Bessere Zahlen |
11.07.2023 14:08:00
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Daimler Truck-Aktie gesucht: Daimler Truck beschliesst Aktienrückkaufprogramm - Prognose erhöht
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck ist nach dem bisherigen "starken" Jahresverlauf optimistischer für 2023.
Nach grösseren Aufs und Abs in diesem Jahr hat der Kurs seit Jahresbeginn damit ein Plus von rund 13 Prozent aufzuweisen. Analyst Himanshu Agarwal von der US-Investmentbank Jefferies sprach von einer positiven Nachricht, die aber keine grosse Überraschung mehr gewesen sei. Er habe bereits mit einer Erhöhung der Prognose und einem Aktienrückkauf im anvisierten Umfang gerechnet. Jose Asumendi von JPMorgan lobte hingegen die geschäftliche Entwicklung, die sich auf einem in den vergangenen Jahren unerreichten Niveau befinde.
Beim Gewinn wird das Unternehmen zuversichtlicher. Die von Fachleuten viel beachtete bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Industriegeschäft - also ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet - soll im Gesamtjahr bei 8,5 bis 10 Prozent vom Umsatz liegen (VJ: 7,7). Bisher war man von 7,5 bis 9 Prozent ausgegangen. Dabei geht Daum in allen Sparten von etwas mehr Rendite aus als bislang.
Das Unternehmen verwies zur Begründung auf eine Stabilisierung der Lieferketten, stärkere Kernmärkte, eine robuste Preisdurchsetzung und eine starke Entwicklung des Service-Geschäfts. Im vergangenen Jahr hatten die Schwaben die grössten Preiserhöhungen überhaupt jemals im Konzern auf den Weg gebracht, die teils auch derzeit noch nachwirken. Zudem hat Daum der Lkw-Marke Mercedes-Benz, die vor allem in Europa und Lateinamerika vertreten ist, einen erneuten Sparkurs verordnet.
Beim Konzernumsatz sei 2023 nun mit 56 bis 58 Milliarden Euro zu rechnen, hiess es am Montagabend. Zuvor waren 55 bis 57 Milliarden Euro angepeilt worden und damit schon deutlich mehr als im Vorjahr (50,9 Mrd). Analysten hatten bisher das untere Ende der neuen Prognosespanne auf dem Zettel. Der Absatz soll bei 530 000 bis 550 000 Stück liegen. Zuvor hatte das Management mit 510 000 bis 530 000 Fahrzeugen gerechnet und damit etwa das Vorjahresniveau erwartet (VJ: 520 291).
Stützend wirkten sich dabei die Verkaufszahlen aus dem zweiten Quartal aus, die Daimler Truck ebenfalls vorlegte. Insgesamt wurden demnach knapp 132 000 Fahrzeuge losgeschlagen. Im zweiten Jahresviertel des Vorjahres hatte der Absatz noch bei knapp 121 000 Stück gelegen. Im grössten und rentabelsten Markt Nordamerika ging es mit plus 15 Prozent weiter deutlich aufwärts.
"Vor dem Hintergrund der robusten Liquiditätssituation" kündigte das Unternehmen zudem an, ab Anfang August eigene Aktien für bis zu zwei Milliarden Euro zurückkaufen zu wollen. Diese sollen anschliessend eingezogen und das Kapital entsprechend herabgesetzt werden. Damit würde der Gewinn je Aktie, eine von Anlegern viel beachtete Grösse, steigen.
Daum hatte bereits im März angedeutet, dass es bei einem guten Jahresverlauf die Möglichkeit gebe, mehr Geld an die Aktionäre zu verteilen. Aktienrückkäufe sind nicht unumstritten: Wachsende Unternehmen verwenden die Finanzmittel in der Regel eher für Investitionen, wenn sie Chancen für einen Ausbau des Geschäfts sehen. Rückkäufe von Aktien gelten zudem als Mittel der Aktienkurspflege, die über die Vorstandsvergütungssysteme auch dem Management zugutekommen können.
Am Nachmittag veranstaltet das Unternehmen in Boston einen Kapitalmarkttag für Investoren und Analysten. Daum und sein Finanzchef Jochen Goetz wollen die mittelfristige Marschrichtung des Konzerns vorstellen. Experten rechnen mit Details rund um das Sparprogramm in Europa sowie zu dem künftigen Angebot bei Elektro-Lkw und -Bussen.
Daimler Truck-Chef rechnet mit grossen Wachstumschancen
Daimler Truck sieht zahlreiche Wachstumsmöglichkeiten in den kommenden Jahren, die sowohl den Umsatz als auch die Profitabilität weiter verbessern sollten. "Wir sind auf Kurs, um unsere Ambitionen für 2025 zu erreichen", sagte CEO Martin Daum anlässlich des Kapitalmarkttages in Boston laut Mitteilung. Das Unternehmen sei auf einem guten Weg, die für das Industriegeschäft angestrebte bereinigte Umsatzrendite von mehr als 10 Prozent bis 2025 unter günstigen Marktbedigungen zu erreichen. "Und wir sind bereit, Daimler Truck bis 2030 auf die nächste Stufe zu heben - mit dem Ziel, eine bereinigte Umsatzrendite von mehr als 12 Prozent für das Industriegeschäft unter günstigen Bedingungen zu erreichen", ergänzte der Manager.
Rückenwind erwartet der im DAX notierte Nutzfahrheughersteller von einer Steigerung des Servicesumsatzes, Geschäftsmodellen rund um das autonome Fahren oder emissionsfreien Fahrzeugen. "Mit Blick auf die Zeit nach 2025 sehen wir zahlreiche Wachstumsmöglichkeiten in unserer Branche - und wir sind bestens gerüstet, diese zu nutzen", sagte CFO Jochen Goetz laut Mitteilung. Dies sollte von 2025 bis 2030 zu einem Umsatzanstieg von 40 bis 60 Prozent und einer bereinigten Umsatzrendite von mehr als 12 Prozent für das Industriegeschäft unter günstigen Marktbedingungen führen. "Gleichzeitig behalten wir unseren Fokus auf die Themen Kostendisziplin und intelligente Kapitalallokation", ergänzte Goetz.
Daimler Truck hat am Montag bereits die Jahresprognose für 2023 erhöht und zudem einen Aktienrückkauf angekündigt. Gestärkt wird Daimler Truck von einer anhaltend hohen Nachfrage und steigenden Verkaufspreisen. Insgesamt rechnet das Unternehmen dieses Jahr nun mit einem Absatz von 530.000 bis 550.000 Fahrzeugen und einem Umsatz im Industriegeschäft von 54 Milliarden bis 56 Milliarden Euro. Die entsprechende bereinigte Rendite soll zwischen 8,5 und 10,0 Prozent liegen.
2022 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 51 Milliarden Euro erreicht, die Rendite lag bei 7,7 Prozent.
LEINFELDEN-ECHTERDINGEN (awp international / Dow Jones Newswires)
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