Geplanter Stellenabbau |
18.11.2024 18:00:00
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Swiss Steel-Aktie dreht ins Minus: Bundesrat bei Stahlkrise laut Parmelin nicht tatenlos - Allianz eilt wohl zur Rettung
Bundesrat Guy Parmelin hat sich nach dem Stellenabbau bei Swiss Steel zur Lage der Schweizer Stahlindustrie geäussert. Eine Allianz macht sich zur Rettung bereit.
Parmelin betonte, dass der Bundesrat keine gezielte Industriepolitik für einzelne Sektoren wie die Stahlbranche betreibe, selbst wenn andere Länder ihre Stahlwerke subventionieren. Hingegen könne der Bund Unterstützung mit wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen und Programmen, etwa für die Dekarbonisierung, leisten. Für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern werde im nächsten Jahr deutlich über eine Milliarde Franken zur Verfügung gestellt.
Der angeschlagene Stahlkonzern Swiss Steel hat den Abbau von 800 Stellen angekündigt. In der Schweiz sollen im Werk Emmenbrücke 130 von aktuell 750 Arbeitsplätzen gestrichen werden, wie Swiss Steel am Freitag bekannt gab. Der Abbau betreffe die Produktion und die administrativen Bereiche.
"Wenn Arbeitsplätze verloren gehen, ist das immer ein Drama", sagte Parmelin der "Schweiz am Wochenende" weiter. Es sei aber nicht so, dass der Bundesrat tatenlos zuschaue. "Wir nutzen unseren gesetzmässigen Handlungsspielraum, zum Beispiel im Bereich der Kurzarbeit oder mit den erwähnten Förderprogrammen". Man müsse aber auch die Folgen der Massnahmen bedenken. "Was, wenn eine andere Branche in die Krise gerät - zahlen wir dann auch?".
Zusammenarbeit mit Trump: "Vorsichtig optimistisch"
Parmelin wurde unter anderem auch auf den Ausgang der US-Wahlen angesprochen. Die Zusammenarbeit mit der Trump-Administration habe zwischen 2017 und 2021 gut funktioniert. Für die zweite Amtszeit sei er vorsichtig optimistisch, was die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit betreffe.
Die Voraussetzungen für ein mögliches Freihandelsabkommen mit den USA seien in etwa noch die gleichen wie vor fünf Jahren. Die beidseitigen Bedingungen würden nicht in genügendem Masse übereinstimmen, sagte Parmelin weiter.
Überparteiliche Allianz will wohl Schweizer Stahlindustrie retten
Eine überparteiliche Allianz aus SVP und SP will laut "NZZ am Sonntag" die Schweizer Stahlindustrie retten. Der SVP-Nationalrat Christian Imark und der SP-Nationalrat Roger Nordmann setzten sich für das angeschlagene Stahlwerk Gerlafingen und Swiss Steel ein, um Arbeitsplätze und die strategische Bedeutung der Stahlproduktion in der Schweiz zu sichern.
Der Kommissionsantrag, welcher dem Blatt vorlag, sieht vor, die hohen Stromkosten durch gestaffelte Netznutzungsrabatte zu senken. Diesen Montag wolle die Kommission für Umwelt und Energie (Urek) über den Rettungsplan debattieren. Auch das Walliser Aluminiumwerk Novelis soll in den Plan aufgenommen werden. Das Paket hat durch die breite politische Unterstützung durchaus Chancen, am Montag angenommen zu werden, wie die Zeitung weiter schrieb. Und das, obwohl Staatseingriffe für einzelne Firmen und Branchen eigentlich verpönt seien.
Dem Bericht zufolge sollen die drei Werke bereits ab Anfang 2025 von den Netzgebühren entlastet werden. Gemäss Antrag sei die Entlastung auf vier Jahre befristet. Die Reduktion solle im ersten Jahr 50 Prozent betragen, im zweiten 37,5 Prozent, im dritten 25 Prozent und im vierten Jahr noch 12,5 Prozent.
Im Schweizer Handel fiel die Swiss Steel-Aktie nach anfänglichen Gewinnen letztlich um 3,26 Prozent auf 2,225 Franken.
Bern/Zürich (awp/sda/ra/)
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