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04.07.2019 22:03:00
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Netflix streckt Fühler nach neuem Geschäftsbereich aus
Den Kampf um die Bildschirmzeit will Netflix für sich entscheiden und stösst daher in einen neuen Bereich vor: Der Streaming-Gigant breitet sich nun auch noch auf dem Gaming-Markt aus.
Kampf um die Bildschirmzeit
In einer Nachricht an die Shareholder schrieb das Unternehmen kürzlich: "Mit ‘Fortnite’ konkurrieren wir mehr als mit HBO (und verlieren daran mehr Nutzer)". Denn Menschen, die gerade mit Videospielen beschäftigt sind, werden kaum zur gleichen Zeit auch noch Filme oder Serien schauen. Bei dem Vorstoss in die Videospiele-Industrie gehe es dem Unternehmen darum, "Unterhaltungszeit auf Kosten anderer Aktivitäten zu gewinnen", erklärte daher Netflix-Chef Reed Hastings bei einer Telefonkonferenz mit Investoren. Ein Grossteil der Bildschirmzeit solle weiterhin auf Netflix entfallen, so das Ziel des US-amerikanischen Unternehmens.
Zwar sollen Serien und Filme weiterhin das Kerngeschäft des Streaming-Riesen darstellen, aber: "Die Idee ist, dass wir unsere Original-Serien und -Filme nehmen und dann einen Spieleentwickler aus der Branche finden, der genauso leidenschaftlich an diesen Inhalten interessiert ist und eng mit ihnen zusammenarbeitet, um diese Dinge auf authentische Weise in Spiele einzubringen".
Erste Experimente geglückt
Bereits seit einigen Monaten experimentiert Netflix mit interaktiven Inhalten. Bei "Bandersnatch" beispielsweise werden die Zuschauer selbst Teil der Handlung und können diese beeinflussen. Das sei bei Netflix-Nutzern bislang sehr gut angekommen. "Ich finde es interessant zu sehen, wie sich verschiedene Formen der Unterhaltung auf andere Weise auf andere Plattformen übertragen können", merkte Doug Bowser, Präsident von Nintendo of America, an. "Es ist eine aufregende Gelegenheit für uns alle."
Netflix will Fankultur fördern
Schon in den kommenden Monaten sollen nun die ersten Spiele von Netflix auf den Markt kommen: Neben dem Rollenspiel "The Dark Crystal: Age of Resistance Tactics" seien auch Spiele zur beliebten Serie "Stranger Things" in Entwicklung. "Kurz nach der ersten Staffel von Stranger Things wurde uns klar, dass es sich um ein Phänomen handelt. Es war unser erster Versuch, Konsumgüter und Waren herzustellen. Wir hatten noch nie so etwas getan", sagte Chris Lee, Director für interaktive Spiele bei Netflix, jüngst auf der Games-Messe E3.
"Netflix’ Ambition ist es, die Fankultur rund um seine Serien und Filme mit eigenen Spielen weiter zu fördern", erläuterte ein Netflix-Sprecher gegenüber dem SPIEGEL.
Ob der Streaming-Gigant auch in dieser Branche Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Allzu lange dürfte es allerdings nicht mehr dauern, bis die ersten Spiele erscheinen.
Redaktion finanzen.ch
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