DAX
Geändert am: 14.01.2025 17:57:10
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Hoffnung auf schrittweise Zollerhöhung durch Trump: SMI beendet Handel stabil -- DAX letztlich höher -- Börsen in Asien schliessen uneinheitlich
Der heimische Aktienmarkt schloss am Dienstag wenig bewegt. Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich mit Gewinnen. Die US-Börsen notieren im Minus. An den Märkten in Asien ging es am Dienstag uneinheitlich zu.
SCHWEIZ
Am Schweizer Aktienmarkt beendete den Handel am Dienstag stabil.
Der SMI war mit einem Plus gestartet und notierte auch weiterhin minimal höher. Er beendete den Handel marginale 0,01 Prozent fester bei 11'702,57 Punkten.
Die Nebenwerteindizes SPI und SLI starteten ebenfalls im Plus und verblieben in der Gewinnzone. Der SPI schloss 0,10 Prozent höher bei 15'610,35 Einheiten, während der SLI die Sitzung 0,12 Prozent stärker bei 1'934,37 Zählern beendete.
Erneut lieferte der designierte US-Präsident Donald Trump bereits vor seiner Amtseinführung in der kommenden Woche neue Impulse. In einem Bloomberg-Bericht zu den erwarteten Zöllen hiess es mit Verweis auf Kreise, dass die angekündigten Importzölle nur schrittweise eingeführt werden sollen. Angeblich sei ein Anstieg von 2 bis 5 Prozent pro Monat geplant. Auf diesem Weg wolle sich die neue US-Administration Verhandlungsspielraum verschaffen, während zugleich ein Inflationsanstieg vermieden werden solle.
Datenhighlight des Tages waren die US-Erzeugerpreise. Sie waren im Dezember in der Gesamtrate weniger deutlich gestiegen als erwartet. In der Kernrate stagnierten sie sogar wider Erwarten. Am Mittwoch folgen die meist mehr beachteten Verbraucherpreise. An den Finanzmärkten wurde zuletzt für das laufende Jahr nur noch eine Zinssenkung durch die Fed eingepreist. Einige Beobachter rechnen nun sogar mit überhaupt keiner Senkung mehr.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex zeigte sich am Dienstag freundlich.
Der DAX startete höher und auch im weiteren Handelsverlauf dominierten die Käufer. Letztendlich ging das Börsenbarometer 0,69 Prozent im Plus bei 20'271,33 Einheiten in den Feierabend.
Zum Wochenauftakt war der DAX noch der 20'000-Punkte-Marke nahe gekommen, die schlussendlich aber mit einem gewissen Puffer verteidigt wurde. Mit einer fortgesetzten Erholung von diesem Tief konnte er nun diese Korrektur vorerst abhaken. Anleger dürfen auch weiter auf den Rekord von Mitte Dezember bei 20'522 Punkten schielen.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, diskutieren Mitglieder des künftigen Wirtschaftsteams des designierten US-Präsidenten über jeweils kleinere Erhöhungen der Zölle von Monat zu Monat, um Verhandlungspositionen stärken und einen Anstieg der Inflation zu verhindern. Darüber hinaus fielen die US-Erzeugerpreise für Dezember besser aus als befürchtet.
WALL STREET
Die Börsen an der Wall Street zeigen sich im Handel am Dienstag mit leichten Verlusten.
Der Dow Jones eröffnete mit einem Plus von 0,16 Prozent bei 42'366,42 Punkten, verliert anschliessend jedoch wieder.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite notierte zum Start unterdessen 0,63 Prozent höher bei 19'207,75 Punkten, dreht im weiteren Verlauf jedoch ins Minus.
Hoffnungen auf eine nur schrittweise Anhebung der von Trump angekündigten Importzölle bescherten den US-Börsen zunächst einen freundlichen Handelsstart. Unterstützung kam von einem Bloomberg-Bericht, wonach ein Beraterteam des designierten US-Präsidenten Donald Trump unter anderem mit Blick auf Inflationsgefahren für eher moderate Strafzölle plädieren soll. Demnach sollen diese monatlich um 2 bis 5 Prozent steigen, um Verhandlungsdruck aufzubauen.
Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sprach von einem "erleichterten Aufatmen" an den Börsen weltweit. Der "grosse Zollschock" könnten durch einen langsameren Ansatz ausbleiben und somit auch der befürchtete "Inflationsschock". Das stimme die Börsianer wieder vorsichtig optimistisch.
Zuletzt hatte zuletzt zunehmend die Furcht vor einem Wiederanstieg der Inflation die Oberhand gewonnen, angetrieben durch die avisierte Zollmassnahmen oder durch die Ankündigung, massenhaft Ausländer aus den USA abzuschieben. Eine neu angefachte Inflation könnte die US-Notenbank Fed daran hindern, die Zinsen zu senken. Daher warten die Marktteilnehmer mit grosser Spannung auf die zur Wochenmitte anstehenden US-Verbraucherpreise für den Monat Dezember.
Die am Dienstag veröffentlichten US-Erzeugerpreise für Dezember gaben bereits Hinweise auf die Entwicklungen auf Verbraucherebene. Sie fielen besser als befürchtet aus, denn sie stiegen auf Monats- und Jahresebene weniger stark als befürchtet.
ASIEN
An den Märkten in Asien ging es am Dienstag uneinheitlich zu.
In Tokio ging es nach der gestrigen Feiertagspause für den Nikkei 225 1,83 Prozent auf 38'474,30 Punkte abwärts. Dabei musste der Leitindex allerdings die schwache Börsenentwicklung in der Region vom Vortag noch nachholen.
Auf dem chinesischen Festland hatten unterdessen die Bullen die Oberhand: Der Shanghai Composite gewann 2,54 Prozent und schloss bei 3'240,94 Punkten.
Gewinne wurden auch aus Hongkong gemeldet, wo der Hang Seng 1,94 Prozent höher bei 19'239,85 Zählern schloss.
Zweigeteilt hat sich das Bild an den Börsen in Asien am Dienstag gezeigt. Generell stützte ein Bericht über wohl zunächst moderate US-Zölle. Während es somit in der Breite nach oben ging, büsste der japanische Aktienmarkt ein, weil dort die Akteure erst jetzt auf den stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag reagieren konnten, der dafür sorgte, dass die Erwartungen an Zinssenkungen durch die US-Notenbank weiter zurückgeschraubt wurden. Am Montag hatte das Geschäft an den Finanzmärkten in Japan feiertagsbedingt pausiert.
Die japanische Zehnjahresrendite erreichte mit 1,24 Prozent das höchste Niveau seit 2011. Dazu trug vor allem auch der eingeschlagene Straffungskurs der japanischen Notenbank bei und tagesaktuell die Ankündigung des Vizegouverneurs der Notenbank, dass in der kommenden Woche eine mögliche Zinserhöhung diskutiert werde.
Andernorts erholten sich die Indizes kräftig vom Rücksetzer zu Wochenbeginn. Insbesondere an den chinesischen Börsen stiegen die Kurse deutlich. Das dürfte zum kleinen Teil den stark ausgefallenen chinesischen Aussenhandelsdaten für Dezember zu verdanken sein, die am Montag veröffentlicht worden waren. In erster Linie sorgte aber eine Bloomberg-Meldung für Kauflaune, wonach Mitglieder des Wirtschaftsteams des designierten US-Präsidenten Donald Trump eine langsame und schrittweise Erhöhung von Zöllen in Betracht ziehen sollen, um einerseits einen Inflationsschub zu vermeiden und andererseits den Verhandlungsdruck auf Lieferländer allmählich zu erhöhen. Auch wenn man schnell wieder ein Dementi von Trump sehen könne, der Markt giere nach Signalen, dass die Strafzölle weniger aggressiv ausfallen könnten, als Trump dies angedroht habe, kommentierte Sean Callow, Währungsstratege bei InTouch Capital Markets.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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