Unter Druck |
31.01.2024 21:16:00
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VAT-Aktie, Meyer Burger-Aktie & Co. im Sinkflug: Was hinter dem Abverkauf von Schweizer Small- und Midcap-Aktien stecken könnte
![Unter Druck VAT-Aktie, Meyer Burger-Aktie & Co. im Sinkflug: Was hinter dem Abverkauf von Schweizer Small- und Midcap-Aktien stecken könnte](https://images.finanzen.ch/images/ratgeber/artikelbilder/fonds-kaufen-etf-ratgeber-charts-kuli-brille-660.jpg)
Zahlreiche Schweizer Small- und Midcap-Aktien haben mit dem Jahreswechsel die Gunst der Anleger verloren und mussten dementsprechend teils deutliche Verluste hinnehmen. Was könnte hinter dem Abverkauf von Schweizer KMUs wie Bachem, VAT & Co. stecken?
• Ursachen vielfältig
• Mittelfristig könnte es dennoch aufwärts gehen
Das neue Jahr hat für viele Schweizer Small- und Midcap-Aktien bereits mit teils kräftigen Kursverlusten begonnen. So ging es für BACHEM seit Jahresstart 11,77 Prozent, für VAT 2,78 und für Komax 15,71 Prozent abwärts, um nur einige Beispiele zu nennen. Auffällig ist im Vergleich dazu, dass nach Marktkapitalisierung grössere Unternehmen seit Beginn dieses Jahres vermehrt in der Gunst der Anleger gestiegen sind. So konnten die Novartis-Aktie 9,47 Prozent und das Swiss Re-Papier immerhin rund 5 Prozent hinzugewinnen (Stand: Schlusskurse vom 30. Januar 2024).
Portfolioanpassungen im neuen Jahr
Natürlich nehmen mit dem Jahreswechsel zahlreiche Anleger Anpassungen an ihren jeweiligen Portfolios vor. Die Diskrepanz in der Entwicklung von Small- und Midcap-Aktien im Vergleich zu Largecap-Titeln könnte also auf Depotumwälzungen zurückzuführen sein. Dabei dürften defensive und gleichzeitig dividendenstarke Titel auch 2024 gefragt bleiben, meint schweizeraktien.net. Hinzu kommt, dass den Largecaps in der Schweiz ein grösseres Wachstumspotenzial für 2024 vorausgesagt werde, schreibt Finanzanalyst Nicolas Bürki in einem Artikel für payoff. So liegt die Wachstumserwartung für diese bei rund neun Prozent, während für kleine- und mittelständige Unternehmen lediglich ein Wachstumsplus von fünf Prozent prognostiziert wird.
Zahlreiche Belastungsfaktoren
Dass grosse Schweizer Titel mit defensivem Charakter bisher im neuen Jahr eher gefragt waren, dürfte auch daran liegen, dass das allgemeine Marktumfeld weiterhin von zahlreichen Unsicherheiten geprägt ist. So wütet weiterhin der Ukraine-Krieg und auch im eskalierenden Nahostkonflikt wurde bisher keine Lösung gefunden. Hinzu kommt die angespannte Sicherheitslage im Roten Meer, wo Reedereien wiederholt Angriffen seitens Huthi-Rebellen ausgesetzt waren, weshalb eine Durchquerung des Gebiets mittlerweile gemieden wird, was sich wiederum auf die Lieferzeiten auswirkt. Darüber hinaus bleiben auch die globalen Wirtschaftsaussichten weiterhin trüb. Zwar hoffen Anleger, dass die Phase der straffen Geldpolitik 2024 ein Ende finden wird, es ist jedoch auch weiterhin möglich, dass die Wirtschaft doch noch in eine Rezession abgleitet. Zudem ist die Inflation von ihren Höchstständen zwar mittlerweile deutlich zurückgekommen, erweist sich jedoch noch immer als sehr hartnäckig, sodass die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen unter Anlegern bereits wieder schwindet.
Frankenstärke lastet auf Unternehmensergebnissen
Was zudem die Performance von Schweizer Aktien im Allgemeinen schon 2023 und auch aktuell belastet, ist die ausgeprägte Frankenstärke. Die Schweizer Währung wird als "sicherer Hafen", ähnlich wie Gold, insbesondere in Krisenzeiten vermehrt als Wertspeicher gesucht. Die starke Währung wirkt sich jedoch bremsend auf den Umsatz der Unternehmen aus, wie jüngst die Zahlen von Swatch für das Geschäftsjahr 2023 zeigten. Hier hatten Währungseinbussen dem Uhrenhersteller mehr als eine halbe Milliarden Franken an Umsatz gekostet. Auch in der aktuellen Berichtssaison dürfte die Frankenstärke Bremsspuren in den Bilanzen der Schweizer Unternehmen hinterlassen.
Spielball von Leerverkäufern
Darüber hinaus werden Titel von kleinen und mittelständischen Unternehmen auch eher noch zum Spielball von Leerverkäufern und verzeichnen eine erhöhte Volatilität, insbesondere dann, wenn die Aktien zu den sogenannten "Pennystocks" gehören, also für weniger als einen Franken zu haben sind. Exemplarisch ist hier beispielsweise der drastische Absturz der gebeutelten Meyer Burger-Aktie, die allein in diesem Jahr bereits ein Minus von 35 Prozent aufweist und aktuell bei 0,13 Franken notiert (Stand: Schlusskurs vom 30. Januar 2024). Für den jüngsten Kursrutsch war die Meldung des Solarherstellers verantwortlich, seine Produktion von Solarmodulen in Europa einstellen zu wollen. Die Nachricht hatte viele weitere Aktien europäischer Solarproduzenten nach unten gezogen. Dementsprechend wundert es wenig, dass die Meyer Burger-Aktie laut Finanz und Wirtschaft die meist leerverkaufte Schweizer Aktie ist, wie es in einem Artikel von Anfang Januar 2024 heisst.
Es kann noch aufwärts gehen
Dass die Aktien kleiner und mittelständiger Unternehmen in dem noch jungen Jahr bisher einen schweren Stand haben, muss jedoch nicht bedeuten, dass sie nicht mittelfristig bessere Aussichten haben können. Insbesondere, wenn es zu den erhofften Zinssenkungen kommt, dürften wachstumsstarke Werte von einer lockereren Geldpolitik profitieren. "Der jüngste Rückgang der Anleihe-Renditen hat die Schlinge um viele Small-Cap-Unternehmen gelockert", kommentierte Jack Ablin von Cresset Capital laut Reuters. Darüber hinaus haben insbesondere Smallcaps im letzten Jahr nicht so performt wie breit gefächerte Indizes, weshalb sie noch Aufholpotenzial haben dürften, meinte Rory Stokes von Janus Henderson gegenüber dem Nachrichtenportal: "Wir nähern uns einer relativen Underperformance von zweieinhalb Jahren, und wenn man sich die Bewertungsmultiplikatoren von Small Caps ansieht, sind sie sehr, sehr billig." Bei einer sich eintrübenden Wirtschaftslage könnte die kleinen, kapitalschwächeren Unternehmen wiederum besonders leiden. Es bleibt also Vorsicht geboten.
Redaktion finanzen.ch
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