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Bezos-Nachfolger 12.02.2021 21:12:00

Andy Jassy ist noch sehr weit vom Milliardär-Status entfernt - trotz Amazon-Aktien

Andy Jassy ist noch sehr weit vom Milliardär-Status entfernt - trotz Amazon-Aktien

Die Nachricht war in der vergangenen Woche ein Paukenschlag: Amazon-Chef Jeff Bezos tritt von seinem Posten als CEO zurück und überlässt Andy Jassy das Feld, dem bisherigen Leiter der Amazon Web Services. Doch obwohl Jassy bereits seit 1997 bei Amazon ist - und damit laut Gründer Bezos fast so lange wie er selbst - liegen zwischen den Vermögen des aktuellen und des künftigen Amazon-CEOs noch Welten.

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• AWS-Chef Andy Jassy löst Jeff Bezos im dritten Quartal 2021 als Amazon-CEO ab
• Bezos sehr viel reicher als Jassy
• Verteilung der Amazon-Aktien Grund für Vermögenskluft

Andy Jassy wird im dritten Quartal 2021 neuer Amazon-Chef. Während die Nachricht vom - zumindest teilweisen - Rückzug von Jeff Bezos beim Online-Händler für einiges Erstaunen sorgte, überraschte die Wahl seines Nachfolgers Experten nicht sonderlich. So stieß Andy Jassy doch bereits im Jahr 1997, also nur drei Jahre nach der Gründung von Amazon, als einer der ersten 300 Angestellten zu dem Unternehmen und entwickelte dort laut "Forbes" die Idee für die erfolgreiche Cloud-Sparte AWS, die er unter seiner Leitung ab 2003 sukzessive zur einnahmenstärksten Sparte des Tech-Konzerns ausbaute. Dabei erkannte er laut "BBC" sogar vor den eigentlichen Tech-Konzernen Microsoft und Google das enorme Potenzial der Cloud und sorgte dafür, dass Amazon mittlerweile in diesem Bereich der Weltmarktführer ist. Rund 60 Prozent von Amazons operativem Gewinn stammen inzwischen aus der Cloud-Sparte. Allein 2020 generierte der Bereich einen Umsatz in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar und damit 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Vermögen von Andy Jassy überraschend klein

Mit dem Wechsel an die Konzernspitze erhält Jassy nun die Belohnung für seine Erfolge mit Amazons Cloud-Sparte. Doch obwohl Amazon bereits jetzt seinem AWS-Chef einen Großteil der Unternehmensgewinne zu verdanken hat, fällt sein Vermögen überraschend klein aus - besonders wenn man es mit dem seines Noch-Vorgesetzten Jeff Bezos vergleicht. Denn während Jeff Bezos laut dem "Bloomberg Billionairs Index" aktuell mit einem Vermögen von 195 Milliarden US-Dollar der zweitreichste Mensch der Welt ist - hinter Tesla-Chef Elon Musk - und dieser Reichtum vor allem auf die Geschäftsentwicklung von Amazon und die damit verbundene starke Aktienperformance zurückzuführen ist, kommt Jassy laut "Forbes" lediglich auf ein Vermögen in Höhe von rund 440 Millionen US-Dollar. Dabei ist auch er seit mehr als 20 Jahren bei Amazon dabei - die meiste Zeit davon in einer Führungsposition - und besitzt laut "Forbes" mehr Aktien des Online-Händlers als irgendein anderer Mitarbeiter - ausgenommen Gründer Bezos natürlich.

Das ist aber offenbar auch der Grund dafür, warum es außer dem Amazon-Chef noch kein anderer Mitarbeiter des Online-Riesen in den Club der Milliardäre geschafft hat. Denn Jeff Bezos achtet darauf, dass er selbst bei weitem größter Anteilseigner vom Amazon bleibt. Aktuell besitzt er laut "Forbes" 53 Millionen Aktien, was 11 Prozent an Amazon entspricht. Sein Nachfolger Andy Jassy kommt laut Schätzungen "nur" auf 81'500 Amazon-Aktien im Wert von aktuell insgesamt rund 273 Millionen US-Dollar (Stand: Schlusskurse vom 5. Februar). Bis zum Erreichen des Milliardär-Status ist es für ihn also noch ein weiter Weg.

Neben Bezos ist laut "Forbes" lediglich eine weitere Person bekannt, die durch Amazon zu einem Vermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar kam: Bezos Ex-Frau MacKenzie Scott. Sie hatte Jeff Bezos 1993 geheiratet, ein Jahr vor dem Start von Amazon, und erhielt bei ihrer Scheidung im Jahr 2019 rund 19,7 Millionen Amazon-Aktien. Das entsprach rund einem Viertel der Aktien des Online-Händlers, die Jeff Bezos zu diesem Zeitpunkt hielt.

Milliardär-Status selbst als Top-Angestellter unerreichbar?

Der Vermögensvergleich zwischen Jeff Bezos und Andy Jassy zeigt, wie schwer es ist ein riesiges Vermögen aufzubauen, ohne größere Unternehmensbeteiligungen zu besitzen, an die man im Prinzip nur als Gründungsmitglied eines Unternehmens kommt. Das gilt offenbar auch, wenn es um eines der wertvollsten Unternehmen der Welt geht. Denn auch mit seinem Gehalt, das laut "Forbes" im Jahr 2019 bei 349'000 US-Dollar lag, kann Andy Jassy kaum hoffen, sein Vermögen nennenswert zu vergrößern. Laut Informationen von "Wallmine" verdienen andere Amazon-Mitarbeiter wie beispielsweise Jeffrey Blackburn aktuell sogar mehr als er. Doch auch Blackburn, der als Senior Vice President of Business Development and Digital Entertainment fungiert und im Lauf seiner Karriere bereits für die Sparten Prime Video, Amazon Studios, Amazon Music und Amazon Adverstising verantwortlich war, kommt laut "Forbes" nur auf ein Vermögen von 345 Millionen US-Dollar. Darin enthalten ist auch der Wert seiner rund 67'000 Amazon-Aktien. Auch Amazons Consumer-Chief Jeffrey Wilke, der lange als Nummer zwei nach Bezos galt, besitzt laut "Forbes" nur rund 49'000 Amazon-Aktien und ein Gesamtvermögen von 400 Millionen US-Dollar.

Mit seiner neuen Position dürfte sich zwar wohl auch das Gehalt von Andy Jassy ändern, ob er jedoch auch ein weiteres großes Aktienpaket erhalten wird, ist nicht bekannt. Laut "Express" gab es in der Vergangenheit übrigens ein Jahr, in dem Jassy dank erhaltener Aktienprämien mehr verdiente als Jeff Bezos - und zwar 2016, nachdem Amazon Web Services rund 12,2 Milliarden US-Dollar Gewinn einfuhr und damit einen neuen Rekord aufstellte. Einen Teil seiner Aktien hat Jassy in der Folge offenbar direkt versilbert: So verkaufte er 2016 14'000 Amazon-Aktien für damals insgesamt 11 Millionen US-Dollar, wie "Wallmine" unter Berufung auf SEC-Dokumente berichtet. Heute wäre dieses Aktienpaket rund 47 Millionen US-Dollar wert. Auf dem Weg zur ersten Milliarde - oder gar zu einem Vermögen in ähnlicher Höhe wie bei Jeff Bezos - wäre aber auch das für Jassy nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Amazon,Jonathan Weiss / Shutterstock.com,BobNoah / Shutterstock.com

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