18.08.2017 18:37:34
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MÄRKTE EUROPA/Aktien geben nach und Gold zieht an
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwache Vorlagen der US-Börsen und die Terroranschläge in Spanien haben am Freitag die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax fiel um 0,3 Prozent auf 12.165 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 3.446 Punkte nach, wobei Madrid mit einem Minus von 0,6 Prozent überdurchschnittlich stark verlor.
Zum Gesamtmarkt hieß es, er sollte die Belastung durch die Terroranschläge in und nahe Barcelona schnell abstreifen. Das hätten die Reaktionen auf andere Anschläge gezeigt. Nachhaltiger belasten könnte die Börsen die innenpolitische Lage in den USA. Mit dem bröckelnden Rückhalt für US-Präsident Donald Trump wird besonders der aufbrechenden Diskussion um die Schuldenobergrenze misstrauisch begegnet. Die US-Regierung kann nur noch bis September mit ihren Mitteln auskommen, wenn ihr die Gesetzgebung keine zusätzlichen Schulden genehmigt. Die US-Börsen hatten am Donnerstag den zweitstärksten Tagesverlust in diesem Jahr verzeichnet und gaben auch am Freitag im frühen Handel zunächst weiter nach.
Von der allgemeinen Verunsicherung profitierte zeitweise der Goldpreis, der zum ersten Mal in diesem Jahr die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze übersprang. Sollte er die 1.300er Marke nach den vergeblichen Anläufen im April und im Juni nun nachhaltig überwinden, winkten Anschlussgewinne Richtung 1.350 Dollar, möglicherweise sogar Richtung 1.370 Dollar, hieß es bei Marktanalysten.
Stada schießen nach oben - Mindestquote erreicht An der deutschen Börse stieg die Aktie von STADA um 13,2 Prozent auf 72,55 Euro und damit weit über den Gebotspreis von 66,25 Euro. Die beiden Finanzinvestoren Bain und Cinven haben bei Stada die geforderte Annahmeschwelle von 63 Prozent erreicht. Nun setzten Anleger darauf, dass längerfristig ein so genannter Squeeze-Out erfolgen werde, also eine Abfindung der verbliebenen Aktionäre zu einem Kurs oberhalb des Angebots. Dann könnten die Aktien ganz von der Börse genommen werden.
Begleitet wurde der Kursanstieg der Stada-Aktie von sehr hohen Umsätzen. "Bei 72 Euro liegen große Kaufaufträge im Markt", sagte ein Händler. Vermutlich hätten Marktteilnehmer auf ein Misslingen der Übernahme und fallende Stada-Kurse gesetzt. Sie hätten nun sehr teuer kaufen müssen, möglicherweise wegen der Kündigung einer Wertpapierleihe. "Die hohen Umsätze weisen aber auch darauf hin, dass sich der Kursaufschwung nun vermutlich erst einmal erschöpft", sagte der Händler.
Lufthansa zurück im Plus In der ersten Reihe stand auch der kleine Verfalltermin im Blick. So liefen an der Eurex am Mittag Optionen auf den DAX aus, am Abend verfielen Optionen auf die Einzelaktien.
Im DAX schlossen Lufthansa 0,4 Prozent fester. Nach anfänglichen Verlusten wegen der Terroranschläge griffen Anleger zu: "Die Delle nach den Terroranschlägen in Spanien wird zum Kauf genutzt", sagte ein Händler. Der Markt setze darauf, dass die Anschläge auch dieses Mal keine nachhaltige Wirkung auf die Luftfahrtindustrie hätten. Deshalb sei wieder zugegriffen worden, auch mit Blick auf positive Effekte aus der Insolvenz von Air Berlin.
In Europa lag der Index der Reise- und Freizeit-Aktien dagegen 1,5 Prozent im Minus. Air France verloren 1,6 Prozent und IAG 2,2 Prozent. Unter den Touristiktiteln fielen Thomas Cook um 0,5 Prozent und TUI um 0,7 Prozent.
Auf der Gewinnerseite im DAX standen Munich Re mit einem Plus von 1,3 Prozent. Die Commerzbank hat die Aktie am Morgen auf "Kaufen" hochgestuft. Dagegen litten adidas unter schwachen Zahlen des US-Konkurrenten Foot Locker und verloren 1,3 Prozent.
Bei den kleineren Werten zogen Hapag-Lloyd (plus 3,9 Prozent) und Hamburger Hafen (plus 1,2 Prozent) mit dem günstigen Welthandel weiter an. Dagegen litten Bertrandt mit einem Minus von fast 8 Prozent unter einer Abstufung.
Bei VTG belastete der Ausblick den Kurs. Das Schienenlogistikunternehmen geht nun für das laufende Jahr von einem EBITDA von 330 bis 360 Millionen Euro aus. Zuvor hatte VTG einen leichten Anstieg über das Vorjahresergebnis von 345,3 Millionen Euro prognostiziert. Zur Begründung hieß es, die Nachfrage nach Güterwagen sei zum Anfang des dritten Quartals ungewöhnlich hoch gewesen. Ehe daraus zusätzliche Erträge erzielt würden, entstünden jedoch Kosten für die Instandsetzung von bisher unvermieteten und zwischenzeitlich abgestellten Wagen. Der Kurs fiel um 3,9 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.446,03 -15,94 -0,5% +4,7% Stoxx-50 3.041,78 -21,36 -0,7% +1,0% Stoxx-600 374,20 -2,67 -0,7% +3,5% XETRA-DAX 12.165,19 -38,27 -0,3% +6,0% FTSE-100 London 7.323,98 -63,89 -0,9% +2,5% CAC-40 Paris 5.114,15 -32,70 -0,6% +5,2% AEX Amsterdam 519,64 -4,07 -0,8% +7,6% ATHEX-20 Athen 2.164,82 -23,21 -1,1% +24,4% BEL-20 Brüssel 3.924,78 -18,95 -0,5% +8,8% BUX Budapest 36.969,15 -218,14 -0,6% +15,5% OMXH-25 Helsinki 3.872,17 -35,23 -0,9% +5,2% ISE NAT. 30 Istanbul 131.836,62 +393,87 +0,3% +38,1% OMXC-20 Kopenhagen 996,55 -5,73 -0,6% +12,7% PSI 20 Lissabon 5.243,06 -56,96 -1,1% +10,8% IBEX-35 Madrid 10.385,70 -58,10 -0,6% +11,1% FTSE-MIB Mailand 21.796,79 +7,93 +0,0% +13,3% RTS Moskau 1.026,17 -7,88 -0,8% -11,0% OBX Oslo 655,81 -0,56 -0,1% +6,2% PX-GLOB Prag 1.354,56 -5,58 -0,4% +13,0% OMXS-30 Stockholm 1.532,12 -7,97 -0,5% +1,0% WIG-20 Warschau 2.359,87 +6,69 +0,3% +21,2% ATX Wien 3.178,13 -40,54 -1,3% +21,4% SMI Zü rich 8.874,35 -71,05 -0,8% +8,0%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.47 Uhr Do, 17.19 Uhr % YTD EUR/USD 1,1749 +0,09% 1,1738 1,1739 +11,7% EUR/JPY 128,33 -0,07% 128,42 129,00 +4,4% EUR/CHF 1,1331 +0,35% 1,1292 1,1319 +5,8% EUR/GBP 0,9143 +0,44% 0,9103 1,0976 +7,3% USD/JPY 109,23 -0,15% 109,39 109,89 -6,6% GBP/USD 1,2848 -0,37% 1,2895 1,2886 +4,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,61 47,09 +1,1% 0,52 -16,5% Brent/ICE 51,62 51,03 +1,2% 0,59 -12,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.290,94 1.287,92 +0,2% +3,03 +12,1% Silber (Spot) 17,09 17,04 +0,3% +0,05 +7,3% Platin (Spot) 980,65 976,00 +0,5% +4,65 +8,5% Kupfer-Future 2,94 2,94 +0,1% +0,00 +16,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 18, 2017 12:05 ET (16:05 GMT)
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