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Dämpfer für IPOs? 19.05.2019 21:53:00

Verpatzter Uber-Börsengang könnte negativer Vorbote für Slack-IPO sein

Verpatzter Uber-Börsengang könnte negativer Vorbote für Slack-IPO sein

Ist die Luft raus am IPO-Markt? Diese Frage kommt mit Blick auf das verpatzte Börsendebut des Fahrdienstleisters Uber unweigerlich auf. Könnte Uber ein Menetekel für die weiteren demnächst geplanten IPOs sein?

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Es sollte ein fulminanter Start an die NYSE sein: Der Börsengang von Uber war gespannt erwartet worden, der Fahrdienstleister sollte in eine Liga mit den größten Tech-Giganten aufsteigen, die Investmentbank Morgan Stanley ersann schon eine Erweiterung des Akronyms FAANG, das für die Branchengrößen Facebook, Amazon, Apple, Netflix und die Alphabet-Tochter Google steht, zu UFAANG. Doch der Plan ging gründlich schief. Am ersten Handelstag von Uber, sackte die Aktie bereits deutlich ab, sie schloss 7,6 Prozent unter dem Ausgabepreis, der bei 45 US-Dollar schon im unteren erwarteten Bereich lag. Am zweiten Uber-Handelstag mussten die Papiere nochmal mehr als 10 Prozent einbüßen und wurden zum Handelsschluss bei nur mehr 36,10 US-Dollar gehandelt. Damit liegt die Marktkapitalisierung nun bei dürftigen etwas mehr als 60 Milliarden US-Dollar - ein ernüchterndes Ergebnis, war doch im Vorfeld des Börsengangs erwartet worden, dass Uber beim Sprung auf das Börsenparkett einen Börsenwert von 120 Milliarden US-Dollar erreichen könnte.

Wie wird sich Slack schlagen?

Das Uber-Debakel gibt dem IPO-Geschäft einen ziemlichen Dämpfer. Bereits der Uber-Rivale Lyft enttäuschte nach seinem Börsendebut: Lag der Ausgabepreis für Lyft-Aktien Ende März noch bei 72 US-Dollar, wurden die Papiere zum Handelsschluss am vergangenen Montag nur noch bei 48,15 US-Dollar gehandelt, sprich mehr als 33 Prozent unter dem Emissionspreis.

Der nächste Kandidat für ein IPO ist der Instant-Messaging-Dienst Slack. Zu Wochenbeginn gab das Unternehmen in einer Investorenkonferenz bekannt, die Erstnotiz vermutlich am 20. Juni durchführen zu wollen. Beim IPO wird sich Slack aber nicht an Uber und Lyft orientieren, sondern wie vor einem Jahr Spotify eine Direktplatzierung vornehmen. Bei einer Direktplatzierung werden keine neuen Aktien ausgegeben, bestehende Investoren bekommen dadurch aber die Möglichkeit, ihre Wertpapiere öffentlich zu verkaufen.

Geschäftsmodell von Slack bereits bewiesen

Was Slack mit den beiden Fahrdienstleistern gemeinsam hat, sind allerdings die roten Zahlen, die es schreibt. Wenn man bei Slack aber von roten Zahlen redet, dann muss man bei Uber von tiefroten Zahlen sprechen. Denn Slack weist für 2018 "nur" einen Verlust in Höhe von 143,85 Millionen US-Dollar aus - ein Bruchteil von den 3 Milliarden US-Dollar, die Uber im vergangenen Jahr verbrannte.

Im ersten Quartal diesen Jahres konnte Uber aber einen Anstieg der Einnahmen um 65 Prozent auf 134 Millionen US-Dollar verzeichnen. Außerdem darf sich Slack damit brüsten, ein Geschäftsmodell zu verfolgen, das sich bereits in der Vergangenheit als profitabel erwiesen hat - im Gegensatz zu Uber und Lyft, die sich mit ihren Fahrdienstleitungen an der Börse erst noch beweisen müssen.

Schwieriges Marktumfeld für Uber-Börsenstart

Damit könnte man Slack vielmehr in einem Atemzug mit dem Videokonferenz-Unternehmen Zoom und der Cloud-Computing-Firma PagerDuty nennen, die am Anfang der Woche auch ein paar Prozent vom Aktienkurs abgeben mussten, aber trotzdem noch deutlich über ihrem Ausgabepreis im vergangenen Monat liegen. Es ist also gut möglich, dass Investoren Slack gegenüber freundlich gesinnt sind, denn wie bei Zoom und PagerDuty besteht beim Geschäftsmodell von Slack kein Zweifel, dass es prinzipiell funktioniert.

Dass das Börsendebakel von Uber ein Hinweis darauf ist, dass es auch für die kommenden IPOs in diesem Jahr schlecht laufen wird, muss nicht unbedingt zu sein. Ein Faktor, der die schlechte Performance von Uber beeinflusst haben könnte, sind sicherlich dieEskalationen im Handelskonflikt zwischen den USA und China - nicht nur Uber musste abgeben, auch die großen Indizes wie der S&P 500 oder der Dow Jones büßten deutlich ein. In einer schwierigen Marktumgebung zu glänzen ist gerade für Neulinge alles andere als leicht.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Piotr Swat / Shutterstock.com,DJSinop / Shutterstock.com

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