04.02.2025 14:33:38
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UBS-Ergebnis von Kapitalsorgen überschattet
(Zusammenfassung)
Zürich (awp) - Die UBS hat im vergangenen Jahr inmitten der Integration der Credit Suisse über 5 Milliarden Dollar Gewinn gemacht. Für die Aktionäre springt damit deutlich mehr Dividende heraus. Der Aktienkurs brach allerdings stark ein, zu schwer wiegt die Unsicherheit mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen.
Für das Gesamtjahr 2024 weist die UBS einen Gewinn von 5,09 Milliarden US-Dollar aus, und die UBS-Aktionäre sollen für 2024 eine um 29 Prozent höhere Dividende von 0,90 Dollar pro Aktie erhalten. In Aussicht gestellt hatte die UBS deutlich weniger.
Mehr als das Ergebnis stand am Dienstag aber die CS-Integration im Vordergrund. Das Management zeigte sich stolz über die Fortschritte: "Wir haben alle wichtigen Meilensteine 2024 erreicht und das Integrationsrisiko deutlich verringert", sagte UBS-CEO Sergio Ermotti vor Analysten und Journalisten.
So hat die kombinierte Bank per Ende 2024 ihre Kosten bereits um 7,5 Milliarden gesenkt im Vergleich zu 2022, was knapp 60 Prozent der angepeilten 13 Milliarden bis Ende 2026 sind. Allein im vergangenen Jahr konnten die Kosten um 3,4 Milliarden gesenkt werden, im laufenden Jahr sollen weitere rund 2,5 Milliarden dazu kommen.
Wichtige Schweiz-Migration
Der Abbau der Abwicklungseinheit - jene Geschäftsbereiche, aus denen die Bank aussteigen will - verläuft gemäss der UBS gar schneller als geplant. Das Gröbste in Sachen Integration steht aber erst noch bevor: Nach Überführungen von Kundenkonten auf die UBS-Plattform im vergangenen Jahr in Luxemburg, Hongkong, Singapur und Japan ist die wichtige Kunden-Migration am Heimmarkt Schweiz noch gar nicht gestartet.
Im zweiten Quartal 2025 soll es losgehen und bis zum ersten Quartal 2026 dauern. Das sollte dann nochmals einen grossen Teil der erwarteten Kosteneinsparungen freisetzen. Nach der Migration können zum einen das parallel laufende alte System abgeschaltet werden, ausserdem wird es entsprechend weniger Personal brauchen. In der Schweiz soll es früheren Aussagen zufolge insgesamt zu 3000 Entlassungen kommen.
Noch mehr als mögliche Gefahren bei der Integration sind es allerdings die Diskussionen rund um mögliche höhere Kapitalanforderungen, welche für Unsicherheiten bei den Investoren sorgen. Bis das geklärt ist, dürfte es allerdings noch einige Zeit dauern. Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) arbeitet derzeit an einer Änderung der Eigenmittelverordnung, und es wird im Mai mit dem Start der Vernehmlassung gerechnet.
Aktienrückkäufe unter Vorbehalt
UBS-Chef Sergio Ermotti machte vor Journalisten und Analysten einmal mehr klar, dass eine Verschärfung der Eigenmittelanforderungen in der Schweiz zu Lasten von Wettbewerbsfähigkeit und Aktionärswert gehen würden. Und es gebe keine einfachen und schnellen Lösungen. Er appellierte entsprechend an die Politik, in dieser Sache besonnen zu entscheiden.
Das Problem ist, dass die UBS für Investoren attraktiv bleiben will und entsprechend höhere Dividenden ausschütten und Aktienrückkäufe durchführen will. Dieses Jahr sollen Aktienkäufe über rund 3 Milliarden US-Dollar durchgeführt werden, ab 2026 soll dann sogar das Niveau von vor der CS-Übernahme erreicht werden.
Wegen der Kapitaldiskussion sind die Rückkäufe aber noch unsicher. Sie seien zum Teil davon abhängig, dass die in der Schweiz geltenden Eigenmittelanforderungen "nicht unmittelbar und wesentlich ändern", so die UBS.
Zahlreiche Makro-Unsicherheiten
Aber auch so ist die Bank gefordert. So bleiben viele auch UBS-unabhängig Unsicherheiten: Die trüben Konjunkturaussichten ausserhalb der USA, die zunehmende Unsicherheit bezüglich Welthandel, Inflation und Politik der Zentralbanken sowie geopolitische Entwicklungen, einschliesslich der bevorstehenden Wahlen in Deutschland, könnten das Anlegerverhalten dämpfen, schreibt die Bank selbst.
Erst einmal zeigen sich aber freundliche Bedingungen an den Finanzmärkten: Die Anlegerstimmung ist im Schlussquartal 2024 positiv gewesen und die Kunden waren aktiv. Und das habe sich auch im ersten Quartal 2025 bisher fortgesetzt, gestützt durch optimistische Wachstumsaussichten in den USA.
An der Börse verlieren UBS gegen 14.20 Uhr 5,1 Prozent auf 30,17 Franken. Zur Handelseröffnung am Dienstag markierten die Aktien zunächst ein neues Mehrjahreshoch bei 32,88 Franken, fielen aber bald darauf stark zurück.
Analyst Kian Abouhossein von JP Morgan spricht von einem starken operativen Ergebnis, das eigentlich gefeiert werden sollte. Die Anleger würden sich aber vor allem die Frage stellen, wie die UBS Kapital von Tochtergesellschaften an die Mutterbank zurückführen könnte, um neue potenzielle regulatorische Anforderungen auszugleichen, die schätzungsweise 15 bis 25 Milliarden ausmachen könnten.
ys/uh
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