Experten-Kolumne |
13.09.2012 14:04:58
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Mit reduziertem Risiko zum Erfolg
Kolumne

Nachdem die Dynamik an den Märkten vor allem in der zweiten Augusthälfte merklich nachgelassen hatte, kehrte nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 6. September 2012 das positive Momentum an die Börsen zurück.
Die Äusserungen des EZB-Präsidenten, Mario Draghi, wonach die EZB dazu bereit sei, Anleihen von Schuldenstaaten in unbegrenztem Ausmass aufzukaufen, um so die Zinslast von den verschuldeten Ländern zu senken, wurden von den Marktteilnehmern als unmissverständliches Signal, an der europäischen Gemeinschaftswährung festzuhalten, erachtet. Die Kritiker solcher Stützungsprogramme, welche verständlicherweise eher in den Geberländern der nördlichen europäischen Staaten angesiedelt sind, erachten das Handeln der EZB als einen Schlag gegen die vom Grundgesetz garantierten Rechte auf parlamentarische Kontrolle und demokratische Teilhabe.
Ungeachtet dieser Bedenken hat das deutsche Bundesverfassungsgericht am 12. September 2012 grünes Licht dafür gegeben, dass Deutschland dem ESM-Rettungsschirm unter bestimmten Bedingungen beitreten darf. Allerdings kann die Ratifizierung erst abgeschlossen werden, wenn völkerrechtlich sichergestellt ist, dass die Haftungsgrenze Deutschland von 190 Milliarden Euro nur mit Zustimmung der des Deutschen Bundestages geändert werden könne, meinten die Richter in Karlsruhe. Deutschland war das letzte der 17 Euro-Länder, das dem europäischen Rettungsfonds ESM noch nicht zugestimmt hat.
Im Wandelanleihen-Bereich hielten sich die Volumen von Neuemissionen wie üblich für den Monat August eher zurück und die entsprechenden Transaktionen entfielen insbesondere auf das risikobehaftetere Segment der Non Investment Grade-Wandelanleihen.
Interessant jedoch war einmal mehr bei den Wandelanleihen aus dem Investment Grade Segment die asymmetrische Partizipation zum Aktienmarkt. Betrachtet man den abgelaufenen Monat etwas genauer, stellt man fest, dass Strategien mit Fokus auf eine möglichst hohe asymmetrische Ausrichtung in diesem Umfeld bestens funktioniert haben. Während dem die Performances anlässlich des schwächeren Starts zu Monatsbeginn nur leicht nachgaben, profitierten sie im weiteren Monatsverlauf von den anziehenden Börsen - im Vergleich zum Abwärtstrend - im Verhältnis von fast zwei zu eins. Auffällig war im Weiteren auch, dass Strategien, welche einen höheren Anteil an Wandelanleihen aus dem Non Investmentgrade Segment einsetzen und somit ein deutlich höheres Kreditspread-Exposure aufweisen, in der ersten Monatshälfte zwar stärker zuzulegen vermochten, die Gewinne aber im Verlaufe des Monats zu einem grösseren Teil wieder preisgaben, was unterstreicht, dass das Risikoprofil solcher Strategien eher symmetrisch ist und nicht mit demjenigen von Strategien, welche in Wandelanleihen mit einem stabilen Bondfloor investieren, verglichen werden kann.Die Performances von Strategien, welche ausschliesslich in Investment Grade-Wandelanleihen investieren, dürfen sich mit einem Zuwachs von zwischen 6% bis 8% seit Jahresbeginn durchaus sehen lassen. Dass sich die Schwankungsbreite solcher Strategien traditionell in relativ engen Grenzen hält und den Investor auch in unruhigeren Zeiten entsprechend gut schlafen lässt, dürfte die Entscheidung über einen Einstieg in die Assetklasse Wandelanleihen zusätzlich erleichtern.
André Riesen, EMCORE Asset Management AG
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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