Herausforderndes Quartal |
05.02.2019 17:58:00
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Zahlenvorlage: Infineon reduziert seine Wachstumserwartungen - Aktie tiefer
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Die aktuellen Probleme in der Automobilbranche sowie die Schwäche im Smartphonegeschäft haben dem Chiphersteller Infineon den Start in das neue Geschäftsjahr erschwert.
Dennoch zeigte sich Konzernchef Reinhard Ploss recht zufrieden. Die "Herausforderungen eines schwieriger werdenden Umfeldes" seien bislang gut gemeistert worden, erklärte er. Trotz des Gegenwindes will Infineon weiter wachsen und Marktanteile gewinnen.
Erstes Quartal
Im ersten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zu den drei Monaten zuvor der Umsatz um vier Prozent auf 1,97 Milliarden Euro. Das lag im Rahmen der Unternehmensprognose sowie der Erwartungen der Analysten. Das operative Ergebnis (Segmentergebnis) nahm um 10 Prozent auf 359 Millionen Euro ab, die entsprechende Marge sank von 19,5 Prozent auf 18,2 Prozent. Damit hielt sich der Chipkonzern jedoch etwas besser als gedacht, hatte das Infineon-Management mit einem stärkeren Rückgang gerechnet.
Der Konzernüberschuss nahm um 80 Prozent auf 254 Millionen Euro zu, allerdings hatte Infineon im Vorquartal Rückstellungen im Zusammenhang mit der insolventen ehemaligen Tochter Qimonda vornehmen müssen. Im Vergleich zum Vorjahr lagen Umsatz und operatives Ergebnis deutlich im Plus. Chipkonzerne ziehen wegen der Volatilität des Geschäfts üblicherweise den Vergleich zum Vorquartal.
Wachstumsschwäche in China belastet
In der zuletzt boomenden Branche hatte es in den vergangenen Monaten eine Reihe von negativen Signalen gegeben. Unternehmen zeigten sich pessimistischer für die Wachstumsaussichten im laufenden Jahr. Dabei belastet die Konzerne unter anderem die derzeitige Wachstumsschwäche in China. Vor allem im Automobilgeschäft sowie bei Smartphones zeigten sich zuletzt Rückgänge, was die Zuliefererbranche belastete. Der Lichtkonzern Osram etwa hatte ebenfalls einen schwachen Jahresstart verzeichnet, die Prognose wackelt und ist von einer Belebung der Auftragseingänge abhängig.
Auch Infineon konnte sich dem Umfeld nicht völlig entziehen. Der Umsatz im Automobilgeschäft ging leicht zurück, Grund waren Lagerstandsbereinigungen bei Kunden wegen der Schwäche im weltweiten Fahrzeugmarkt. Auch bei Industrieanwendungen verzeichnete Infineon geringere Umsätze, bedingt durch eine etwas schwächere Nachfrage nach Haushaltsgeräten und Industrieantrieben. Deutlich stärker sanken die Umsätze in der Sparte PMM - hier machte sich unter anderem die geringere Nachfrage nach mobilen Endgeräten wie Smartphones bemerkbar. Auch das Geschäft mit digitalen Sicherheitslösungen, etwa bei Chipkarten oder Pässen ging überdurchschnittlich zurück.
Ausblick auf zweites Quartal
Für das zweite Quartal zeigte sich Infineon vorsichtig: Die Umsätze dürften stagnieren, die Marge hingegen auf etwa 16 Prozent deutlich zurückgehen. Auch für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr wurde das Management etwa konservativer: So dürfte der Umsatz am unteren Ende der Spanne von 9 bis 13 Prozent wachsen. Damit dürfte das Wachstum in etwa so hoch ausfallen wie im Vorjahr, als Infineon um 8 Prozent auf knapp 7,6 Milliarden Euro zulegte. Die Marge dürfte mit 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht sinken, als 17,8 Prozent erreicht wurden. Zuvor war Infineon von rund 18 Prozent ausgegangen.
Die langfristigen Wachstumsaussichten stuft Infineon als "unverändert gut" ein. Die Kapazitäten sollen ausgebaut werden. Allerdings nimmt der Konzern hier etwas Tempo heraus. Wegen des sich abschwächenden Wachstums will Infineon die bislang geplanten Investitionen in diesem Jahr von 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro um 100 bis 200 Millionen Euro kürzen. An Kernprojekten wie die neue Anlage im österreichischen Villach hält Infineon jedoch fest. Infineon-Chef Ploss hatte bereits im November auf der Bilanzpressekonferenz erklärt, bei den Investitionen notfalls gegenzusteuern.
Durchwachsene Aktienreaktion
Der Aktienkurs reagiert im Dienstagshandel durchwachsen: Die Aktie legte im frühen Handel rund ein Prozent zu, am Vormittag sanken die Papiere aber 0,26 Prozent auf 19,35 Euro pro Anteilsschein. Zum Börsenschluss blieb ein Minus von 0,64 bei 19,28 Euro stehen.
NEUBIBERG (awp international)
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