02.10.2013 11:24:31
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ROUNDUP 2: Gerresheimer bestätigt Prognose - Konzernstruktur wird gestrafft
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hat nach einem robusten Quartal seine Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt. Zugleich kündigten die Düsseldorfer am Mittwoch an, ihre Konzernstruktur zu straffen. "Unser Geschäft läuft unverändert gut und sehr stabil", sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff. Für das Geschäftsjahr 2013 sei weiter ein Umsatzplus von fünf bis sechs Prozent zu konstanten Wechselkursen zu erwarten. Die Ausrichtung auf die Pharmamärkte in Europa, Nordamerika und in den schnell wachsenden Schwellenländern zahle sich aus. Im dritten Quartal legten Umsatz und Gewinn zu. Beim operativen Ergebnis trat der MDAX (MDAX)-Konzern wegen einer nach wie vor gedrückten Marge im Röhrenglasgeschäft aber auf der Stelle. Analysten hatten dies allerdings erwartet.
Die Aktien legten am Vormittag um 2,36 Prozent auf 45,85 Euro zu. Sie waren damit der mit Abstand größte Gewinner im MDax (MDAX), der etwas nachgab. Zwar habe der Umsatz etwas unter den Schätzungen gelegen, der Überschuss und das operative Ergebnis seien hingegen höher ausgefallen, hieß es am Markt. Bei Händlern hatte im Vorhinein zudem die Prognose im Blick gestanden. DZ-Bank-Analyst Sven Kürten bezeichnete die Bestätigung des Ausblicks als "ermutigend". Dies deute auf ein starkes viertes Quartal hin. Dennoch rechne er eher mit dem unteren Ende der Prognosen. Aus Sicht von Equinet-Analyst Konrad Lieder lagen die Quartalsergebnisse insgesamt im Rahmen der Erwartungen.
AUS VIER MACHT DREI
In das neue Geschäftsjahr (1. Dezember) wollen die Düsseldorfer mit einer gestrafften Konzernstruktur starten. Die Zahl der Geschäftsbereiche werde von vier auf drei verringert. Verwaltungsebenen sollen zusammengeführt oder gestrichen werden. Im Zuge dessen werden im Management weltweit insgesamt etwa 20 bis 30 Stellen abgebaut, erklärte ein Sprecher. In den Werken sei aber kein Stellenabbau geplant. Vorstandsmitglied Stefan Grote sei "im gegenseitigen Einvernehmen" bereits aus dem Unternehmen ausgeschieden.
"Durch die Optimierung unserer Geschäftsbereiche straffen wir unser Management und richten unsere Organisation stärker an den Anforderungen der Kunden aus", erklärte Röhrhoff. Die Straffung der Leitungsfunktionen dürfte Kosten im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich verursachen. Die jährlichen Einsparungen seien etwa halb so hoch. Im Rahmen der Portfoliobereinigung soll zudem geprüft werden, ob einzelne Vermögensgegenstände vollständig abgeschrieben werden. Daraus könnten Abschreibungen in Höhe von währungsbereinigt etwa fünf Millionen Euro entstehen.
ROBUSTES QUARTAL
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz von Gerresheimer im Jahresvergleich um 1,8 Prozent auf 316,9 Millionen Euro. Währungsbereinigt lag das Plus sogar bei 4,5 Prozent. Zum Wachstum trugen vor allem Pharmagläser und pharmazeutische Kunststoffsysteme bei. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) blieb mit 61,6 Millionen Euro stabil. Röhrhoff sprach von einem "sehr soliden Quartal". Auch die langfristigen Wachstumstrends seien "voll intakt". Im Gesamtjahr dürfte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 245 Millionen und 250 Millionen Euro liegen.
Die Profitabilität blieb allerdings auch im dritten Quartal gedrückt. Die bereinigte EBITDA-Marge sank im Berichtszeitraum auf 19,4 (Vorjahr: 19,8) Prozent. Im Röhrenglasgeschäft sei die Marge zwar im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen, aber immer noch niedrig, hieß es zur Begründung. Produktionsprobleme und Umstellungen in Deutschland hatten im zweiten Quartal stark belastet. Trotz der Fortschritte seien noch einige Aufgaben in den nächsten Quartalen zu erledigen, erklärte Röhrhoff. Beim Gewinn ergab sich hingegen eine deutliche Steigerung um 31,8 Prozent auf 19,5 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatten allerdings hohe Umbaukosten das Ergebnis stark belastet.
Gerresheimer stellt mit rund 11.000 Mitarbeitern Spezialverpackungen und Medizintechnik wie etwa Insulin-Pens, Inhalatoren oder vorfüllbare Spritzen her. Aber auch Laborgläser und Verpackungen für die Kosmetikindustrie hat der Konzern im Programm./jha/ep/kja
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