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Nach Corona 14.09.2022 16:39:00

Lufthansa-Aktie schwächer: Deutscher Bund beendet Lufthansa-Beteiligung mit Gewinn - Kühne stockt auf

Lufthansa-Aktie schwächer: Deutscher Bund beendet Lufthansa-Beteiligung mit Gewinn - Kühne stockt auf

Gute zwei Jahre nach der spektakulären Lufthansa -Rettung hat der deutsche Staat die letzten Anteile an dem Airline-Konzern verkauft.

Der bundeseigene Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat dabei einen Gewinn von 760 Millionen Euro realisiert. Ein Teil der Aktien ging an den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, der als grösster Einzelaktionär des MDAX -Konzerns seinen Anteil auf 17,5 Prozent aufstockte. Lufthansa-Chef Carsten Spohr dankte am Mittwoch erneut der Bundesregierung und den Steuerzahlern für die Unterstützung in der schwersten Krise des Unternehmens.

Die Finanzagentur des Bundes hatte am Dienstagabend in Frankfurt mitgeteilt, der Bund habe die in der Corona-Krise aufgebaute Beteiligung an der Lufthansa beendet. Mit 1,07 Milliarden Euro überstiegen die insgesamt erzielten Erlöse aus dem Aktienpaket den eingesetzten Betrag von 306 Millionen Euro deutlich. Der WSF war im Juni 2020 über eine Kapitalerhöhung in den Besitz von gut 20 Prozent sämtlicher Lufthansa-Aktien gekommen und hatte dafür nur den Nennwert von 2,56 Euro pro Stück zahlen müssen. Der Grossteil des nun realisierten Gewinns erklärt sich aus der Differenz zum deutlich höheren Börsenkurs von derzeit um die 6 Euro. Lufthansa hat zudem nach eigenen Angaben 92 Millionen Euro Zinsen für Kredite und stille Einlagen des deutschen Staats gezahlt. Diese sind bereits zum November 2021 vollständig zurückgeführt worden.

"Lufthansa ist wieder vollständig in privater Hand", stellte Spohr fest. Mit dem vorzeitigen Ende des staatlichen Engagements, das noch bis Oktober 2023 hätte andauern dürfen, kehrt das Unternehmen vollständig in die Normalität zurück. Es durften bereits seit der Rückführung der stillen Einlagen im November 2021 wieder Boni an die Manager und perspektivisch auch Dividenden an die Eigentümer gezahlt werden. Auch die Übernahme ausländischer Fluggesellschaften ist wieder möglich, wobei Lufthansa im Rennen um die italienische Alitalia-Nachfolgerin Ita zuletzt ins Hintertreffen geraten ist.

Neu ist hingegen der immer grössere Einfluss des Aktionärs Kühne. Dieser hat zwar in Interviews angekündigt, sich aus dem operativen Geschäft heraushalten zu wollen, strebt aber nach Informationen des "Handelsblatts" mindestens einen Sitz im Aufsichtsrat an. Vorgesehen sei Kühnes Vertrauter Karl Gernandt, der spätestens zur nächsten Hauptversammlung am 9. Mai 2023 in das Kontrollgremium einziehen soll. Die schweizerische Kühne Holding AG des Hamburger Milliardärs lehnte dazu eine Stellungnahme ab.

Im Zuge der nun beendeten Staatsbeteiligung hatte Lufthansa zwei Aufsichtsräte berufen, welche die Interessen des WSF berücksichtigen sollten. Es handelte sich um die Hamburger Hafen-Chefin Angela Titzrath und den früheren Chef des Flughafens München, Michael Kerkloh. Beide sind laut Unternehmen ordentlich bestellt und müssen nun keineswegs automatisch zurücktreten.

Das Unternehmen verlässt die staatliche Obhut mit einem höheren Schuldenstand, weil die kostspieligen Staatshilfen mit Mitteln privater Geldgeber abgelöst wurden, nachdem die Insolvenzgefahr überwunden war. Auch die Hilfen der Schweiz wurden zurückgezahlt. Spohr hatte stets betont, dass er lieber am Kapitalmarkt verschuldet sei als beim Steuerzahler. Noch offen sind aber Staatshilfen aus Österreich (210 Mio Euro) und Belgien (287 Mio Euro), wie das Unternehmen in seinem jüngsten Quartalsbericht mitgeteilt hat.

Deutschland, Österreich, die Schweiz und Belgien hatten dem Lufthansa-Konzern nach dem Zusammenbruch des Luftverkehrs infolge der Corona-Pandemie unter die Flügel gegriffen. Insgesamt sagten sie dem Konzern neun Milliarden Euro zu, der Löwenanteil der Summe stammt aus Deutschland, dem Heimatland der Lufthansa. Sechs Milliarden Euro einschliesslich des Aktienpakets entfielen auf den WSF, während die staatliche KfW-Bank einen Kredit über eine Milliarde Euro beisteuerte.

Edelweiss-Chef übernimmt Steuer auch bei Lufthansa-Tochter Eurowings Discover

Die Lufthansa-Gruppe rückt ihre beiden Ferienfluggesellschaften Edelweiss und Eurowings Discover enger zusammen. Sie stellt den langjährigen Chef von Edelweiss neu an die Spitze der noch jungen Tochtergesellschaft Eurowings Discover. Dadurch soll sie nach dem Vorbild der "grossen Schwester" Edelweiss wachsen.

Die Airlines bleiben zwar eigenständig, erhalten aber mit dem Edelweiss-CEO Bernd Bauer zum 1. Oktober einen gemeinsamen Chef, wie der Lufthansa-Konzern am Mittwoch mitteilte. Bauer soll in seiner Doppelrolle "den Ausbau des Angebots der Lufthansa Group im touristischen Segment weiter beschleunigen", heisst es.

Jüngstes Pferd im Stall

Eurowings Discover ist die neueste Airline im Lufthansa-Konzern. Sie wurde nach dem Vorbild von Edelweiss aufgebaut und hat im Sommer 2021 ihren Betrieb aufgenommen. Per Ende Juni verfügte die Eurowings Discover über eine eigene Flotte von 17 Lang- und Mittelstreckenflugzeugen. Der Firmenwebseite ist zudem zu entnehmen, dass sie 53 Reiseziele in Europa, Afrika, Nord- und Mittelamerika im Angebot hat. Im ersten Jahr beförderte die Gesellschaft etwas mehr als eine Million Gäste.

Wie die Edelweiss fokussiert sich auch die Eurowings Discover auf touristische Destinationen auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke. Die beiden Ferienfluggesellschaften fliegen dabei kostengünstiger als ihre jeweiligen Netzwerkgesellschaften Swiss und Lufthansa. Laut der Mitteilung werden sie auch künftig unter ihrem bekannten Namen in ihren jeweiligen Märkten tätig sein.

Dass die Lufthansa-Gruppe die Ferienfliegerei ausbaut, hat nicht zuletzt mit der Coronakrise zu tun. Die Pandemie forcierte den Trend, dass geschäftliche Treffen oftmals nicht mehr persönlich, sondern auch per Video-Call durchgeführt werden. Das sorgte dafür, dass die Geschäftsfliegerei stark litt und wohl auch nicht mehr auf das Vorkrisenniveau zurückfinden dürfte.

Bei der Gründung hatte Eurowings Discover jedoch für grossen Streit zwischen dem Lufthansa-Konzern und den Gewerkschaften des fliegenden Personals gesorgt. Denn die neue Airline nahm just dann den Betrieb auf, als viele Mitarbeitende von Airlines wegen der Krise um ihre berufliche Existenz bangen mussten oder entlassen worden waren. Die Gewerkschaften störten sich an den im Vergleich zum Konzern niedrigeren Tarifbedingungen bei der neuen Gesellschaft.

Eurowings-Discover-Chef wird degradiert

Der neu ernannte CEO Bauer führt die Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss mit dem Drehkreuz Zürich bereits seit 2014. Davor war er viele Jahre lang bei der Swiss tätig, nachdem diese aus der Vorgängerin Crossair hervorging, bei welcher Bauer seine Karriere gestartet hatte.

Dass er nun die Leitung der jungen Eurowings Discover übernimmt, bedeutet, dass deren bisheriger Geschäftsführer Wolfgang Raebiger seinen Chefposten verliert. Er wird jedoch künftig als Chief Operation Officer den Betrieb der Airline organisieren, wie Lufthansa weiter schreibt.

Bei der Edelweiss bleibt personaltechnisch alles beim Alten: Der bisherige operative Chef David Birrer amtet weiterhin in seiner angestammten Funktion, ebenso der Kommerzchef Patrick Heymann.

Via XETRA fällt die Lufthansa-Aktie zwischenzeitlich um 3,91 Prozent auf 6,08 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / (awp international)

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Bildquelle: Tupungato / Shutterstock.com,Jorg Hackemann / Shutterstock.com,Keystone

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