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Kein "Rand-Asset" mehr 14.06.2021 21:49:00

Studie untersucht Korrelation: Aktienmärkte haben Einfluss auf Bitcoin und Co. - und umgekehrt

Studie untersucht Korrelation: Aktienmärkte haben Einfluss auf Bitcoin und Co. - und umgekehrt

Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 wurde im Rahmen des Börsencrashs deutlich, dass die Aktienmärkte durchaus Einfluss auf Bitcoin und Co. haben können. Nun zeigt eine Studie von Singapurs grösster Bank jedoch, dass dies auch andersherum der Fall ist und sich deutliche Ausschläge beim Bitcoinpreis auch auf den Aktienmarkt auswirken.

DBS Group Holdings
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• DBS untersuchte Korrelation zwischen Bitcoin und Futures auf S&P 500
• Besonders hohe Korrelation nach "extremen" Bewegungen des Bitcoins
• Bitcoin laut Analysten kein "Rand-Asset" mehr, da Einfluss wächst

Ende 2020 und Anfang 2021 haben der Kryptomarkt und die größte Digitalwährung Bitcoin ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Bevor es im Mai 2021 zu einem heftigen Kursrutsch kam, erreichte der Bitcoin eine Marktkapitalisierung von mehr als einer Billionen US-Dollar und das Gesamtvolumen des Kryptomarktes stieg auf mehr als zwei Billionen US-Dollar an. Angesichts der gewaltigen Größe dieses Marktes haben sich Experten der DBS Group mit der Frage befasst, ob sich Preisentwicklungen beim Bitcoin in irgendeiner Weise auf den gesamten US-Aktienmarkt auswirken. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichten die Analysten von Singapurs größter Bank Ende Mai - und kommen dabei zu dem Fazit, dass der Einfluss des Bitcoins inzwischen deutlich gewachsen ist und die Kryptowährung - unabhängig von einem Investment - auch von Aktienanlegern im Auge behalten werden sollte.

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DBS findet Korrelation zwischen Bitcoin und S&P 500

Für ihre Studie untersuchten Taimur Baig, Chef-Ökonom der DBS, und Forex-Stratege Chang Wei Liang seit November die Korrelation zwischen dem Bitcoin und fortlaufend gehandelten Futures auf den S&P 500 basierend auf den stündlichen Erträgen der beiden Assets. Der November wurde als Startzeitpunkt für die Analyse gewählt, da der "Bitcoin erst seit dem späten Jahr 2020 zu einer Assetklasse mit einer beträchtlichen Marktkapitalisierung angewachsen ist", heißt es im Bericht der beiden Analysten. Dabei zeigte sich, dass der Einfluss des Bitcoins mittlerweile so stark gewachsen ist, dass vor allem starke Kursbewegungen bei der Kryptowährung auf den Aktienmarkt überschwappen.

Insgesamt ergab sich laut den Studienautoren, dass der "Bitcoin positiv mit Futures auf den S&P 500 korreliert", denn für jeden Monat seit November konnte eine solche positive Korrelation nachgewiesen werden. Diese fiel jedoch mit einem Wert von durchschnittlich 0,20 relativ gering aus. Allerdings lag die Korrelation laut der DBS-Studie jeweils innerhalb von 60 Stunden nach "extremen Bewegungen des Bitcoins" deutlich höher als in Perioden ohne solche Kursausschläge. Als "extrem" bezeichnen die Analysten Zeiträume, in denen der Bitcoin innerhalb einer Stunde mehr als zehn Prozent an Wert gewonnen oder verloren hat. Dies war im Beobachtungszeitraum an vier Handelstagen der Fall: Am 28. Dezember sowie am 4. und 29. Januar lagen die stündlichen Erträge des Bitcoins über der Marke von zehn Prozent, während am 19. Mai - inmitten des Kurseinbruchs am Kryptomarkt - der von den Experten vorgegebene Wert nach unten durchbrochen wurde. In den Perioden nach den heftigen Bewegungen am Kryptomarkt stieg die Korrelation zu den Futures auf den S&P 500 auf einen Wert von 0,26 an, während sie ansonsten bei 0,19 lag.

Analysten: Bitcoin ist kein Rand-Asset mehr und sollte in Risiko-Bewertung mit einfließen

Zwar ist auch ein Wert von 0,26 noch relativ gering - eine Korrelation ist stärker, je näher der Wert bei 1 liegt, wobei ein Wert von 1 eine perfekte Korrelation und ein Wert von 0 keinerlei statistische Abhängigkeit darstellen -, jedoch hätten laut den Analysten auch andere statistische Tests gezeigt, dass große Bewegungen beim Bitcoin von einer Volatilität am Aktienmarkt gefolgt werden, die höher sei als gewöhnlich. Die Analysten Taimur Baig und Chang Wei Liang ziehen daher in ihrer Studie das Fazit, "dass Bitcoin nicht länger das Rand-Asset ist, das es einmal war, angesichts der höheren Korrelation und steigenden Volatilität bei US-Aktien, die auf extreme Bewegungen an den Bitcoin-Märkten folgen".

Als es im Mai beim Bitcoin steil nach unten ging, schwächelte tatsächlich auch der S&P 500 etwas, konnte sich jedoch - anders als der Bitcoin - schnell wieder erholen. Die Preisbewegungen beim Bitcoin seien laut den DBS-Experten dennoch für die Risikobestimmung am Aktienmarkt mit ausschlaggebend. "Angesichts der kürzlichen Bitcoin-Belastungen, könnte es für Marktteilnehmer klug sein, die Entwicklungen in diesem Feld im Auge zu behalten als Teil ihrer Risiko- und Sentiment-Überwachung", lautet daher ihre Empfehlung. Denn der Bitcoin hat seinen Einfluss offenbar längst über seine einstige Nische des Kryptomarktes hinaus erweitert.

Redaktion finanzen.ch

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