Einmalige Zusammenarbeit |
08.04.2020 22:17:00
|
Im Kampf gegen Corona: Pharma-Konkurrenten werden zu Partnern
Die Forschung steht derzeit vor einer besonders fordernden Aufgabe. Unter Hochdruck wird von den Wissenschaftlern verlangt, Behandlungen, Medikamente und Impfstoffe gegen das Coronavirus zu entwickeln. Hierfür formen sich nun aussergewöhnliche Partnerschaften.
• Eine Initiative der Bill & Melinda Gates Foundation, des Wellcome Trust und des MasterCard’s Impact Fund, stellt den Unternehmen 125 Millionen US-Dollar zur Verfügung
• Das Finden eines Wirkstoffes dürfte allerdings nur die erste Hürde sein
"Wenn wir nichts Ungewöhnliches tun, werden wir diese Pandemie nicht erfolgreich bekämpfen können", sagte Patrice Matchaba, Group Head of Global Health and Corporate Responsibility des Pharmaunternehmens Novartis, gegenüber der Handelszeitung. Was der Experte mit dem "Ungewöhnlichen" genau meint, ist ein partnerschaftlicher Zusammenschluss mehrerer Akteure der Biotechnologie-Branche, die sonst eher als Konkurrenten im Wettbewerb miteinander stehen. Das Ziel des Konsortiums ist, Impfstoffe, Medikamente und Behandlungen für COVID-19 schnellstmöglich zu entwickeln, herzustellen und zu liefern. Das Bündnis formte sich unter einer neu ins Leben gerufenen Initiative, die die Entwicklung und Identifizierung eines Wirkstoffes beschleunigen möchte.
Der "COVID-19 Therapeutics Accelerator"
Um die Markteinführung von wirkungsvollen Medikamenten und Behandlungen gegen COVID-19 zu beschleunigen, stellt der "COVID-19 Therapeutics Accelerator" Biotech- und Pharmaunternehmen ein Startkapital in Höhe von 125 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Initiatoren des Programms sind drei grosse Forschungs- und Wohltätigkeitsstiftungen. Jeweils 50 Millionen US-Dollar steuern die Bill & Melinda Gates Foundation und der Wellcome Trust zu dem Vorhaben bei. Die restlichen 25 Millionen US-Dollar kommen von dem MasterCard’s Impact Fund.
Den Verantwortlichen ist jedoch bewusst, dass die Förderung noch nicht ausreichen wird. Jeremy Farrar, Direktor des Wellcome Trusts, sagte gegenüber der Financial Times, dass sich hoffentlich noch mehr Geldgeber der Initiative anschliessen werden. Demnach sei der "Accelerator" ein Investitionsvehikel, über welches Unterstützer Geld in die Forschung fliessen lassen können. Nach Schätzungen des "Global Preparedness Monitoring Boards", einer unabhängigen Gesundheitsüberwachungsstelle, dürfte die Forschung und Entwicklung eines Portfolios von vier COVID-19-Behandlungen rund 1,5 Milliarden US-Dollar erfordern.
15 Pharmaunternehmen arbeiten zusammen
Insgesamt 15 Biotech- und Pharmaunternehmen haben sich nun im Auftrag des COVID-19 Therapeutics Accelerator dazu verpflichtet, gemeinsam konkrete Lösungen zu finden. Hierunter befinden sich unter anderem Pfizer, Sanofi, Boehringer Ingelheim und Novartis. Laut einer Pressemitteilung von Novartis, sieht der erste Schritt der Kooperation vor, die umfangreichen Wirkstoffbibliotheken der Partner miteinander zu teilen. Die Informationsbestände verfügen bereits über gewisse Sicherheits- und Aktivitätsdaten, die schnell auf eine potenzielle Wirksamkeit im Kampf gegen das Coronavirus überprüft werden müssen. Sollten hieraus erfolgreich Gegenmittel identifiziert werden, könnten in weniger als zwei Monaten die ersten In-vivo-Studien an den Start gehen. Die Experten setzen viel Hoffnung in das Screening der Datenbanken. Eine erfolgreiche Suche würde den Entwicklungsprozess erheblich beschleunigen.
Das Finden eines Wirkstoffes ist jedoch nur die erste Hürde. Sollten die Test vielversprechende Kandidaten liefern, sind noch einige Regularien einzuhalten. Ausserdem müssen die Hersteller genügend Produktionskapazitäten schaffen. Laut einem Bericht der Handelszeitung, sind die Produktionen der weltweiten Pharmaindustrie heute sehr eng getaktet. Der Ansturm auf ein wirkungsvolles Präparat gegen COVID-19 wird voraussichtlich gigantisch sein. Die bisherige Herstellung anderer Medikamente darf darunter allerdings nicht leiden, da es noch weitere Kranke gibt, deren Versorgung ebenfalls nicht abbrechen darf. Die Bereitstellung eines neuen Heilmittels könnte sich letztendlich auch als eine logistische Herkulesaufgabe entpuppen.
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Nachrichten zu Pfizer Inc.
20.11.24 |
Pfizer promotes oncology chief to lead R&D as activist Starboard circles (Financial Times) | |
19.11.24 |
S&P 500-Wert Pfizer-Aktie: So viel hätten Anleger mit einem Investment in Pfizer von vor 10 Jahren verloren (finanzen.ch) | |
15.11.24 |
Pfizer-Aktie tiefer: Prozess um von der Leyens SMS geht in heisse Phase (AWP) | |
15.11.24 |
Schwacher Handel: S&P 500 schwächelt zum Handelsstart (finanzen.ch) | |
12.11.24 |
S&P 500-Papier Pfizer-Aktie: So viel Verlust hätte ein Investment in Pfizer von vor 5 Jahren eingebracht (finanzen.ch) | |
05.11.24 |
S&P 500-Wert Pfizer-Aktie: So viel Verlust hätte ein Pfizer-Investment von vor 3 Jahren eingefahren (finanzen.ch) | |
31.10.24 |
Pfizer-Aktie: Das sind die Analysten-Einstufungen des vergangenen Monats (finanzen.net) | |
29.10.24 |
Pfizer-Aktie dennoch tiefer: Pfizer hebt Prognose erneut an (AWP) |
Analysen zu Pfizer Inc.
14.11.24 | Pfizer Neutral | UBS AG | |
01.11.24 | Pfizer Neutral | UBS AG | |
30.10.24 | Pfizer Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.10.24 | Pfizer Buy | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.24 | Pfizer Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Trump Sieg sorgt für Börsenrallye – Wall Street Live mit Tim Schäfer
Welche Aktien könnten vom Wahlsieg massgeblich profitieren? Dies Erfahren Sie in der heutigen Ausgabe von Wall Street Live.
In unserem zweiwöchigen Format „Wall Street Live“ mit Tim Schäfer behandeln wir Topaktuelle Themen des Marktgeschehens.
👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
SMI geht fester ins Wochenende -- DAX beendet Handel im Plus -- US-Börsen schliessen höher -- Asiens Börsen letztlich mehrheitlich in RotDer heimische sowie der deutsche Aktienmarkt beendeten den Handel zum Wochenende mit Gewinnen. Die Börsen an der Wall Street notierten fester. Die asiatischen Börsen bewegten sich am Freitag mehrheitlich auf rotem Terrain.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |