Weltraum-Kooperation |
02.11.2021 22:10:00
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Breitbandzugang im Fokus: Verizon und Amazon kooperieren bei Satelliten-Internet
Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon verkündete vergangene Woche eine strategische Zusammenarbeit mit Amazons Project Kuiper, einem fortschrittlichen Satellitennetzwerk in niedriger Erdumlaufbahn.
• Project Kuiper will 3.236 Satelliten in den niedrigen Erdorbit schicken
• Ziel: Zuverlässiger Breitbandzugang - auch für bisher un- oder unterversorgte Orte
Amazon und Verizon arbeiten bereits bei der Integration der 5G Edge MEC-Plattform von Verizon in AWS Wavelength und der Gründung der Voice Interoperability Initiative zusammen. Nun wollen Verizon und Project Kuiper zusammen Konnektivitätslösungen für un- oder unterversorgte Gemeinden entwickeln, wie Verizon in einer Pressemittteilung verkündete. Diese Zusammenarbeit baue laut Verizon auf der Beziehung der beiden Unternehmen auf und lege "den Grundstein für Amazon und Verizon, um weitere Verbraucher und globale Unternehmenskunden auf der ganzen Welt zu bedienen."
Project Kuiper im Fokus
Im Frühjahr 2019 kündigte der US-Handelsriese Amazon das Project Kuiper an, welches Gemeinden auf der ganzen Welt zuverlässige, erschwingliche Breitbanddienste mithilfe der Konstellation von 3'236 Satelliten im niedrigen Erdorbit ermöglichen soll, wie Amazon selbst auf seiner Webseite erklärt. Auf Grund der Grössenordnung des Projekts erklärte Amazon bereits im vergangenen Jahr, mehr als 10 Milliarden US-Dollar in Project Kuiper zu investieren. "Wir haben in letzter Zeit so viele Geschichten über Menschen gehört, die ihre Arbeit nicht erledigen oder ihre Schulaufgaben nicht erledigen können, weil sie zu Hause kein zuverlässiges Internet haben", sagte Dave Limp, Senior Vice President bei Amazon, 2020 anlässlich der FCC-Zulassung von Project Kuiper. "Es gibt immer noch zu viele Orte, an denen der Breitbandzugang unzuverlässig ist oder gar nicht existiert. Kuiper wird das ändern. Unsere Investition in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar wird Arbeitsplätze und eine Infrastruktur in den Vereinigten Staaten schaffen, die uns helfen wird, diese Lücke zu schliessen. Wir schätzen die einstimmige, parteiübergreifende Unterstützung der FCC in dieser Frage, und ich möchte dem Vorsitzenden Pai und dem Rest der Kommission dafür danken, dass sie diesen wichtigen ersten Schritt mit uns gemacht haben." Project Kuiper solle laut Amazon einzelnen Haushalten, Schulen, Krankenhäusern, Unternehmen und anderen Organisationen dienen, die an Orten ohne zuverlässiges Breitband tätig sind.
Kooperation zwischen Amazon und Verizon
Die Partnerschaft ziele darauf ab, "die Abdeckung zu erweitern und neue kundenorientierte Konnektivitätslösungen bereitzustellen, die das fortschrittliche LEO-Satellitensystem von Amazon und die erstklassige drahtlose Technologie und Infrastruktur von Verizon kombinieren", erklärt das US-Telekommunikationsunternehmen. Die beiden Unternehmen wollen sich laut Verizon auf den Ausbau der Verizon-Datennetze mit Mobilfunk-Backhaul-Lösungen von Project Kuiper konzentrieren, dabei solle die bereits laufende Antennenentwicklung des Project Kuiper-Teams für die Integration genutzt werden. Die beiden Unternehmen haben laut Verizon im Rahmen der Kooperation bereits begonnen, "technische Spezifikationen zu entwickeln und vorläufige kommerzielle Modelle für eine Reihe von Konnektivitätsdiensten für US-Verbraucher und globale Unternehmenskunden zu definieren, die in ländlichen und abgelegenen Gebieten auf der ganzen Welt tätig sind."
Verizon geht davon aus, dass die Partnerschaft mit Project Kuiper auch den Weg ebne, "neue Konnektivitätslösungen in einer Reihe von nationalen und globalen Industrien zu entwickeln und bereitzustellen, von Landwirtschaft und Energie bis hin zu Fertigung und Transport." Das Kuiper-System sei mit der Flexibilität und Kapazität entwickelt worden, um Unternehmen jeder Grösse zu unterstützen und so seien die beiden Kooperationspartner - durch die Kombination dieser Fähigkeiten mit den drahtlosen, privaten Netzwerk- und Edge-Computing-Lösungen von Verizon - in der Lage, die Konnektivität auf Unternehmen auszudehnen, die Wirtschaftsgüter auf globaler Ebene bereitstellen.
Die Präsidentin von The National Grange, Betsy Huber, sieht so zum Beispiel Chancen für den Einsatz dieser Konnektivitätslösungen in der Landwirtschaft: "Die Landwirtschaft wird in den nächsten Jahren dramatische Veränderungen in ihrer Arbeitsweise und ihrem Erfolg erleben. Intelligente Farmen, die Technologie in die Landwirtschaft bringen und die letzte Meile des ländlichen Amerikas verbinden, werden an vorderster Front bei der Bereitstellung von Nahrungsmitteln für Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt stehen. Die Sicherstellung der Konnektivität in ländlichen Gebieten wird der Schlüssel zum Erfolg dieser Bemühungen sein. Wir freuen uns, dass die Führung beider Unternehmen zusammenarbeitet, um unsere Branche auf das nächste Level zu heben."
Verizon-CEO und Amazon-Chef sehen Chancen in Zusammenarbeit
Hans Vestberg, Chairman und CEO von Verizon, äusserte sich zu der Kooperation mit Project Kuiper wie folgt: "Project Kuiper bietet Flexibilität und einzigartige Fähigkeiten für ein LEO-Satellitensystem, und wir freuen uns über die Aussicht, unserer bestehenden Partnerschaft mit Amazon eine ergänzende Konnektivitätsschicht hinzuzufügen. Wir wissen, dass die Zukunft auf unserem führenden 5G-Netzwerk aufbauen wird, das auf Mobilität, festen drahtlosen Zugang und Echtzeit-Cloud-Computing ausgelegt ist. Noch wichtiger ist, dass wir glauben, dass die Leistungsfähigkeit dieser Technologie für alle zugänglich sein muss. Die heutige Ankündigung wird uns helfen, Wege zu finden, diese Kluft zu überbrücken und die Vorteile und Innovationen der drahtlosen Konnektivität zu beschleunigen, was unseren Kunden sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene zugutekommt."
Auch Amazon-Chef Andy Jassy begrüsst die Zusammenarbeit mit Verizon. "Es gibt Milliarden von Menschen ohne zuverlässigen Breitbandzugang, und kein einzelnes Unternehmen wird die digitale Kluft allein schliessen. Verizon ist ein führender Anbieter von drahtloser Technologie und Infrastruktur, und wir sind stolz darauf, gemeinsam daran zu arbeiten, schnelles, zuverlässiges Breitband für Kunden und Gemeinden bereitzustellen, die es am dringendsten benötigen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt, die dieses Engagement teilen", zitiert Verizon den Amazon-CEO in seiner Pressemitteilung.
Die Konkurrenz schläft nicht
Während Amazon noch keine Kuiper-Satelliten in die Umlaufbahn geschickt hat, ist Elon Musks Starlink-Netzwerk aktuell der Marktführer - mit bisher 1'740 gestarteten Satelliten und mehr als 100'000 Nutzern einer öffentlichen Betaversion, wie CNBC berichtet. Darauf folge das in britischem Besitz befindliche Unternehmen OneWeb, das fast die Hälfte seiner 648 geplanten Satelliten bereits in eine niedrige Erdumlaufbahn geschickt habe. Dafür habe das Unternehmen mit AT&T für die US-Konnektivität zusammengearbeitet - ähnlich wie bei Amazon und Verizon. Daneben gebe es laut CNBC noch weitere Satelliten-Breitbandsysteme in verschiedenen Entwicklungsstadien, wie zum Beispiel den Satelliten-zu-Smartphone-Spezialisten AST SpaceMobile, die Partnerschaft von Lockheed Martin mit dem Startup Omnispace und das Lightspeed-Netzwerk des kanadischen Satellitenbetreibers Telesat.
Amazon dürfte allerdings auch schon bald damit beginnen, seine Satelliten in den Orbit zu schicken, denn die Genehmigung von Kuiper durch die FCC bedeute, wie CNBC berichtet, dass Amazon innerhalb von sechs Jahren die Hälfte seiner geplanten Satelliten einsetzen muss. Bis 2026 dürften sich dann also auch rund 1'600 Satelliten von Amazon in der Umlaufbahn befinden.
Redaktion finanzen.ch
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