Sommerloch oder -hoch? |
14.09.2021 23:11:00
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Schweizer Leitindex: So lief es in den Sommermonaten Juli und August
"Sell in May" - viele Anleger haben diese alte Börsenweisheit zumindest schon einmal gehört und einige halten sich auch an den Leitspruch. Doch warum gelten die Sommermonate als problematisch und wie sah der Schweizer Markt in diesem Sommer aus?
• Lonza geht aus den Sommermonaten als bisheriger Gewinner hervor
• Swatch performt bisher am schlechtesten
Das "Sommerloch" an der Börse
Die Sommermonate gelten an der Börse für viele eher als "Sommerloch". Doch warum ist das so? Die Online-Plattform Zinsvergleich bietet dafür eine Erklärung. Schon früh fing das Sommerloch in der Finanzbranche an aufzufallen. Und dies hatte recht einfache Gründe: Sowohl die meisten Mitarbeiter an der Börse, als auch die Anleger waren ganz einfach über die Sommermonate im Urlaub und beschäftigen sich zu dieser Zeit weniger mit dem Thema Aktien. In der Vergangenheit war es auch um einiges umständlicher, die aktuellen Aktienkurse zu ermitteln als heutzutage. Heute lässt sich das Sommerloch damit jedoch nicht mehr erklären. Vielmehr könnte ein Grund sein, dass viele der grossen Unternehmen ihre Anlagestrategien zum Herbst neu ansetzen. Ist gerade auch noch zusätzlich Wahljahr in den USA, gehen viele Anleger aus dem Markt, da sie sich nicht sicher sein können, welchen Einfluss eine neue Regierung auf diesen haben wird.
In diesem Jahr sieht es mit den Sommermonaten jedoch anders aus. Wer sich an die Börsenweisheit "Sell in May" gehalten hat, wird sich nun vermutlich ärgern. Denn der Swiss Market Index (SMI) konnte in diesem Jahr seit Mai einen Kursgewinn von rund 9,5 Prozent erzielen (Stand vom 13. September 2021). Und auch die für stoisch gehaltenen Sommermonate seit Ende Juni brachten Gewinne von rund einem Prozent für den Schweizer Leitindex.
Top Drei der Verlierer im Sommer
Am schlechtesten im Juli und August performte die Aktie des Schmuck- und Uhrenherstellers Swatch. Obwohl die Aktie am Anfang des Jahres noch zu den Gewinnern zählte, verzeichnete sie in den beiden Sommermonaten ein Minus von 18,65 Prozent. "Grund für die starken Rücksetzer sind einerseits Sorgen rund um die Pandemie und (wieder) ansteigende Fallzahlen in Asien - einem wichtigen Markt für Luxusgüter-Hersteller", so Cash.
Auch die Aktie des Luxusgüterkonzerns Richemont wurde durch die Sorgen um die Pandemie stark beeinflusst. Mit einem Verlust von 9,78 Prozent landet die Aktie auf dem zweiten Platz der Verlierer in den Sommermonaten Juli und August.
Der dritte Platz geht an die Aktie des Baustoffherstellers Holcim. Obwohl das Unternehmen zu den weltgrössten Herstellern von Baustoffen wie Zement gehört, tue sich die Aktie schon seit einiger Zeit schwer, so Cash. So verzeichnet die Aktie in den Monaten Juli und August ein Minus in Höhe von 5,95 Prozent.
Top Drei der Gewinner im Sommer
Am erfolgreichsten lief die Aktie des Pharmaunternehmens Lonza. Die Aktie profitierte von dem im Juni zugelassenen Alzheimermedikament des US-amerikanischen Unternehmens Biogen, wie Cash weiter berichtet. Mit einem Plus von 18,18 Prozent landet Lonza auf dem ersten Platz der Gewinner in den Sommermonaten Juli und August.
Ebenfalls gut entwickelte sich die Aktie von Alcon. Das Schweizer Augenheilkundeunternehmen habe laut Cash seit seiner Abspaltung von Novartis vor mehr als zwei Jahren bis zu diesem August eher eine waagerechte Entwicklung verzeichnet. Nachdem das Unternehmen jedoch besonders guten Zahlen vorlegen konnte, stimmte das die Anleger und Analysten positiv: Die Alcon-Aktie verzeichnete in den Monaten Juli und August ein Plus von 16,64 Prozent.
Ein Plus von mehr als 15,88 Prozent verschafft der Aktie des Vermögensverwaltungsunternehmen Partners Group den dritten Platz unter den Top drei Gewinnern der Sommermonate Juli und August. Das Unternehmen konnte aus dem günstigen Marktumfeld für Veräusserungen seine Vorteile ziehen, wie Cash festhält. Analysten sind dem Unternehmen und seiner Aktie gegenüber optimistisch gestimmt.
E. Schmal / Redaktion finanzen.ch
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