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Marktexzess 15.07.2017 14:17:00

BlackRock-Experte: Bei Bitcoin und Ethereum sieht alles nach einer Blase aus

BlackRock-Experte: Bei Bitcoin und Ethereum sieht alles nach einer Blase aus

Die Kurssteigerungen bei Digitalwährungen machen ihm Angst, sagt BlackRock-Experte Richard Turnill. Dennoch glaubt er, dass der Markt bei einem Platzen der Blase noch recht glimpflich davonkommen würde.

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Auch nach den jüngsten Kurseinbrüchen können die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum noch immer eine beeindruckende Bilanz vorweisen: Seit Jahresstart hat sich der Wert eines Bitcoins gegenüber dem US-Dollar nahezu verdoppelt, der eines Ethers ist sogar um ein Vielfaches gestiegen. Entsprechend beeindruckend sieht auch der Chartverlauf der digitalen Währungen aus:

Doch genau dieser kräftige Wertzuwachs ist für viele Experten ein Grund zur Sorge. Die Investmentbank Goldman Sachs warnte jüngst davor, dass der Bitcoinkurs schon bald bis auf 1'857 Dollar fallen könnte, und der Investor Mark Cuban sprach schon Anfang Juni auf Twitter von einer Blase.

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Nun meldete sich auch Richard Turnill, Chefinvestmentstratege des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, zu Wort. "Wenn wir am Markt nach Zeichen einer Übertreibung suchen, schaue ich mir den Bitcoin-Chart an, und für mich sieht das ziemlich furchteinflößend aus", so Turnill bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Geldpolitik befeuert Bitcoin, Ethereum und Co.

Wenn man über Kryptowährungen spreche, wage man sich auf "gefährliches Gebiet" vor, so der BlackRock-Experte. Er glaubt, dass vor allem die lockere Geldpolitik die Spekulation mit Bitcoin, Ethereum und Co. befeuert und zu dem Hype beigetragen habe. Denn durch sie fallen nicht nur die Zinsen, sondern auch der Wert der konventionellen Währungen wird gedrückt. Anleger, die sich vor einer Geldentwertung fürchten, flüchten daher in andere Anlageklassen. Früher galt hauptsächlich Gold als sicherer Hafen und Inflationsschutz, nun scheinen Anleger aber auch zunehmend Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen zu entdecken. Denn diese werden nicht von den Zentralbanken kontrolliert und zeigen sich daher unbeeindruckt von geldpolitischen Maßnahmen.

Der Vermögensverwalter selbst sieht Digitalwährungen jedoch nach wie vor nicht als Investment an und empfiehlt seinen Kunden weiterhin eine Investition in die globalen Aktienmärkte. Digitalwährungen seien höchstens ein Indikator für die Anlegerstimmung - und die sei aktuell etwas angespannt und nervös, wie die jüngsten Abstürze bei den Digitalwährungen zeigen.

Das passiert, wenn die Blase bei Digitalwährungen platzt

Doch auch, falls es sich bei diesen Einbrüchen nur um erste Korrekturen handelt, bevor die Blase bei Bitcoin und Ethereum richtig platzt, gibt der Experte zumindest etwas Entwarnung: "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass es größere finanzielle Auswirkungen hätte, wenn dieser Preis [von Kryptowährungen] morgen auf Null fallen würde", so Turnill. Denn eine wichtige Sache sei anders als bei anderen Blasen zuvor, deren Platzen weitreichende Auswirkungen auf Börse, Unternehmen und sogar ganze Volkswirtschaften hatte: Digitale Währungen würden bislang nur in einer Art Paralleluniversum existieren. Verbindungen zu Banken oder dem weltweiten Finanzsystem gäbe es kaum. Eine Gefahr für den breiteren Markt besteht somit laut Turnills Einschätzung momentan nicht.

Redaktion finanzen.ch

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