Geändert am: 22.03.2023 21:34:58
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Nach Fed-Entscheid und Powell-Aussagen: US-Börsen zum Handelsende verlustreich -- SMI schliesst etwas leichter -- DAX letztlich knapp im Plus -- Asiens Börsen beenden Handelstag mit Aufschlägen
Der heimische Aktienmarkt schloss am Mittwoch etwas tiefer. Der deutsche Leitindex notierte letztlich knapp in der Gewinnzone. An den US-Börsen schwankten die Kurse am Mittwoch deutlich, letztlich gaben sie klar nach. An den Märkten in Fernost ging es am Mittwoch aufwärts.
SCHWEIZ
Anleger in Zürich blieben am Mittwoch vorsichtig.
Der SMI begann den Handel mit einem kleinen Abschlag und pendelte dann um die Nulllinie. Zum Handelsschluss notierte der heimische Leitindex knapp in der Verlustzone: Der SMI verlor letztlich 0,1 Prozent auf 10'782,28 Zähler.
Auch die Bewegungen der Nebenwerte-Indizes SPI und SLI hielten sich in Grenzen, der SPI ging 0,04 Prozent höher bei 14'123,02 Einheiten aus dem Handel, beim SLI waren letztlich leichte Verluste in Höhe von 0,03 Prozent auf 1'709,62 Punkte zu beobachten.
"Mit jedem Tag, an dem neue Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor ausbleiben, steigt die Hoffnung, dass das Vertrauen sowohl der Kunden als auch der Investoren in die Stabilität des gesamten Systems durch die Ereignisse in den USA und der Schweiz keinen grösseren Schaden genommen hat", kommentierte ein Händler.
Dass sich die Anleger nach den deutlichen Kursgewinnen vom Vortag dennoch zurückhielten, war der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend geschuldet. "Die Spanne der Erwartungen ist riesig: Die einen fordern gleich eine Zinssenkung, die anderen blicken nach Grossbritannien und halten ein Lockerlassen in der Inflationsbekämpfung für pures Gift", fasste ein Händler zusammen. Eine Inflation von 10,4 Prozent im Vereinigten Königreich sei viel zu hoch. Die Frage sei, ob Fed-Chef Jerome Powell am Abend nach dem Zinsentscheid die Finanzmärkte beruhige oder verunsichere. Am Donnerstag folgen dann noch die SNB und die Bank of England.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte am Mittwoch leichte Gewinne.
Der DAX startete mit einem leichten Abschlag, hielt sich dann aber dennoch über weite Strecken des Mittwochshandels im Plus auf. Nach schwachen letzten Handelsstunden rettete das deutsche Börsenbarometer letztlich einen knappen Gewinn von 0,14 Prozent (Schlussstand: 15'216,19 Punkte) über die Zeit.
Nach den Bankturbulenzen hatte zuletzt die Notfall-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS als Balsam gewirkt, ebenso wie das Versprechen der US-Regierung, wenn nötig weitere Hilfen für angeschlagene Banken des Landes zu mobilisieren. Nun richteten sich die Blicke aber auf die Fed.
Die Notenbank gibt am Abend nach Börsenschluss ihren Leitzinsentscheid bekannt. Fed-Chef Jerome Powell hatte noch vor wenigen Wochen wegen der Inflation eine härtere Gangart in der Zinswende signalisiert, doch angesichts der jüngsten Bankturbulenzen rechnet inzwischen niemand am Markt mehr damit. Stattdessen gilt ein kleinerer Zinsschritt als das wahrscheinlichere Szenario, einige Beobachter halten sogar eine Zinspause für möglich.
Die Experten Ulrich Wortberg und Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen Helaba gehen von einer Anhebung um 25 Basispunkte aus. Dafür spreche, dass die US-Notenbank wohl kaum an einer Überraschung der Markterwartung in der zuletzt sehr volatilen Markt-Phase interessiert sei. "Zudem gilt: Wenn die Fed den Zinszyklus pausieren liesse, könnten Marktteilnehmer vermuten, dass es doch noch weitere Probleme im Bankensektor gibt."
WALL STREET
An der Wall Street sorgte die Fed am Mittwoch für einiges an Volatilität und letztlich einen tiefroten Handelsschluss.
So ging der Dow Jones um 1,63 Prozent schwächer bei 32'030,11 Punkten aus der Sitzung. Der Index legte zwar nach dem US-Leitzinsentscheid zunächst zu, Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell auf der anschliessenden Pressekonferenz liessen ihn dann aber tief ins Minus rutschen. Auch der NASDAQ Composite beendete den Handel bei 11'669,96 Punkten mit einem Verlust von 1,6 Prozent. Die US-Techwerte hatten kaum verändert eröffnet und nach dem Fed-Entscheid zunächst kräftig zugelegt. Dann gerieten aber auch sie deutlich unter Druck und fielen tief.
Die wie erwartet ausgefallene kleine Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank Fed hatte die Anleger am Mittwoch zunächst etwas beruhigt. Die Fed habe ein "gewisses Mass an Gelassenheit gegenüber den Finanzmarktturbulenzen" gezeigt, kommentierte Volkswirt Michael Heise von HQ Trust den Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte. "Die Fed vermittelt mit ihrer Entscheidung Zuversicht, dass die Banken auch mit der Erhöhung klarkommen werden", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager von QC Partners. Die Wogen rund um die Krise einiger Regionalbanken in den USA haben sich zuletzt etwas geglättet, nicht zuletzt auch, da US-Finanzministerin Janet Yellen am Vortag die Bereitschaft zu zusätzlichen Unterstützungsmassnahmen betont hatte.
Die Ruhe am Markt währte aber nicht lange: Nach Aussagen von Jerome Powell auf der Pressekonferenz setzte an den US-Börsen wieder Verkaufsdruck ein. Fed-Chef Jerome Powell sagte bei seiner Pressekonferenz, dass die Ratsmitglieder eine Zinspause bei dieser Sitzung erwogen hätten. Die Inflations- und Arbeitsmarktdaten seien aber stärker als erwartet gewesen. "Es ist wichtig, dass wir das Vertrauen in die Eindämmung der Inflation durch unsere Massnahmen erhalten", sagte Powell. Die Fed sei fest entschlossen, die Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu bringen.
Die Zinsanhebung dürfte der Fed angesichts der jüngsten Bankenturbulenzen schwerer von der Hand gegangen sein als die vorangegangenen Zinserhöhungen, meint LBBW-Analyst Elmar Völker. Noch überwiege der Kampf gegen die viel zu hohe Inflation in der Abwägung gegenüber den gestiegenen Finanzstabilitätsrisiken.
ASIEN
An den Märkten in Fernost wurden am Mittwoch Gewinne verbucht.
Der japanische Leitindex Nikkei legte letztlich 1,93 Prozent auf 27'466,61 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls nach oben: Der Shanghai Composite gewann letztlich 0,31 Prozent auf 3'265,75 Punkte. In Hongkong stieg der Hang Seng bis zum Handelsende um 1,73 Prozent auf 19'591,43 Zähler.
Die nachlassende Furcht vor einer Bankenkrise gab den Börsen in Asien den zweiten Tag in Folge Auftrieb. Vor allem Bankenwerte waren am Mittwoch gesucht, nachdem sich der Sektor am Vortag in den USA kräftig erholt hatte. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte den Einlegern angeschlagener Banken Unterstützung zugesagt. Auch der am späten Mittwoch anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank, der Anleger am Dienstag noch vorsichtig agieren liess, schien seinen Schrecken verloren zu haben. "Risk on" war wieder angesagt. Am Markt wird darauf gesetzt, dass die Federal Reserve eher "taubenhafte" Töne anschlägt.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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