07.06.2017 18:48:47
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MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Santander löst Krise im Banksektor
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichtem Minus sind die europäischen Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Gute Nachrichten trieben den Bankensektor und deutsche Versorgerwerte, Öltitel standen dagegen unter Druck. Insgesamt regierte die Vorsicht vor dem "Super-Donnerstag": Denn neben der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen mit den Wahlen in Großbritannien sowie der Anhörung des ehemaligen FBI-Direktors James Comey vor dem US-Senat noch zwei weitere Großereignisse mit Marktrelevanz auf der Agenda.
Händler sorgten sich wegen des schmelzenden Vorsprungs der britischen Konservativen um Premierministerin Theresa May. Zuletzt lagen die Tories in Umfragen 7 Prozentpunkte vor Labour. Sollte es entgegen der Erwartungen aber zu einem Labour-Sieg kommen, könnte es zu "extrem negativen" Reaktionen an den Märkten kommen, fürchtete Mark Burgess, globaler Chef der Aktienanlage bei Columbia Threadneedle.
Der Dax fiel 0,1 Prozent auf 12.672 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 0,2 Prozent nach auf 3.549 Zähler. Sehr volatil ging es beim Euro zu: Nach einem Einbruch am Mittag erholte er sich wieder fast auf Vortagsniveau bei 1,1259 Dollar. Auslöser der Schwäche waren Medienberichte, wonach die EZB auf ihrer Sitzung am Donnerstag ihre Inflationsprognosen senken werde.
Santander löst Problem der Krisenbank Banco Popular Bankenwerte stellten die Spitzenreiter in Europa, der Sektorindex legte um 0,9 Prozent zu. Hier feierte man den Kauf der Krisenbank Banco Popular durch Santander. Damit sei ein möglicher Dominostein entfernt worden, der systemische Probleme hätte bereiten können, hieß es im Handel. Entsprechend lagen vor allem Bankentitel aus Südeuropa vorn. BANKIA stiegen 5 Prozent, KBC um 2,5 Prozent - französische Institute wie BNP und Societe Generale um bis zu 1,9 Prozent. Selbst Santander fielen nur 0,9 Prozent, obwohl zur Übernahme eine Kapitalerhöhung von 7 Milliarden Euro nötig ist. Im DAX stiegen Deutsche Bank um 1 Prozent.
Die Liquiditätslage von Popular hatte sich in den vergangenen Tagen so verschlechtert, dass Zweifel an der Fähigkeit zur Rückzahlung von Verpflichtungen aufgekommen waren. Santander kauft nun den Konkurrenten für den symbolischen Preis von 1 Euro und bringt mit der Kapitalerhöhung dessen Bilanz auf Vordermann. Alle Aktien und Kapitalinstrumente von Popular wurden auf Santander übertragen, was den Bankensektor aufatmen ließ. Die Gefahr von Ausfällen ist nun gebannt.
Der Öl- und Gassektor büßte 0,7 Prozent ein. Die Ölpreise gerieten nach unerwartet hohen US-Lagerbeständen massiv unter Druck.
Deutsche Versorger freuen sich über Milliarden vom Staat Im Blick standen auch deutsche Versorgerwerte: Das Bundesverfassungsgericht hatte die Brennelementesteuer für verfassungswidrig erklärt. Zusammen hatten Eon, RWE und EnBW 6 Milliarden Euro an den Staat überwiesen. Die Erwartung einer Rückzahlung trieb RWE um 5,5 Prozent und Eon um 5,2 Prozent nach oben.
"Wie man auch am Kurs sieht, war das ein Befreiungsschlag nach einer Bodenbildung von über zwei Jahren", sagte ein Stratege. "Die gesamte Branche war aus der Mode, in den Portfolios vollkommen 'underowned' und von vielen Analysten vernachlässigt". Daher dürfte es auch in den kommenden Wochen wieder einen stärkeren Zufluss in die Aktien vor allem von Eon und RWE geben.
Stada verlängert Frist - Bayer verkauft Covestro Im MDAX sprangen STADA um 2,1 Prozent auf 65,05 Euro. Die kaufinteressierten Beteiligungsgesellschaften Bain Capital und Cinven hatten ihre Annahmeschwelle auf 67,5 nach 75 Prozent gesenkt und die Andienungsfrist um zwei Wochen verlängert. Ansonsten wäre sie Donnerstag ausgelaufen. Wegen der bisher geringen Annahme des Angebots durch bislang 21,5 Prozent der Anleger wäre ein Scheitern ansonsten möglich gewesen. Nun wird eine Übernahme wahrscheinlicher.
Covestro-Aktie fiel um 4,6 Prozent, nachdem Bayer ihre Beteiligung weiter zurückgefahren hatte. Der Konzern hatte seinen direkten Anteil von 53,3 Prozent auf 44,8 Prozent reduziert und will ihn um weitere 4 Prozentpunkte senken. Nach Vorlage von schwächeren Halbjahreszahlen ging es für Steinhoff um knapp 6 Prozent nach unten.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.548,84 -5,34 -0,2% +7,9% Stoxx-50 3.201,50 -9,97 -0,3% +6,3% Stoxx-600 389,18 -0,22 -0,1% +7,7% XETRA-DAX 12.672,49 -17,63 -0,1% +10,4% FTSE-100 London 7.478,62 -46,33 -0,6% +4,7% CAC-40 Paris 5.265,53 -3,69 -0,1% +8,3% AEX Amsterdam 523,10 +1,40 +0,3% +8,3% ATHEX-20 Athen 2.058,84 -8,67 -0,4% +18,3% BEL-20 Bruessel 3.906,81 +28,55 +0,7% +8,3% BUX Budapest 35.021,75 +94,76 +0,3% +9,4% OMXH-25 Helsinki 4.054,19 +23,48 +0,6% +10,2% ISE NAT. 30 Istanbul 119.965,61 -823,91 -0,7% +25,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.001,13 -7,21 -0,7% +13,3% PSI 20 Lissabon 5.319,21 -29,65 -0,6% +13,0% IBEX-35 Madrid 10.871,70 -8,00 -0,1% +16,3% FTSE-MIB Mailand 20.739,91 -20,10 -0,1% +7,8% RTS Moskau 1.034,31 -6,92 -0,7% -10,2% OBX Oslo 639,17 +3,59 +0,6% +3,5% PX-GLOB Prag 1.318,70 -0,07 -0,0% +10,0% OMXS-30 Stockholm 1.640,54 +2,65 +0,2% +8,1% WIG-20 Warschau 2.308,64 +4,96 +0,2% +18,5% ATX Wien 3.182,12 +10,52 +0,3% +21,5% SMI Zuerich 8.876,73 -31,54 -0,4% +8,0%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:50 Di, 17:27 % YTD EUR/USD 1,1231 -0,39% 1,1275 1,1268 +6,8% EUR/JPY 123,10 -0,16% 123,30 123,10 +0,1% EUR/CHF 1,0853 -0,04% 1,0857 1,0853 +1,3% EUR/GBP 0,8689 -0,53% 0,8735 1,1438 +1,9% USD/JPY 109,61 +0,23% 109,36 109,24 -6,2% GBP/USD 1,2924 +0,12% 1,2909 1,2887 +4,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,09 48,19 -4,4% -2,10 -18,8% Brent/ICE 48,34 50,12 -3,6% -1,78 -17,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.289,39 1.294,00 -0,4% -4,61 +12,0% Silber (Spot) 17,62 17,71 -0,5% -0,09 +10,6% Platin (Spot) 945,85 961,00 -1,6% -15,15 +4,7% Kupfer-Future 2,55 2,55 +0,0% +0,00 +1,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 07, 2017 12:17 ET (16:17 GMT)
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