Pro und Contra |
28.10.2023 22:03:00
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Kryptoanleger aufgepasst: So steht es um die Sicherheit von Krypto-Börsen
Welche Krypto-Börsen sind sicher? Das sollten Anleger beachten, wenn sie auf Krypto-Handelsplattformen investieren möchten.
• Ranglisten zur Bewertung von Krypto-Börsen anhand differenzierter Kriterien
• Unterschiedliche Verwahrungsmöglichkeiten für Cyberdevisen
Zahlreiche Insolvenzen und Betrugsvorwürfe lasten spätestens seit dem Skandal um die Pleite der ehemals grössten Krypto-Handelsplattform FTX und deren lange Zeit als Branchenliebling geltenden Chef Sam Bankman-Fried auf der gesamten Krypto-Branche. Im Insolvenzverfahren wurde öffentlich, dass das FTX Führungsteam nicht nur Kundengelder verprasst und zweckentfremdet hatte, sondern auch ohne jegliche Sicherheiten an die Schwesterfirma Alameda Research transferiert hatte, die wiederum Kredite vergab. Durch die Ordnung der Finanzen im Insolvenzverfahren wurde neben den "verschwundenen" Millionenbeträgen auch deutlich, wie viele Unternehmen Geld bei FTX investiert hatten und auf die Liquidität der angesehenen Kryptobörse vertrauten. Dies macht deutlich, dass es bei der Beurteilung der Sicherheit einer Handelsplattform nicht nur auf das Unternehmen selbst, sondern auch deren (eventuell auch verwahrenden) Kooperationspartner ankommt.
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Unterschiedliche Handelsplattformen: Krypto-Börsen, Online-Broker und Zahlungsdienstleister
Die weltweit bekanntesten Krypto-Handelsplattformen sind derzeit Coinbase und Binance, die in den meisten Rankings international auch auf Platz eins und zwei der vertrauenswürdigsten Handelsplätze landen, ausserdem Crypto.com oder Kraken. Bei diesen Anbietern handelt es sich um klassische Krypto-Börsen, die sowohl den Kauf, Verkauf und Tausch von Kryptowährungen als weitere Dienstleistungen wie Anwendungen aus dem DeFi-Sektor, Derivate, Krypto-Kreditkarten oder NFTs anbieten. Da grosse Krypto-Börsen international tätig sind und meist keinen Sitz in Deutschland haben, könnte der Kundenservice für deutsche Anleger sich deutlich eingeschränkt darstellen und der Zugang aufgrund englischsprachiger Trading-Oberflächen höherschwellig sein. Die Preise richten sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage.
Die sogenannten Neo-Broker sind Online-Broker, die mit einem eingeschränkteren Kernangebot Anlegern einen niedrigschwelligeren Zugang bieten. Der Markt ist hier deutlich stärker reguliert, die Broker übernehmen den Schutz der digitalen Währungen. Anbieter sind zum Beispiel Bitpanda, wo auch Aktien, ETFs, Derivate und Edelmetalle gehandelt werden können, finanzen.net ZERO, wo neben Aktien, ETFs und Kryptowährungen auch Sparpläne erstellt werden können, die Multi-Asset-Plattform Etoro mit Sitz in Zypern oder Justtrade.
Auch bei Zahlungsanbietern, wie beim Online-Bezahlservice PayPal können Kunden in einigen Ländern in Bitcoin investieren.
Bewertung von Krypto-Börsen: Bewertungsalgorithmen und Kriterien
Daher stellt sich die Frage, wie Anleger prüfen können, welche Krypto-Börse sicher ist. Verschiedene Portale wie CoinGecko oder Coinmarketcap bieten hierzu ein Ranking an. Der bekannte Anbieter von Daten rund um Krypto-Währungen, CoinGecko, hat einen Trust-Score für Krypto-Börsen aufgelegt. Der Bewertungsalgorithmus soll die Beurteilung der Legitimität des Handelsvolumens einer Krypto-Börse ermöglichen. Kriterien sind dabei nach Angaben von CoinGecko die Liquidität, der Umfang des Geschäftsbetriebs sowie die API-Abdeckung. Der Vertrauenswert - von eins (kein Vertrauen) bis zehn (maximales Vertrauen) - wird aus sieben Komponenten berechnet: Liquidität, Umfang der Operationen (Handelsvolumen und Auftragstiefe), Cyber-Sicherheit bezüglich Produkt, Infrastruktur und Benutzerkonten, API-Abdeckung (Vollständigkeit), öffentliche Verfügbarkeit von Daten über das jeweilige Leitungsteam, Vorfälle bezüglich Sicherheits-/und Funktionsproblemen und der Nachweis/die Verfügbarkeit von deklarierten Reserven/Vermögenswerten (PrR, Proof of Reserves).
Obwohl es keinen definierten Kriterien-Katalog oder Sicherheitsgarantien gibt, gilt derzeit vor allem die Liquidität einer Krypto-Börse als verlässlicher Indikator für Sicherheit. Regulatorische Voraussetzungen und die damit verbundenen Lizenzen oder Rechtsstreits mit Behörden könnten jedoch zukünftig stärker ins Gewicht fallen. Denn diese könnten zum unkalkulierbaren Risiko werden.
Sicherheit in der Wallet: Möglichkeiten der Krypto-Aufbewahrung
Um seine Digitalmünzen vor Diebstahl respektive dem Zugriff anderer zu schützen, bieten externe Hardware Wallets die Möglichkeit, diese auf einem physischen Gerät zu lagern. Da die Coins auf einer Hardware Wallet (die meiste Zeit) nicht mit dem Internet verbunden sind, kann ein Zugriff von aussen ausgeschlossen werden. Anbieter solcher Wallets sind beispielsweise Ledger und Trezor, die in einer Bewertung des Handelsblatts auch am besten abschneiden. Die Sicherheit ist ein eindrückliches Argument für eine Verwahrung von digitalen Devisen auf einer Hardware Wallet, die Flexibilität ist allerdings die Kehrseite. Der Handel mit den eigenen Münzen wird in diesem Verfahren deutlich aufwändiger, da die Münzen zunächst transferiert werden müssen.
Krypto-Börsen verwahren die digitalen Assets ihrer Kunden auf sogenannten Exchange Wallets. Da die digitalen Münzen auf dem Kundenkonto nur angezeigt werden, die Schlüssel für die Wallets jedoch bei der Krypto-Börse liegen, ist der Schutz der Zugangskombination durch die verwahrende Krypto-Börse essenziell.
Bei Online-Brokern werden die Coins meist über eine externe Verwahrungsstelle verwaltet. Eine sichere Lagerung sollte im Vorhinein von den Anlegern geprüft werden. Ein Standort in Europa beispielsweise verspricht hier mehr Seriosität und Sicherheit.
Redaktion finanzen.ch
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