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Absage des Twitter-Deals 15.07.2022 20:02:00

Warum der Twitter-Übernahmeversuch von Elon Musk nur ein Vorwand für den Verkauf von Tesla-Aktien gewesen sein könnte

Warum der Twitter-Übernahmeversuch von Elon Musk nur ein Vorwand für den Verkauf von Tesla-Aktien gewesen sein könnte

Dass der reichste Mann der Welt von seinem Plan, den Kurznachrichtendienst Twitter zu übernehmen, zurücktritt, hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet. Ein Experte glaubt, einen Kauf der Plattform habe Elon Musk ohnehin nur inszeniert.

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• Musk bläst Twitter-Kauf ab
• Experte mit scharfem Vorwurf: Wollte Musk nur Tesla-Aktien verkaufen?
• Twitter will Deal gerichtlich erzwingen

Tech-Milliardär Elon Musk hat seine Vereinbarung zum Kauf von Twitter für aufgelöst erklärt. 44 Milliarden US-Dollar hatte der Unternehmer und Tesla-Chef ursprünglich für das Internetunternehmen auf den Tisch legen wollen, das im Nachgang dann von der Börse genommen werden sollte. Doch bereits in den vergangenen Wochen deuteten sich Unstimmigkeiten rund um den Milliardendeal an: So hatte Musk immer wieder darauf verwiesen, dass er die Zahl der Fake-Accounts, die ihm von Twitter übermittelt wurden, als falsch erachte. Ihm sei kein ausreichender Zugang zu den Daten bereit gestellt worden, um die Angaben zu überprüfen, liessen die Anwälte von Musk, die dies als Vertragsbruch bezeichneten, übermitteln. In Folge löste der Milliardär die Kaufvereinbarung auf.

Zweifel an Musks Übernahmevorhaben

Schon seit Wochen mehren sich Spekulationen, dass der Deal zwischen Musk und Twitter platzen könnte. Neben den Unstimmigkeiten um die Zahl der Fake-Accounts auf der Plattform waren auch mit Blick auf den Aktienkurs immer wieder Gerüchte aufgekommen, dass die Vereinbarung platzen könnte. Denn den Betrag, den Musk für Twitter zahlen wollte, ist das Unternehmen an der Börse nicht wert: Der 44-Milliarden-US-Dollar-Offerte steht eine aktuelle Marktkapitalisierung von rund 28 Milliarden US-Dollar gegenüber.

Experte mit scharfem Vorwurf gegen Musk

Unterdessen wird von anderer Seite ein scharfer Vorwurf gegenüber Elon Musk laut: Die ganze Übernahmeaktion sei ein "cleverer Trick" gewesen, twitterte Josh Wolfe, einer der Mitgründer von Lux Capital. Stattdessen habe Musk den vermeintlichen Deal als Vorwand genutzt, um Tesla-Aktien im Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar zu verkaufen. Die Strafgebühr von rund einer Milliarde US-Dollar, die mit der geplatzten Übernahme einher geht, werde Musk mit "80-prozentiger Wahrscheinlichkeit" zahlen, habe sich zeitglich aber liquide Mittel in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar gesichert.

Den von Musk vermeintlich vorgeschobenen Grund der Fake-Accounts kann Wolfe nicht nachvollziehen: Wer glaubt denn wirklich, "er kann Raketen landen aber keine Bots in den Griff bekommen?", so der Marktexperte mit Blick auf Musks zweites Erfolgsunternehmen neben Tesla, den Weltraumkonzern SpaceX.

Twitter will den Deal durchsetzen - Musk reagiert sarkastisch

Twitter selbst will die Übernahme durch Musk unterdessen gerichtlich durchsetzen lassen. Twitter-Chairman Bret Taylor veröffentlichte auf Twitter eine Stellungnahme, in der er betonte, der Vorstand des Unternehmens sei bestrebt, die Transaktion mit Musk zum vereinbarten Preis und den vereinbarten Bedingungen abzuschliessen. Man plane zudem rechtliche Schritte einzuleiten, um die Fusionsvereinbarung durchzusetzen und sei zuversichtlich, vor Gericht erfolgreich zu sein.

Musk selbst hat sich auf seiner Lieblingsplattform unterdessen nur indirekt zum Thema zu Wort gemeldet, indem er ein Meme veröffentlichte, in dem er sich darüber lustig machte, dass Twitter nun vor Gericht die Informationen zu Fake-Accounts öffentlich machen müsse, die sie ihm freiwillig nicht zur Verfügung gestellt hätten:

Ob und unter welchen Umständen der Deal zwischen Musk und Twitter noch über die Bühne gehen kann, wird nun wohl in einem langwierigen Rechtsstreit entschieden werden.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Kevork Djansezian/Getty Images,Joe Scarnici/WireImage/Getty Images,Joshua Lott/Getty Images,Chris Saucedo/Getty Images for SXSW

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