Extreme Kursziele |
09.12.2022 23:09:00
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Bei diesen Schweizer Aktien sehen Analysten schwarz - andere mit eindeutiger Kaufempfehlung
Ungewöhnlich extreme Kursziele gaben Analysten zuletzt für einige Schweizer Unternehmensaktien heraus. Bei welchen Titeln wurden die Kursziele zusammengestrichen und welche lohnen laut den Experten einen Kauf?
• Hohe Kursziele sind nicht mit Erfolg gleichzusetzen
• Enger Markt, hohe Kursziele
Die Papiere der Credit Suisse haben seit Anfang des Jahres fast 65 Prozent an Wert eingebüsst und rangieren derzeit sogar unter der Marke von 3,0 Schweizer Franken (Schlusskurs 8.12.2022).
Für das vierte Quartal erwartet die Schweizer Grossbank erneut einen Milliardenverlust (3,4 Milliarden Schätzungen zufolge). Auch die Negativschlagzeilen zur Credit Suisse, die derzeit radikal umgebaut wird, reissen nicht ab. Anhaltend hohe Kapitalabflüsse bestätigte die Bank zuletzt.
JPMorgan-Analysten zeigen sich in einem Kommentar, den die Nachrichtenagentur awp zitiert, pessimistisch für die Credit Suisse: Ein solch hoher Vorsteuerverlust in der Investmentbank lasse sich nicht allein mit dem derzeitigen Marktumfeld erklären, was darauf schliessen lasse, dass der Umbau der Bank nicht ausreichend weit vorangeschritten sei. Die Neuausrichtung der Grossbank "lasse an Klarheit in wichtigen Kenngrössen vermissen". Auch Vontobel-Experten zeigen sich besorgt über die massiven Kapitalabflüsse. Die CS müsse, so schwer das auch sei, das Vertrauen der Anleger schnellstens zurückgewinnen. Auch die Analysten der UBS wurden von den schlechten Zahlen überrascht.
Die Bank of America sowie die UBS sehen die CS-Aktie bei über 4 Franken (4,20 CHF bzw. 4,40 CHF), wohingegen die DZ Bank das Kursziel der Aktie am 15. November von 3,20 Franken auf 2,50 Franken reduziert hatte. Die massive Kurszielreduktion sorgte für Furore: Die CS-Aktie fiel unter die Marke von 4 Franken. Seit Mitte November setzte das Papier seine Talfahrt dann weiter fort, Ankündigungen zur Kapitalerhöhung konnten sie nicht bremsen; zu gross sind die Sorgen um den Kapitalabfluss sowie den Umbau der Bank.
Hohe Kursziele, enger Markt
Montana Aerospace verkündete nach den ersten neun Monaten 2022 eine Gewinnzunahme dank gesteigerter Produktionsleistung und bestätigte die Ziele für das Gesamtjahr. Die Aktie stieg daraufhin um fast vier Prozent.
Allerdings ist das Papier von seinen Höchstständen meilenweit entfernt: Im Mai 2021 wurde die Aktie zu einem Preis von 25,65 Franken ausgegeben und schoss gleich am ersten Handelstag um 40 Prozent nach oben. Das Kursziel der Analysten der Berenberg Bank liegt ebenfalls mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs und wurde kürzlich von 35 Franken auf 32 Franken gekürzt. Allerdings wird von cash.ch auf den vor allem für institutionelle Investoren (zu) engen Markt für die Montana-Anteile und auch auf die Begleitung des Börsengangs des Luftfahrtzulieferers durch die Berenberg Bank verwiesen.
Auch für den Schweizer Solarstromanbieter Edisun Power Europe setzten die Analysten von Mirabaud im Rahmen einer Kaufempfehlung ein mit 168 Franken extrem hohes Kursziel an, denn es liegt rund 37 Prozent über dem derzeitigen Preis (Schlusskurs 8.12.2022).
Dass hohe Kursziele der Analysten nicht immer mit Erfolg gleichzusetzen sind, zeigen die Papiere der Online-Apotheke Zur Rose. Die vor nicht allzu langer Zeit ausgegebenen Kursziele von rund 800 Franken, scheinen bei dem aktuellen Kurs der Aktie von unter 30 Franken unerreichbar (Schlusskurs 8.12.2022). Als weiteres "mahnendes Beispiel" für Anleger nennt cash den Sensorenhersteller ams OSRAM, der von den einstigen Kurszielen deutlich entfernt ist. Seit dem Frühjahr 2021 verzeichnet der einstige Überflieger einen Kursverlust von fast 70 Prozent (Schlusskurs 8.12.2022).
Redaktion finanzen.ch
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