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Geändert am: 09.09.2024 22:01:57

Stabilisierung nach schwacher Vorwoche: Gewinne an den US-Börsen -- SMI und DAX schliessen fester -- Hang Seng letztlich mit klaren Abgaben

Sowohl der heimische als auch der deutsche Markt setzten zum Start in die neue Woche zu einer Erholung an. An der Wall Street spielte sich ein positiver Handelstag ab. An den asiatischen Handelsplätzen ging es zum Wochenauftakt indes kräftig nach unten.

SCHWEIZ

Die Anleger am Schweizer Aktienmarkt wagten sich am Montag wieder aus ihrer Deckung.

Der SMI eröffnete fester und bewegte sich auch im Tagesverlauf auf grünem Terrain. Letztendlich schloss er den Montagshandel 0,61 Prozent höher bei 11'980,64 Punkten ab.
Die Nebenwertindizes SPI und SLI konnten nach einem freundlichen Handelsstart ebenfalls Zuwächse aufweisen und beendeten die Sitzung 0,66 Prozent fester bei 15'929,79 Einheiten respektive 0,81 Prozent stärker bei 1'943,64 Zählern.

Am Schweizer Aktienmarkt zogen die Kurse zum Wochenstart an. Nachdem in der Vorwoche vor allem Sorgen um die US-Konjunktur die internationalen Finanzmärkte durchgerüttelt haben, kam es damit zu einer Stabilisierung, hiess es im Handel. Auch an den anderen europäischen Börsen gewannen die wichtigsten Indizes am Montag hinzu. Trotz dieses freundlichen Wochenauftakts bleibe die Unsicherheit aber hoch, sind sich Marktexperten einig. Sie gehen davon aus, dass das Geschehen in den kommenden Tagen weiterhin volatil bleiben werde. Neue Rekordstände dürften vor diesem Hintergrund im September eher schwierig werden, hiess es etwa in einem Kommentar der Deka Bank.

Notenbanken geben in der kommenden Zeit erst einmal den Ton an: Nachdem am kommenden Donnerstag die EZB ihre aktuelle Entscheidung kommuniziert, folgt die US-Notenbank Fed in der nächsten Woche. In beiden Fällen gehen Ökonomen von einer Zinssenkung aus. Beim Fed würde eine solche den Start der Zinswende markieren, welche andere Zentralbanken wie etwa die SNB und die EZB bereits vollzogen haben. Während es datenseitig zum Wochenstart eher ruhig ist, könnten in dieser Woche noch Inflationsdaten aus den USA das Geschehen beeinflussen. Und auch das geplante TV-Duell zwischen den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump in dieser Woche habe das Zeug, die Märkte zu bewegen.

Die Nachrichtenlage war unterdessen in der Schweiz arg ausgedünnt.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt stabilisierte sich am Montag nach seiner tiefroten Vorwoche.

Der DAX verbuchte zum Handelsstart einen Aufschlag und zeigte sich auch im weiteren Handel stärker. Letztendlich ging er 0,77 Prozent höher bei 18'443,56 Punkten in den Feierabend.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach seiner sehr schwachen Vorwoche stabilisiert. Am Freitag war das Börsenbarometer im Sog eines sehr schwachen US-Technologiesektors auf ein Tief seit Mitte August abgerutscht. Laut dem Charttechniker Christoph Geyer war trotz der jüngsten Turbulenzen die "kaum anziehende Umsatztätigkeit" auffällig. Dies deute darauf hin, dass es sich bislang noch nicht um eine Ausverkaufssituation gehandelt habe. Und: Von einer übergeordneten Trendwende nach unten sollte aktuell nicht ausgegangen werden, denn trotz generierter langfristiger Verkaufssignale sieht Geyer den DAX zunächst lediglich in einer Korrektur, also einem kurzfristigen Rücksetzer. Dieser könne allerdings noch bis in den Bereich der 18'000-Punkte-Marke führen.

Die Unsicherheit droht aber vorerst hoch zu bleiben. Am Donnerstag teilt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsentscheidung mit. Eine weitere Zinssenkung durch die EZB gilt an der Börse als eingepreist. Mit Blick auf die USA bleibt die grosse Frage, wie stark eine erste Zinssenkung ausfallen wird. Die US-Notenbank wird in der kommenden Woche ihre geldpolitischen Entscheidungen bekanntgeben. Dabei wird sie die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten aus den USA ebenso im Blick haben wie die Erzeugerpreise am Donnerstag sowie die Im- und Exportpreise am Freitag.

WALL STREET

Die US-Börsen verbuchten zum Wochenstart Gewinne.

Der Dow Jones konnte Aufschläge von 1,20 Prozent generieren und schloss mit einem Endstand von 40'829,69 Punkten.
Der NASDAQ Composite wurde daneben ebenfalls von Investoren angeschoben und verzeichnete zum Handelsende ein Plus von 1,16 Prozent auf 16'884,60 Zähler.

Am Montag hievten Schnäppchenjäger die Wall Street ins Plus. Zum Wochenschluss hatte der schwache Arbeitsmarktbericht Rezessionsängste und das etwas stärkere Lohnwachstum zugleich Inflationssorgen geschürt - eine für die Börse sehr unvorteilhafte Kombination. Trotz der sich anbahnenden Aufschläge wollen Händler noch nicht von einem Stimmungsumbruch sprechen, das Sentiment sei von Verunsicherung geprägt. Dies gilt auch mit Blick auf die anstehenden wichtigen Ereignisse.

Denn mehr Klarheit erhoffen sich Anleger zumindest in der Inflationsdebatte am Mittwoch, wenn die Verbrauerpreisentwicklung bekannt gegeben wird. Aber schon am Dienstag steht das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris an. Abgesehen von Details zu ihren wirtschaftspolitischen Kursen wird es wichtig sein, die Kommentare der Kandidaten zur Inflation und zur Fed vor der nächsten Zinssatzentscheidung der Zentralbank zu beobachten. Letztlich kann der Präsident den Zentralbankchef bestimmen.

"Es ist schwer vorstellbar, dass die Fed aggressiver (die Zinsen) senken wird, als der Markt bereits einpreist, zumindest vor der Wahl. Aggressive Kürzungen zu diesem Zeitpunkt und November würden die Fed dem Vorwurf aussetzen, die Wahl zu beeinflussen (was die Fed immer zu vermeiden versucht) und dass sie es vermasselt hat, indem sie nicht früher gesenkt hat", urteilt Analyst Louis Gave von Gavekal Research.

ASIEN

Anleger an den asiatischen Börsen hielten sich am Montag in Deckung.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 büsste schlussendlich 0,48 Prozent ein auf 36'215,75 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite letztendlich 1,06 Prozent auf 2'736,49 Zähler. In Hongkong knickte der Hang Seng derweil um 1,42 Prozent ein auf 17'196,96 Einheiten.

Zum Start in die neue Woche haben negative Vorzeichen an den Börsen in Asien dominiert. Die Aktienmärkte der Region folgten der Wall Street nach unten, wo Rezessionssorgen am Freitag die Kurse kräftig gedrückt hatten, nachdem die Arbeitsmarktdaten für August schwächer ausgefallen waren als erwartet. In Asien lösten sich derweil vielerorts die Indizes von ihren Tagestiefs, als die Futures auf die grossen US-Aktienindizes ins Plus drehten.

In Tokio setzte der Nikkei-225-Index seine Verlustserie fort, nachdem das japanische Bruttoinlandsprodukt für das zweite Kalenderquartal nach unten revidiert worden war. Wie in den USA standen auch in Japan Technologiewerte ganz oben auf den Verkaufslisten. Derweil stiegen die chinesischen Verbraucherpreise im August etwas weniger stark als von Volkswirten geschätzt, die Erzeugerpreise verzeichneten den 23. Rückgang in Folge.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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