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Grosse Hoffnungen 10.09.2020 22:30:00

Akons senegalesische Krypto-Stadt Akon City nimmt Fahrt auf

Akons senegalesische Krypto-Stadt Akon City nimmt Fahrt auf

Nachdem der US-Sänger Akon nicht nur den Bau einer Smart City im Senegal, sondern auch die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt hatte, steht nun fest, wann die Bauarbeiten beginnen sollen. Senegalesische Politiker hegen grosse Hoffnungen in das Projekt.

• Bauarbeiten für Krypto-City sollen 2021 beginnen
• Ein Drittel der Baukosten durch Investoren gesichert
• Senegalesische Wirtschaft erhofft sich durch Stadtprojekt Erholung

Zeremonielle Grundsteinlegung

Der US-amerikanische R&B-Sänger mit senegalesischen Wurzeln Akon treibt seine Pläne vom Bau einer futuristischen Stadt im Senegal deutlich voran. Laut einer Aussage des Sängers, dessen bürgerlicher Name Aliaume Damala Badara Akon Thiam lautet, soll es sich bei seinem Projekt um eine realistische Version der fiktiven und technologisch fortgeschrittenen Stadt Wakanda aus "Black Panther", dem Blockbuster der Disney-Tochter Marvel, handeln.

Am 31. August lud Akon laut CNN zu einer Pressekonferenz in Mbodiène, etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Dakar entfernt, auf der er erklärte, dass die Bauarbeiten nächstes Jahr beginnen sollen. "Wir sehen Akon City als den Beginn der Zukunft Afrikas", so der Sänger in Anwesenheit von Alioune Sarr, Senegals Minister für Tourismus, und anderen Regierungsmitarbeitern. So wolle man mit dem Projekt, über das Akon erstmals 2018 berichtete, eine Stadt errichten, die die neuesten Technologien, Kryptowährungen sowie die Zukunft der afrikanischen Gesellschaft abdecke. Demnach plant der Sänger mit dem Akoin beispielsweise sein eigenes Bitcoin-Pendant, mit dem sämtliche Transaktionen in der Stadt getätigt werden können und das die afrikanische Wirtschaft wieder ankurbeln soll. Allerdings wurde der Sänger für seine Ambitionen zum Teil scharf kritisiert, da die Kryptowährung die Nutzung eines Smartphones voraussetzt, im Jahr 2018 aber nur etwa ein Drittel der senegalesischen Bevölkerung Zugriff auf diese Technologie hatte, wie eine Studie des Pew Research Center belegte.

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Stadtplanung läuft auf Hochtouren

Für den Bau der Großstadt soll Akon vom senegalesischen Präsidenten Macky Sall eine Baufläche von mehr als 809 Hektar geschenkt bekommen haben. Etwa zwei von insgesamt sechs Milliarden US-Dollar habe der Sänger außerdem bereits durch Investoren eingenommen, deren Namen aber nicht genannt werden sollen. Dies steht im Widerspruch zu einer Pressemeldung vom Juni, in der das ausführende Ingenieurs- und Infrastrukturunternehmen KE International verkündete, sich bereits vier von sechs Milliarden US-Dollar an Investitionsgeldern gesichert zu haben.

Bisher sind laut der Online-Präsenz des Projekts sieben Distrikte für die Krypto-City geplant. Neben einem Distrikt, der die afrikanische Kultur feiern und diese Touristen näherbringen soll, ist jeweils ein Distrikt für Büro- und Wohngebäude, Freizeitaktivitäten, Gesundheitseinrichtungen, Bildungszentren und Technologiefirmen angedacht. Ein siebter Distrikt soll außerdem den Namen "Senewood" tragen und die Funktion einer senegalesischen Filmfabrik erfüllen - als Pendant zum US-amerikanischen Hollywood. Eines der Gebäude des Bereichs, der Akon Tower, werde neben Einzelhandelsunternehmen, Hotels, Büros, Fitnessstudios und Restaurants ein Aufnahmestudio und einen nach dem Sänger benannten Nachtclub beinhalten.

Große Chance für den Senegal

Neben dem Ziel, Akon City als Top-Reiseziel in Afrika zu etablieren, strebt der R&B-Sänger generell an, Arbeitsplätze für die senegalesische Bevölkerung zu schaffen. Weiterhin diene seine Stadt als Zufluchtsort für Afro-Amerikaner, die in den USA unter Rassismus und Diskriminierung leiden: "Das System zuhause (in den USA, Anm.d.Red.) behandelt sie auf so viele verschiedene Arten unfair, die man sich nie vorstellen kann, und sie machen es nur durch, weil sie das Gefühl haben, dass es keinen anderen Weg gibt."

Alioune Sarr, der senegalesische Tourismusminister, begrüßte die Entscheidung von Akon, zu diesem Zeitpunkt in das Land zu investieren, da die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise deutlich zu spüren seien. So habe sich Akon entschieden, in den kommenden Jahren sechs Milliarden US-Dollar in den Senegal zu investieren, und das zu einem Zeitpunkt, an dem "nationale und internationale Privatinvestitionen rar" seien, so Sarr laut CNN. Aufgrund von Schließungen der Flughäfen, Hotels, Restaurants, Veranstaltungszentren und Reiseveranstalter auf dem ganzen Kontinent, die die Ausbreitung des Virus eindämmen sollten, leide Afrika im Tourismussektor unter erheblichen Einnahmeverlusten. Der Senegal schloss etwa vier Monate lang seine Flug-, Land- und Seegrenzen.

Bereits 2014 schloss Akon mit seinem Wohltätigkeitsprojekt "Akon Lighting Africa" die Wohnorte von etwa 600 Millionen Afrikanern an ein Netz von solarbetriebenem Strom an.

Redaktion finanzen.ch

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