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Skepsis 07.07.2018 22:04:00

Die grösste Blasenbildung bei Vermögenswerten seit 20 Jahren laut Fondsmanager

Die grösste Blasenbildung bei Vermögenswerten seit 20 Jahren laut Fondsmanager

Langsam werden auch vormals bullische Fondsmanager skeptisch. Nach knapp zehn Jahren Bullenmarkt ist das "B-Wort" im Umlauf. Experten waren vor der Blase an den Finanzmärkten.

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Eine immer grössere Anzahl an Marktbeobachtern warnt vor der Blase an den Aktienmärkten, so auch der Fondsmanager Ralph Jainz von Centricus Asset Management. Mit dieser Einschätzung schliesst sich Jainz einer langen Liste von Finanzakteuren an, die allesamt an der Stärke des gegenwärtigen Bullenmarktes zweifeln.

Niemand möchte von der Blase sprechen

"Niemand möchte darüber sprechen, dass es sich um eine Blase handelt. Es ist die grösste Spekulationsblase, die wir seit 20 Jahren gesehen haben", so Jainz während eines Auftritts in der CNBC Kultsendung Squawk Box. Während viele Aktionäre aktuell noch keinen Grund zur Sorge sehen, sagte selbst der "Altmeister der asiatischen Aktien" und Emerging Markets Spezialist von Templeton Mark Mobius, dass es zu einer bis zu 30-prozentigen Korrektur kommen könnte. Insgesamt herrscht also ein starker Dissens darüber, ob die Märkte weiter steigen ober ob es zu einer spektakulären Marktkorrektur kommen wird.

Tech-Umschichtung birgt Risiken

Vermögenswerte wie Tech-Aktien haben in diesem Jahr ihren höchsten Stand erreicht, und deshalb, so Jainz, verlieren gegenwärtig eher die traditionell defensiven Werte wie Gesundheit und Telekommunikation. Diese sind jedoch gerade die richtigen Branchen für den Fall eines Abschwungs an den Märkten. "Das Dispersionsniveau ist gestiegen, die Leute haben die Verlierer verkauft, um die Gewinner zu kaufen", sagte Jainz in Bezug auf das enorme Übergewicht des Technologiesektors. "Jetzt sind die Underperformer genau die Sektoren, die sie schützen, wenn der nächste zyklische Abschwung tatsächlich auftritt, was wahrscheinlich in den nächsten 12 bis 18 Monaten der Fall sein wird", so der Portfoliomanager weiter.

Ist die FANG-Rally bald am Ende?

Laut einigen Investoren sind die Tech-Aktien mittlerweile so teuer geworden, dass viele Marktbeobachter glauben, dass es keinen Platz mehr für weitere Kurssteigerungen geben kann. Dies ist natürlich kein absoluter Konsens, da trotz aller bedenken immer mehr Geld zu den Marktführern fliesst. So konnten sich gerade die FANG-Aktien-Investoren in den zurückliegenden sechs Monaten an den enormen Kurszuwächsen erfreuen. So verteuerte sich die Facebook-Aktie trotz Datenskandal in diesem Zeitraum um rund 15 Prozent. Dem Onlineriese Amazon gelang es sogar, den Aktienkurs von knapp 1.200 US-Dollar auf nun mehr als 1.700 US-Dollar zu steigern. Mit einer regelrechten Kursexplosion sorgte aber gerade der Streaming-Dienst Netflix für aufsehen. Seit Jahresbeginn kletterte die Aktie des "Narcos"-Produzenten um fast 120 Prozent. Doch auch der Google-Mutter Alphabet gelang es in den zurückliegenden sechs Monaten ihren Aktienkurs um gut 10 Prozent zu steigern.

Defensive Branchen werden wieder attraktiv

Während die FANG-Aktien von Rekord zu Rekord rauschen, liefern die defensiven Branchen eine miserable Performance ab. So büsste das amerikanische Telekommunikationsunternehmen AT&T in den vergangenen sechs Monaten rund 19 Prozent seines Aktienkurses ein. Ähnlich erging es auch dem weltweit zweitgrössten Mobilfunkanbieter Vodafone, die Aktie steht im Vergleich zum Jahresbeginn nun rund 20 Prozent im Minus. "Normalerweise braucht man eine Generation um darüber hinwegzukommen, die neue Generation, macht nun vielleicht den gleichen Fehler, den wir vor 20 Jahren gemacht haben", sagte Jainz und fügte hinzu: "Und ich werde wahrscheinlich keinen anderen mehr sehen, bis ich in 20 Jahren in Rente gehe." Nach der Meinung von Jainz sollten Investoren nun eher die sichereren Branchen auswählen, da diese in der Krise als eine Art sicherer Hafen dienen können. "Die im Moment wahrscheinlich interessanteste Möglichkeit auf dem Markt ist - nun zu beginnen, Geld in die Verlierer zu investieren", so Jainz.

Credit Suisse sieht weiter Chancen

Trotz der unzähligen Risikofaktoren sind viele Akteure weiterhin sehr optimistisch in Bezug auf die Märkte. So vermeldetete die Credit Suisse erst kürzlich, dass es "deutliche Anzeichen dafür gibt, dass sich das Wirtschaftswachstum in den zweiten Hälfte des Jahres 2018 in den grossen Regionen beschleunigen könnte und so ein günstiges Klima für Aktien und bestimmte Rohstoffe schaffen wird."

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