20.11.2017 17:53:46
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MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Nachgebender Euro stützt
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag im Plus geschlossen. Das Scheitern der Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition ist aus Marktsicht abgehakt. Zwar wäre eine Minderheitsregierung für Deutschland ein Novum, in der Praxis wäre aber eine Fortsetzung der aktuellen Politik zu erwarten, hieß es im Handel. Selbst bei einem Wiederaufflammen der Schuldenkrise in der Eurozone, wovon aktuell niemand ausgeht, würde eine Minderheitsregierung vermutlich ohne Probleme die nötigen Mehrheiten für neue Rettungspakete im Bundestag finden.
Der DAX gewann 0,5 Prozent auf 13.059 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent auf 3.563 nach oben. Etwas stützend wirkte der nachgebende Euro. Dieser war in einer ersten Schockreaktion auf das Scheitern der Gespräche in Berlin auf 1,1720 Dollar gefallen, erholte sich dann in der Folge wieder auf 1,18 Dollar. Am Nachmittag wertete die Einheitswährung im Schritttempo auf 1,1740 Dollar ab - was allerdings nichts mit den Sondierungsgesprächen als vielmehr technischen Faktoren zu tun hat.
RWE als Gewinner von Jamaika-Aus gesehenAls großen Gewinner der politischen Entwicklung machten Marktteilnehmer RWE aus und handelten die Aktie 2,8 Prozent höher. "Das Aus für die Kohle ist erst einmal vom Tisch", erklärte ein Börsianer. Der Kurs hatte innerhalb einer guten Woche über 16 Prozent verloren, wegen der von den Grünen geforderten Herausnahme von Kraftwerksblöcken für die Kohleverstromung. Nun kam es zu Rückkäufen.
Hinzu kam aber auch, dass Goldman Sachs RWE auf eine Liste besonders kaufwürdiger Aktien genommen hat und dass es Gerüchte gibt, Enel sei an der RWE-Tochter Innogy interessiert. Innogy gewannen 1,1 Prozent, Enel stiegen um 0,2 Prozent.
Verkauft wurden dagegen Aktien von Unternehmen, die mutmaßlich von einer Beteiligung der Grünen an einer deutschen Regierung profitiert hätten, beispielsweise aus dem Bereich Erneuerbare Energien. Nordex verloren 4,1 Prozent und SMA Solar 3,4 Prozent. Baumot gaben um 12,7 Prozent nach. Das Unternehmen ist auf die Abgasnachbehandlung von Autos spezialisiert.
Roche mit starken klinischen StudienFür das Roche-Papier ging es zu Wochenbeginn gleich um 5,9 Prozent nach oben. Stützend wirkten die Ergebnisse von zwei klinischen Studien, die laut Berenberg besser als erwartet ausgefallen sind. Beide Medikamente haben nach Einschätzung der Analysten Milliarden-Potenzial. Zum einen handelt es sich um das Hämophilie-Mittel Hemlibra, zum andern um das Immuntherapie-Medikament Tecentriq gegen Lungenkrebs.
Tagessieger im DAX waren die zuletzt nach der dritten Gewinnwarnung gebeutelten Prosiebensat.1. Die legten um 3,2 Prozent zu, nachdem der Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt hat. "Unabhängig von den aktuellen Vorwürfen an Ebeling wird ein CEO-Wechsel immer als Neuanfang gesehen, und das braucht Prosieben", sagte ein Händler. Prosieben leide noch stärker als andere Medienwerte unter dem Einbruch der TV-Werbung. Stützend wirkte dazu noch aufkommende Übernahmefantasie, wie Händler sagten. So spekulierten die Analysten von Liberum, dass die zu Comcast gehörende Senderkette NBC Universal an den Deutschen interessiert sein könnte.
Kräftig nach oben ging es auch für VW und zwar um 4,2 Prozent. Das Unternehmen hat seine Umsatzprognose bis 2020 angehoben auf "mindestens 25 Prozent" von bisher "mindestens 20 Prozent". Daimler gewannen 0,7 Prozent und BMW 0,3 Prozent.
Siemens notierten wenig verändert und blieben damit hinter dem Gesamtmarkt zurück: Nach der Ankündigung von Massenentlassungen im Kraftwerksgeschäft drohen die Gewerkschaften mit Streiks. K+S gewannen 2,6 Prozent auf 19,60 Euro. Bernstein hat die Aktie mit einem Kursziel von 28 Euro zum Kauf empfohlen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.561,41 +13,95 +0,4% +8,2% Stoxx-50 3.162,31 +24,85 +0,8% +5,0% Stoxx-600 386,39 +2,59 +0,7% +6,9% XETRA-DAX 13.058,66 +64,93 +0,5% +13,7% FTSE-100 London 7.389,46 +8,78 +0,1% +3,5% CAC-40 Paris 5.340,45 +21,28 +0,4% +9,8% AEX Amsterdam 539,71 +3,09 +0,6% +11,7% ATHEX-20 Athen 1.865,81 +1,94 +0,1% +7,2% BEL-20 Bruessel 3.962,24 +8,20 +0,2% +9,9% BUX Budapest 39.359,28 +79,53 +0,2% +23,0% OMXH-25 Helsinki 3.963,76 +28,04 +0,7% +7,7% ISE NAT. 30 Istanbul 127.696,60 -3038,00 -2,3% +33,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.005,48 +3,33 +0,3% +13,8% PSI 20 Lissabon 5.258,75 +21,59 +0,4% +12,9% IBEX-35 Madrid 10.025,50 +15,10 +0,2% +7,2% FTSE-MIB Mailand 22.189,25 +96,30 +0,4% +15,4% RTS Moskau 1.128,72 -3,73 -0,3% -2,1% OBX Oslo 732,05 +3,78 +0,5% +18,5% PX-GLOB Prag 1.417,86 -0,09 -0,0% +18,3% OMXS-30 Stockholm 1.623,54 +5,84 +0,4% +7,0% WIG-20 Warschau 2.468,09 +24,26 +1,0% +26,7% ATX Wien 3.313,61 -1,09 -0,0% +26,6% SMI Zuerich 9.299,61 +116,00 +1,3% +13,1% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:02 Mo, 9:56 % YTD EUR/USD 1,1741 -0,59% 1,1810 1,1802 +11,6% EUR/JPY 132,03 -0,64% 132,88 132,43 +7,4% EUR/CHF 1,1647 -0,59% 1,1716 1,1669 +8,7% EUR/GBP 0,8866 -0,63% 0,8921 0,8902 +4,0% USD/JPY 112,46 -0,04% 112,51 112,18 -3,8% GBP/USD 1,3243 +0,02% 1,3239 1,3264 +7,3% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,99 56,55 -1,0% -0,56 -1,9% Brent/ICE 61,90 62,72 -1,3% -0,82 +5,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.280,27 1.294,23 -1,1% -13,96 +11,2% Silber (Spot) 16,95 17,31 -2,1% -0,36 +6,4% Platin (Spot) 929,40 951,35 -2,3% -21,95 +2,9% Kupfer-Future 3,08 3,07 +0,5% +0,02 +22,1% ===Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
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November 20, 2017 11:54 ET (16:54 GMT)
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