunigte das organische Wachstum auf 17,1 von 7,0 Prozent 2020. Aber auch Nescafé und Starbucks liefen gut, wie es im Communiqué heisst.
Sehr gefragt waren zudem Milchprodukte: diese Produktkategorie legte um fast 16 Prozent zu. Dies war laut Nestlé der erhöhten Nachfrage nach Backprodukten für zuhause und angereicherter Milch zu verdanken. Und schliesslich wuchs das Tierfuttergeschäft mit Marken wie Purina oder Felix um 8,7 Prozent.
Umgekehrt gingen aber die Umsätze mit Baby- und Säuglingsnahrung sowie Wasser zurück.
China wächst wieder
Nach Regionen war das Wachstum breit abgestützt. Die Zone Asien, Ozeanien und Subsahara-Afrika (AOA) erzielte ein organisches Plus von 9,1 Prozent. China wuchs im zweistelligen Bereich und meldete sich damit wieder in die Wachstumszone zurück. In China hatte im Vorjahresquartal die Pandemie die Umsätze drastisch gedrückt.
Insgesamt erzielten die Schwellenländer ein Wachstum 11,4 Prozent, während die Industrieländer 5,0 Prozent zulegten. Damit hat sich das Kräfteverhältnis im Vergleich zum Vorjahresquartal wieder umgekehrt.
Nestlé sieht sich auf Kurs für die angepeilte Wachstumsbeschleunigung im Gesamtjahr und bestätigt seine Ziele. Das organische Wachstum soll den Vorjahreswert von 3,6 Prozent in diesem Jahr toppen und sich wieder dem langfristig angestrebten Wachstum im mittleren einstelligen Bereich annähern. Dies entspricht einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent.
Weiter stellt Nestlé für das Gesamtjahr auch weitere Verbesserungen beim Gewinn in Aussicht: So soll sich die bereinigte operative Ergebnismarge kontinuierlich moderat verbessern und sowohl der bereinigte Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch die Kapitaleffizienz steigen.
Nestlé nach höchstem Wachstum seit 10 Jahren stark gesucht
Die Aktien von Nestlé sind am Donnerstag mit enormen Gewinnen in den Handel gestartet. Der Nahrungsmittelkonzern aus Vevey hat sein stärkstes Wachstum seit fast zehn Jahren erreicht und damit die Analystenerwartungen weit übertroffen. Marktteilnehmer sind entsprechend begeistert vom Resultat.
Bis zum Handelsende legte die Nestlé-Aktie um 2,88 Prozent auf 110,02 Franken zu. Im Tageshoch ging es bis auf 110,92 Franken aufwärts. Für die Schweizer Aktie mit der höchsten Marktkapitalisierung bzw. für eine defensive Nahrungsmittel-Aktie ist ein solches Plus äussert selten. Würden die Aktien nicht seit Anfang Woche ex Dividende von 2,75 Franken gehandelt, kämen sie bereits nahe ans Allzeithoch aus dem September 2019 bei 113,20 Franken heran.
In Expertenkreisen ist man angesichts des starken organischen Umsatzwachstums ganz aus dem Häuschen. Mit 7,7 Prozent liegt dieses nicht nur klar über den 3,9 Prozent im Vorquartal, sondern auch massiv über den Schätzungen von Analysten (AWP-Konsens 3,5% bei einer Spannweite 3,1 bis 3,9%). Diese starken Fortschritte überraschen Analysten zudem auch deshalb, weil schon die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sehr hoch war.
Das organische Wachstum lag letztmals im vierten Quartal 2011 mit 8,4 Prozent höher, den besten Wert der Neuzeit erreichte der Konzern im ersten Quartal 2008 mit gar 9,8 Prozent. Besonders positiv überrascht hat dabei weniger die Preiskomponente, sondern vor allem das starke Mengenwachstum (RIG).
Sehr starker RIG
Dieses betrug in der Periode von Januar bis März 2021 6,4 Prozent, was laut ZKB der stärkste Wert seit mindestens 20 Jahren ist. Und dies trotz dem hohen Basiseffekt im Vorjahr mit Schaltjahr und Hamsterkäufe zu Beginn der Corona-Pandemie. "Nestlé bereitet Freude", titelt denn auch die Zürcher Bank ihren Kommentar zum Ergebnis. Nestlé sei damit auf Kurs für weitere Wachstumsverbesserungen 2021 (mind. 4% organisches Wachstum) und für die kommenden Jahre.
Begrüsst wird in Analystenkreisen insbesondere das erfreuliche Abschneiden bei der Tiernahrung sowie im Geschäft mit Kaffee. Das sei zwar so erwartet worden, allerdings nicht im vorliegenden Umfang, heisst es. Verblüfft zeigt man sich auch vom prozentual zweistelligen Wachstum im Geschäft mit Milchprodukten und Speiseeis.
Auch Nespresso, das neuerdings separat ausgewiesen wird, konnte mit einem organischen Wachstum von 17,1 Prozent überzeugen. Dies widerspiegle die fortgesetzte Expansion des Vertuo-Systems und die starke Nachfrage nach dem Original, meint man dazu bei Vontobel.
Der zuständige Analyst der Privatbank meint, das von Nestlé mittelfristig vorgeschlagene Modell sei "sehr transparent bei sehr geringer Volatilität". Er sei überzeugt, dass Nestlé im aktuellen Umfeld eine "Must-have"-Aktie sei. Die Fundamentaldaten des Unternehmens für die Wertschöpfung seien selten so stark gewesen.
Für etwas Erstaunen sorgt höchstens die Tatsache, dass sich die Aussagen zur diesjährigen Umsatzentwicklung weiterhin mit jenen anlässlich der Jahresergebnisveröffentlichung von Mitte Februar decken. Die besagten Aussagen erschienen zusehends konservativ, heisst es dazu. Nestlé dürfte am Call zu den Zahlen um 14 Uhr wohl versuchen, die Erwartungen etwas zu bremsen, meinte denn auch ein Analyst.
tt/uh
Vevey (awp)
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