Missgeschick |
04.03.2024 21:43:00
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Panne bei Schweizer Banken: UBS zahlt Nestlé-Dividende zu früh aus - ZKB zahlt Doppellohn an Beamte in Zürich
Eine turbulente Woche liegt hinter zwei Schweizer Grossbanken. Sowohl bei der UBS als auch bei der ZKB kam es Anfang letzter Woche zu Fehlern.
• UBS zahlt Nestlé-Dividende zwei Monate zu früh aus
• ZKB zahlt Lohn an Züricher Beamte versehentlich doppelt
Nestlé enttäuscht mit Jahresergebnis - Dividende erhöht
Die hohe Inflation, Probleme im Gesundheitsgeschäft und der starke Schweizer Franken machten Nestlé im vergangenen Jahr zu schaffen und führten zu einer schwächeren Ergebnisunterperformance im Vergleich zu den Erwartungen.
Im Jahr 2023 konnte Nestlé die von Experten prognostizierten Zahlen nicht erreichen. Umsatz, Betriebsgewinn und EBIT-Marge lagen unter den vorherigen Annahmen. Obwohl das Unternehmen im letzten Quartal, wie angekündigt, die Verkaufsmengen nach fünf rückläufigen Quartalen wieder steigern konnte, verzeichnete das Verkaufsvolumen für das Gesamtjahr einen Rückgang um 0,3 Prozent. Analysten hatten im Voraus durchschnittlich mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet.
Die Marktteilnehmer zeigten sich im Anschluss der Veröffentlichung entsprechend enttäuscht. Jedoch erhöhte der SMI-Konzern die Dividende um 5 Rappen auf 3,00 Franken je Aktie.
UBS schüttet Dividende zu früh aus
Wie das Schweizer Nachrichteportal "Blick" nun kürzlich berichtet, hat die UBS am vergangenen Montag allen Aktionären von Nestlé, die ihre Titel bei der Grossbank halten, fälschlicherweise die Dividende ausgezahlt. Das Problem bei der verfrühten Gutschrift ist, dass die Generalversammlung des Schweizer Unternehmens erst am 18. April stattfindet. Hier müssen die Investoren von Nestlé der Dividende von 3 Franken pro Aktie formell erst noch zustimmen.
Auch wenn es sich dabei nur um eine rein formale Angelegenheit handelt, wurde die Ausschüttung damit ganze zwei Monate zu früh auf die UBS-Konten ausgezahlt. Dazu erklärt die Schweizer Grossbank: "Die Nestlé-Dividende wurde versehentlich an bestimmte UBS-Kunden ausgezahlt. Dieser Fehler wurde umgehend erkannt und korrigiert."
Betroffene Kunden sollen benachrichtigt werden, erklärt die UBS gegenüber Inside Paradeplatz. Eine Auskunft über die genaue Anzahl der betroffenen Personen wurden jedoch nicht gegeben. Zustande kam die fälschliche Auszahlung laut eines Sprechers der UBS aufgrund eines "Fehlers bei der Abwicklung". Die genauen Ursachen für die vorzeitige Gutschrift der Dividenden bleiben das gut gehütete Geheimnis der Verantwortlichen.
Man könnte den Vorfall zwar als unglücklichen Zufall abtun, wie Inside Paradeplatz erklärt, jedoch werfe er die berechtigte Frage auf, wie robust die Systeme der "Monster-Bank" wirklich sind. Diese stehen gerade vor der enormen Herausforderung, die Jahrhundert-Übernahme zu bewältigen: Die Integration der erworbenen Credit Suisse (CS) stellt im Wesentlichen eine gewaltige IT-Operation dar.
Aufgrund der Tatsache, dass viele Pensionskassen Nestlé-Aktien in ihren Depots halten, dürften zahlreiche Menschen in der Schweiz eine Gutschrift und eine unerwartete Belastung auf ihren Kontoauszügen verzeichnen, so Blick.
Auch ZKB mit Panne
Doch nicht nur die UBS schaffte es vergangene Woche wegen eines Fehlers in die Schlagzeilen. Denn Tausende Stadtangestellte in Zürich erhielten ihren Februar-Lohn doppelt, wie die Stadt Zürich in einer entsprechenden Pressemitteilung erklärt. "Am Montagmorgen wurden aufgrund eines technischen Fehlers die Löhne der Mitarbeitenden der Stadt Zürich doppelt ausbezahlt. Die Fehleranalyse hat ergeben, dass aufgrund eines technischen Abwicklungsfehlers bei der Zürcher Kantonalbank die Lohnzahlung für den Monat Februar zweimal ausgelöst wurde", heißt es in der Mitteilung. Die Mitarbeitenden der Stadt Zürich seien zu einer Rückzahlung verpflichtet.
Die ZKB entschuldigte sich in der gemeinsamen Pressemitteilung für entstandene Unannehmlichkeiten bei den Mitarbeitern der Stadt. "Die Bank arbeitet gemeinsam mit der Stadt Zürich an einem Lösungsvorschlag für eine einfache Rückzahlung des doppelt bezahlten Betrags. Dieser beläuft sich bei rund 30‘000 Mitarbeitenden auf 175 Millionen Franken", heißt es weiter.
Wie Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) außerdem berichtet, lag der Fehler bei dem Auszahlungsprozess jedoch wohl bei dem Lieferanten Swisscom. So wurde eine entsprechende Erklärung der Swisscom veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die genauen Gründe für das Missgeschick noch Teil der laufenden Untersuchung seien. Zudem betonte das Unternehmen: "Die Swisscom steht in engem Kontakt mit den Verantwortlichen der ZKB sowie der Stadt Zürich, um eine zügige Lösung für alle Beteiligten herbeizuführen. Das Unternehmen ist sich der Tragweite dieses Vorfalls bewusst und entschuldigt sich für die entstandenen Unannehmlichkeiten."
Nachdem der Fehler am Montagmorgen bekannt wurde, habe man bei der städtischen Finanzabteilung sofort sämtliche internen Abläufe in der Personalabteilung und der Finanzverwaltung überprüft, so Claudia Nägeli, Kommunikationschefin beim Finanzdepartement der Stadt, auf eine Anfrage von SRF. Gleichzeitig habe man rasch Kontakt mit der ZKB aufgenommen, um sicherzustellen, dass der Fehler nicht auf Seiten der Stadt liegt.
Redaktion finanzen.ch
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