Festes Ziel gefordert |
25.02.2025 16:20:00
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SNB-Aktie gewinnt: Ökonomen-Gruppe fordert für SNB Eigenmittelziel statt Ausschüttungsregel
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Die Ökonomen des "SNB Observatory" fordern bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ein festes Ziel für die Eigenmittelquote.
"Die SNB sollte eine Methodik entwickeln, um ein gewünschtes Eigenmittelniveau - oder eine Bandbreite - zu ermitteln und sich mit dem Bund darauf einigen", heisst es in einer am Dienstag publizierten Studie. "Anstatt wie bisher eine Ausschüttungsregel für Gewinne zu vereinbaren, sollten sich die SNB und das EFD auf ein Eigenmittelziel und einen Plan einigen, wie ein allfälliger Überschuss im Laufe der Zeit verteilt werden könnte."
"Wir glauben, dass die SNB erklären muss, wie viel Eigenkapital sie halten will", sagte Yvan Lengwiler - einer der drei Professoren des "SNB Observatory" - vor Journalisten. Eigenmittel seien wie nicht ausgeschüttete Gewinne, was für Kantone und Bund mit Kosten verbunden sei. Eine feste Eigenkapitalquote würde für Transparenz sorgen, und die erwarteten Ausschüttungen wären für Kantone und Bund besser planbar.
Überschuss bei Quote von 15%
Die SNB hatte Anfang Januar basierend auf provisorischen Berechnungen für 2024 einen Gewinn von rund 80 Milliarden Franken in Aussicht gestellt. Die Nationalbank wird an ihre Aktionäre eine Dividendenzahlung in der laut Gesetz maximalen Höhe von 15 Franken pro Aktie auszahlen sowie insgesamt 3 Milliarden Franken an Bund und Kantone bezahlen. Die definitiven Zahlen werden am 3. März veröffentlicht.
Das impliziere eine Eigenmittelquote von über 16 Prozent, so die Ökonomen. Würde die SNB zum Beispiel mit einem Eigenmittelziel von 10 Prozent operieren, hätte sie bei der Ausschüttung von 3,0 Milliarden immer noch mehr als 50 Milliarden Franken überschüssige Eigenmittel, die sie zur Glättung der Ausschüttungen in den kommenden Jahren verwenden könnte.
Bei einer Zielvorgabe von 15 Prozent hätte die SNB immer noch mehr als 10 Milliarden Eigenmittel über dem Zielwert.
Kritik an Obergrenze
Die derzeitige Ausschüttungsregel, die eine Obergrenze von 6 Milliarden Franken vorsieht, sei mit einem Eigenmittelziel nicht vereinbar, heisst es von den Ökonomen.
Gemäss der aktuell gültigen Vereinbarung besteht die Gewinnausschüttung nämlich aus einem Grundbetrag von 2 Milliarden Franken, der ausgeschüttet wird, sofern ein Bilanzgewinn von mindestens 2 Milliarden Franken vorhanden ist. Hinzu kommen vier mögliche Zusatzausschüttungen von je einer Milliarde Franken, die vorgenommen werden, wenn der Bilanzgewinn 10, 20, 30 oder 40 Milliarden Franken erreicht.
Die derzeitige Vereinbarung zur Gewinnausschüttung zwischen SNB und Finanzdepartement gilt für die sechs Geschäftsjahre 2020 bis 2025. Sie muss also neu verhandelt werden. Daher sei jetzt ein guter Zeitpunkt, um über eine Anpassung der Regelung zu sprechen, sagte Lengwiler.
Hinter dem "SNB Observatory" stehen Yvan Lengwiler, Professor an der Uni Basel, Charles Wyplosz, emeritierter Professor aus Genf, sowie Stefan Gerlach, Chefökonom der Privatbank EFG und früherer stellvertretender Gouverneur der Zentralbank von Irland.
Die SNB-Aktie gewinnt an der SIX zeitweise 1,41 Prozent auf 3'590,00 CHF.
Zürich (awp)
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