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Geändert am: 17.07.2024 22:02:41

Dow knackt erstmals 41'200 Punkte, US-Techwerte verlieren deutlich -- SMI schliesst im Plus -- DAX beendet Handel leichter -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich

Der heimische Markt verbuchte am Mittwoch Zuschläge, wogegen es für den deutschen Leitindex deutlich abwärts ging. Die US-Börsen zeigten sich am Mittwoch uneinheitlich. Die asiatischen Aktienmärkte schlugen zur Wochenmitte unterschiedliche Richtungen ein.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt präsentierte sich am Mittwoch freundlich.

Der SMI kletterte bereits kurz nach Eröffnung ins Plus, baute seine Gewinne anschliessend aus und beendete den Tag 0,60 Prozent höher bei 12'333,93 Einheiten.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI folgten schliesslich der positiven Tendenz des SMI und schlossen den Handel 0,44 Prozent im Plus bei 16'355,14 Zählern respektive 0,03 Prozent fester bei 1'984,59 Punkten.

Eine klare Mehrheit der wichtigsten Titel notierte im Minus - grössere Verluste im Gesamtmarkt verhinderten einzig die Titel von Roche, die von einem Forschungserfolg im Bereich Fettleibigkeit profitierten. Nach zwei schwachen Tagen zum Wochenbeginn blieb die Stimmung am hiesigem Aktienmarkt somit ziemlich getrübt.

Klare Gründe dafür waren eigentlich keine auszumachen, zumal etwa die Vorgaben aus den USA - zumindest was die Standardwerte im Dow Jones angeht - sehr positiv waren. Ein Händler meinte etwa, dass Investoren seit dem Attentat auf Donald Trump wohl verstärkt auf seine zweite Amtszeit als US-Präsident setzten und damit US-Bluechips favorisierten, während andernorts die politische Unsicherheit zunehme. Andere Marktteilnehmer verwiesen auch auf die am Donnerstag anstehende EZB-Zinsentscheidung. "Das dürfte am Markt für eine gewisse Zurückhaltung sorgen", sagte einer.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt hielten sich die Anleger zur Wochenmitte zurück.

Der DAX startete bereits im Minus, baute es im weiteren Verlauf weiter aus und ging schliesslich 0,44 Prozent tiefer bei 18'437,30 Punkten in den Feierabend.

Die politischen Unsicherheiten nehmen zu. So gibt sich Trump mit Blick auf US-Unterstützung für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zurückhaltend. "Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen. Wir sind nichts anderes als eine Versicherungsgesellschaft." Das Brisante: nicht nur Konzerne in den USA sind immer noch stark abhängig vom weltgrössten Chip-Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan.

Laut der Landesbank Helaba war bei deutschen Aktien kein richtiges Kaufinteresse zu beobachten. Möglicherweise gebe es vor der am Donnerstag anstehenden EZB-Zinsentscheidung "eine gewisse Zurückhaltung", hiess es in einem Kommentar der Hessisch-Thüringischen Landesbank. Am Mittwoch legten Experten ihren Fokus aber zunächst auf neue Signale zur Wirtschaft und der Geldpolitik aus den USA.

WALL STREET

Die US-Märkte präsentierten sich am Mittwoch uneinheitlich.

Der Dow Jones schloss nach einem Sprung bis auf 41'221,98 Zähler, bei dem ein neues Allzeithoch markiert wurde, am Ende 0,60 Prozent höher bei 41'198,21 Punkten.
Der NASDAQ Composite sackte daneben kräftig ab und ging mit einem Abschlag von 2,77 Prozent bei 17'996,92 Zählern in den Feierabend.

Nach der erneuten Rekordjagd am Dienstag konnte sich die Wall Street nicht für eine gemeinsame Richtung entscheiden.

Andere Teilnehmer wiesen darauf hin, dass dem Markt auf dem aktuellen Niveau etwas die Luft ausgeht, nachdem sowohl der Dow Jones Index als auch der S&P 500 bereits am Dienstag Allzeithochs markiert hatten. Zudem wurden Aussagen von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump zitiert, der den Fed-Chef aufgerufen hat, auf eine Zinssenkung vor der Wahl zu verzichten. Der Markt hat aktuell eine Zinssenkung im September vollständig eingepreist.

Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, hat angedeutet, dass eine Zinssenkung in den kommenden Monaten - wenn auch nicht bei der Ratssitzung in zwei Wochen - gerechtfertigt sein könnte, wenn die jüngste Inflationsabschwächung anhält. Zusammen mit den Anzeichen für eine allmähliche Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt "nähern sich die Inflationsdaten der letzten drei Monate einem desinflationären Trend, den wir anstreben", sagte Williams. "Dies sind positive Anzeichen. Ich würde gerne mehr Daten sehen, um noch mehr Vertrauen zu gewinnen, dass sich die Inflation nachhaltig auf unser Ziel von 2 Prozent zubewegt."

ASIEN

Die Börsen in Fernost fanden am Mittwoch keine gemeinsame Richtung.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit einem Verlust von 0,43 Prozent bei 41'097,69 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 0,45 Prozent auf 2'962,86 Zähler. Dagegen zog der Hang Seng in Hongkong um 0,06 Prozent auf 17'739,41 Einheiten an.

Zunächst hatten noch die erneut positiven Vorgaben der Wall Street gestützt, doch drehten die Indizes im Verlauf in negatives Terrain. Dort hatten Dow-Jones-Index und der S&P-500 wiederum neue Rekordstände markiert. Doch die am Vortag veröffentlichten US-Konjunkturdaten bremsten die zuletzt gestiegenen Zinssenkungshoffnungen wieder etwas ein.

Dazu kamen laut Marktteilnehmern Aussagen zur Wirtschaftspolitik von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Dieser will hohe Zölle auf Importe aus China einführen, aber auch Zölle auf alle anderen Importe. "Laut Trump sollen die Unternehmen direkt in den USA investieren und dort Arbeitsplätze schaffen, das ist klar America first", so ein Marktteilnehmer.

Im Mittelpunkt standen im Reich der Mitte weiter die herrschenden Konjunktursorgen. Das langsamere BIP-Wachstum in China im zweiten Quartal deutet laut Analysten darauf hin, dass weitere politische Unterstützungsmassnahmen auf der Nachfrageseite erforderlich sind.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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