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Prognose angehoben 18.10.2022 15:01:00

Lufthansa-Aktie mit Gewinnen: Lufthansa verdoppelt Gewinnprognose für 2022 - Swiss baut Kapazität aus

Lufthansa-Aktie mit Gewinnen: Lufthansa verdoppelt Gewinnprognose für 2022 - Swiss baut Kapazität aus

Die Fluggesellschaft Lufthansa rechnet nach einem überraschend starken Sommerquartal für dieses Jahr im Tagesgeschäft mit einem Milliardengewinn.

Während viele Piloten der Billigtochter Eurowings am Montag streikten und hunderte Flüge ausfielen, verdoppelte der Konzernvorstand um Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Nachmittag seine Prognose für 2022. Damit übertraf das Unternehmen die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten, die sich am Dienstag überrascht zeigten.

Anleger langten im Handel am Vormittag zu und liessen die Lufthansa-Aktie in die Nähe des Vortageshochs steigen. Zuletzt notierte der Kurs 0,6 Prozent höher bei 6,62 Euro pro Papier und etwa sieben Prozent höher als zum Jahreswechsel. "Die Kranich-Airline ist gerade dabei, sich mit Schwung aus dem Corona-Tief zu erheben", kommentierte ein Händler.

Bereits am Vorabend legten die Scheine nach Bekanntwerden der Neuigkeiten sprunghaft zu und erreichten mit einem Plus von 4,6 Prozent ihr Tageshoch. Allerdings bröckelten die Gewinne schnell wieder ab. Zum Handelsschluss lag das Papier nur noch mit 1,57 Prozent im Plus und damit lediglich im hinteren Mittelfeld des MDax .

Wie die Lufthansa mitteilte, soll der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) in diesem Jahr jetzt die Marke von einer Milliarde Euro überschreiten. Als Gründe nannte der Konzern die anhaltend starke Ticketnachfrage und ein weiteres Rekordergebnis der Frachttochter Lufthansa Cargo. Mit seiner Prognose eines operativen Milliardengewinns übertraf der Lufthansa-Vorstand auch die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Erst Anfang August hatte Konzernchef Spohr sein Ziel auf mehr als 500 Millionen Euro angehoben. Branchenexperten waren im Schnitt zuletzt von gut 800 Millionen Euro ausgegangen.

Analyst Sumit Mehrotra von der Société Générale zeigte sich indes vom Ziel für den bereinigten Barmittelzufluss (Free Cashflow) positiv überrascht. Die Prognose von mehr als zwei Milliarden Euro deute darauf hin, dass die Fluggesellschaft mit einer guten Buchungslage bei ihren Winterflügen rechnet. Auch sei die Auslastung innerhalb des Lufthansa-Netzes, zu dem auch die Konzern-Airlines Swiss, Austrian und Brussels zählen, besser gewesen als vermutet.

Denn das wichtige Sommergeschäft lief für den Lufthansa-Konzern trotz Streiks von Bodenpersonal und Piloten besser als gedacht. So erzielte der Konzern vorläufigen Zahlen zufolge im dritten Quartal einen Umsatz von 10,1 Milliarden Euro, fast doppelt so viel wie im coronageprägten Sommer 2021. Der bereinigte operative Gewinn lag mit 1,1 Milliarden Euro mehr als viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten nur mit gut 900 Millionen Euro gerechnet. Die Streiks belasteten das Ergebnis der Lufthansa zufolge mit rund 70 Millionen Euro.

Dabei hatten Lufthansa ebenso wie Eurowings das Flugprogramm im Sommer schon wegen Engpässen an vielen Flughäfen ausdünnen müssen. Bodenmitarbeiter und Piloten legten den Flugbetrieb der Hauptmarke Lufthansa tageweise lahm - und setzten mit ihren Ausständen deutliche Gehaltserhöhungen durch. Im Oktober zogen die Piloten der deutschen Teilgesellschaft von Eurowings mit eigenen Streiks nach. Ihr derzeitiger Ausstand soll von Montag bis Mittwoch dauern.

Die Lufthansa-Führung zeigte sich mit ihrer verdoppelten Gewinnprognose dennoch zuversichtlich für 2022. So zeige die derzeitige Buchungslage eine weiterhin starke Nachfrage nach Flugreisen für die kommenden Monate. Zudem rechnet das Management mit einem weiteren Rekordergebnis bei Lufthansa Cargo. Die Frachtsparte hatte im Jahr 2021 einen bereinigten operativen Gewinn von knapp 1,5 Milliarden Euro erzielt - so viel wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Ihre vollständigen Quartalszahlen will Lufthansa am 27. Oktober vorlegen.

Swiss baut Kapazität für Sommerflugplan 2023 aus

Die Swiss will im nächsten Sommer den Flugplan ausbauen. Es sollen 85 Prozent der Vorkrisenkapazität angeboten werden. Dafür rekrutiert die Airline nun fleissig Flight Attendants.

Im Sommerflugplan, der vom 26. März bis zum 28. Oktober 2023 gilt, bedient die Swiss ab Zürich und Genf insgesamt 112 Destinationen, wie sie am Dienstag mitteilte. Das entspricht 85 Prozent der Kapazität von 2019. Nebst den wichtigen Nordamerika-Zielen, auf die die Airline laut der Mitteilung fokussiert, stehen unter anderem auch wieder mehr Flüge nach Asien auf dem Plan. Dies, nachdem die Region zuvor noch stark von den Coronamassnahmen geprägt war und sich die Ziele nun langsam wieder öffnen.

Oberste Priorität sei es, dass den Fluggästen auch im kommenden Feriensommer ein stabiles Flugprogramm anzubieten, wird Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour zitiert. Er sei bislang zuversichtlich, dass sich die Nachfragerückkehr nach Flugreisen auch in einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld strukturell fortsetzen werde, so Goudarzi Pour.

1800 Neue Flight Attendants

Um der Nachfrage gerecht zu werden, stockt die Swiss aktuell bereits das Personal auf. Bis Ende des Jahres will sie 800 neue Cabin Crew Mitglieder eingestellt haben, wie es weiter heisst. Im kommenden Jahr kommen dann noch weitere knapp 1000 hinzu.

Doch die Swiss setzt nicht nur auf eigenes Personal, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit sogenannten Wetlease-Partnern, also anderen Fluggesellschaften, für die sie Flüge durchführt. So werde die Swiss etwa zusätzlich zu den sechs bereits jetzt eingesetzten Helvetic-Flugzeugen im kommenden Sommer noch zusätzliche Kapazitäten von Helvetic nutzen.

Zudem werde die für diesen Winter angekündigte Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft Air Baltic im Sommerflugplan 2023 fortgeführt. Ferner setzt die Swiss auch auf ihre Schwestergesellschaft Edelweiss. Diese wird laut der Mitteilung von Mai bis Oktober 2023 mit einem Langstreckenflugzeug für die Swiss die Strecke Zürich-Montréal betreiben.

Konsequenz aus Pilotenstreik: Eurowings legt Wachstumspläne auf Eis

Als Folge des Pilotenstreiks bei Eurowings zückt die Lufthansa -Tochter den Rotstift. Die für 2023 geplante Flottenstärke von 81 Flugzeugen werde zunächst um fünf verringert, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der geplante Aufbau von mindestens 200 weiteren Stellen bei Eurowings Deutschland im Cockpit und in der Kabine werde mit sofortiger Wirkung gestoppt. Piloten, die derzeit in der Ausbildung sind, erhalten nur befristete Verträge. Da sich der Bedarf reduziere, würden zudem alle Beförderungen zum Kapitän gestoppt, teilte die Firma mit.

In einem erbitterten Tarifstreit ringen die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und das Management um Entlastungen für die Piloten. Am Dienstag blieben erneut zahlreiche Maschinen am Boden.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem 14 zusätzliche freie Tage. Das Management bot zuletzt 10. Am Montag hatte die Geschäftsführung in einem offenen Brief an die Belegschaft gedroht, das Angebot zurückzuziehen, sollte der Streik fortgesetzt werden. Wegen der Streikkosten - der Firma zufolge ein zweistelliger Millionenbetrag pro Tag - seien Arbeitsplätze in Gefahr. Ein Ultimatum am Montagabend liess die Gewerkschaft verstreichen.

Die Lufthansa-Aktie klettert im XETRA-Geschäft zeitweise um 1,96 Prozent auf 6,71 Euro.

FRANKFURT (awp international) / (AFP)

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Bildquelle: Jorg Hackemann / Shutterstock.com,Cray Photo / Shutterstock.com,Robert Sarosiek / Shutterstock.com

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