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16.01.2017 18:37:53

MÄRKTE EUROPA/Trump, Brexit und Italien drücken auf die Kurse

Fielmann
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   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Donald Trump und die Furcht der Anleger vor den negativen Folgen eines "harten Brexit" haben an den europäischen Börsen den Start in die neue Handelswoche vermaselt. Der Dax gab 0,6 Prozent auf 11.555 Punkte ab, und der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,9 Prozent auf 3.295 Punkte.

   Händler sprachen allerdings von lediglich selektivem Verkaufsdruck. Die Rally vom Jahresende und vom Jahresbeginn sei in eine Seitwärtsbewegung um 11.600 Punkte gemündet, und diese halte an. Das breite Bild bleibe positiv, auch weil sich der Verkaufsdruck nur auf wenige Titel und Branchen konzentrierte. Außerdem waren die Umsätze aufgrund des US-Feiertages gering.

   Die Aktien der deutschen Autohersteller verloren unter Führung von VW bis zu 2,2 Prozent. Der designierte US-Präsident Trump hatte am Wochenende der Bild-Zeitung und der Times ein Interview gegeben, in dem er unter anderem mit massiven Strafzöllen auf deutsche Autos droht, die in Mexiko gebaut und in die USA exportiert werden sollen. Der Autoindex im Stoxx verlor 1,4 Prozent.

Mailand führt Verlierer an - Abstufung Italiens drückt Finanzwerte Noch etwas stärker fielen die Branchenindizes der Banken und der Versicherer. An der Börse in Mailand ging es mit 1,2 Prozent etwas stärker abwärts als an den anderen Handelsplätzen, nachdem die Ratingagentur DBRS die Bonität Italiens auf "BBB high" gesenkt hat. Damit ist das letzte "A"-Rating einer wichtigen Ratingagentur verloren gegangen.

   Vor allem für den ohnehin bereits stark angeschlagenen Bankensektor waren das schlechte Nachrichten, denn das schlechtere Rating dürfte höhere Abschläge für bei der EZB hinterlegte Sicherheiten zur Folge haben. Außerdem steigt mit der Abstufung die Gefahr einer schlechteren Bewertung durch die sehr viel wichtigere Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) im Mai. Bei den Einzelwerten verlor das italienische Schwergewicht UniCredit 2 Prozent.

   Versicherer litten zudem unter Analysten-Abstufungen. So hat die Deutsche Bank die Aktien von Generali auf die Verkaufsliste genommen, und UBS hat Scor von der Kaufliste gestrichen und Swiss Re auf Verkauf gesenkt. Generali fielen um 2,3 Prozent, Swiss Re um 2,4 Prozent und Scor um 1,4 Prozent.

Pfund unter Druck Außerdem bezeichnete Trump in dem Interview den Brexit als eine "großartige Sache" und erwartet, dass weitere EU-Staaten dem Vorbild Großbritanniens folgen werden. Das schürte zusätzliche Verunsicherung, die Medienberichte am Wochenende aufbrachten mit Spekulationen, dass die britische Premierministerin Theresa May bei einer Rede am Dienstag einen sogenannten "harten Brexit" signalisieren dürfte. Demnach dürfte May klarmachen, notfalls auch auf den Zugang zum gemeinsamen Binnenmarkt der EU zu verzichten, um britische Interessen vor allem beim Thema Immigration durchzusetzen.

   Phasenweise fiel das Pfund Sterling erstmals seit der Brexit-Abstimmung unter 1,20 Dollar, zur Schlussglocke an den europäischen Aktienmärkten lag es bei 1,2051. Die Börse in London, die erst am Freitag ein Rekordhoch markiert hatte, profitierte davon allerdings tendenziell, denn ein schwaches Pfund verbessert die Exportchancen britischer Unternehmen. Der FTSE-100 konnte sich knapp behaupten.

"Buy local" Trotz der Belastungsfaktoren wollten Händler am deutschen Aktienmarkt aber nur von selektivem Verkaufsdruck sprechen. Die Umsätze waren gering, und in der zweiten Reihe schlossen die Indizes MDAX und TecDax sogar leicht im Plus. "Buy local", sagte ein Händler.

   Auch im DAX gab es Gewinner, so die Versorger mit einer positiven Studie von Goldman Sachs. Goldman hat laut Händlern RWE auf "Neutral" angehoben und empfiehlt EON zum Kauf. RWE stiegen um 1,8 Prozent und Eon um 0,7 Prozent. Auch andere so genannte defensive Aktien wie Beiersdorf und Fresenius schlossen im Plus.

   Im MDAX war die Aktie von HUGO BOSS der größte Gewinner. Sie legte um 7,7 Prozent zu, nachdem der Modehersteller Quartalszahlen vorgelegt hat. Boss hat im vierten Quartal und im Gesamtjahr zwar einen Umsatzrückgang verbucht, allerdings lief das Geschäft im Schlussquartal besser als im Rest des Jahres.

   Im TecDAX profitierten Drägerwerk mit einem Plus von 5 Prozent auf 83,76 Euro von einer Kaufempfehlung der NordLB. Das Haus hat das Kursziel für das Medizintechnik-Unternehmen auf 92 von 82 Euro erhöht. Auch die Analysten der LBBW und von Independent Research haben ihre Kursziele für Drägerwerk angehoben, hier liegen allerdings auch die neuen Ziele unter dem aktuellen Kurs.

   Im SDAX stiegen Hamburger Hafen um 2,3 Prozent auf 19,25 Euro. Damit markierten sie den höchsten Stand seit Mai 2015.

Großfusion sorgt für Kurssprünge im Optiksektor Auf europäischer Ebene sorgte die Fusion der Brillenhersteller Luxottica und Essilor für Kurskapriolen. Luxottica sprangen um 8,2 Prozent nach oben, Essilor sogar um knapp 12 Prozent. Das neue Unternehmen wird eine Marktkapitalisierung von 46,3 Milliarden Euro haben. Der Zusammenschluss könnte die Stimmung für den Sektor insgesamt heben, hieß es im Handel, denn sie erhöhe den Konsolidierungsdruck, sorge mithin für Übernahmefantasie. Die beiden Unternehmen versprechen sich mittelfristig Umsatz- und Kostensynergien im Volumen von 400 bis 600 Millionen Euro. Die Aktie der deutschen Optikerkette Fielmann zeigte sich davon wenig inspiriert und notierte kaum verändert.

   Bei den europäischen Sektoren-Indizes waren Rohstoff-Aktien größter Gewinner. Ihr Index verbesserte sich um 0,6 Prozent, getragen unter anderem von weiter steigenden Eisenerzpreisen. Anglo American und Rio Tinto gewannen je etwa 2 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.294,53 -29,81 -0,9% +0,1% Stoxx-50 3.018,17 -28,86 -0,9% +0,3% Stoxx-600 362,97 -2,97 -0,8% +0,4% XETRA-DAX 11.554,71 -74,47 -0,6% +0,6% FTSE-100 London 7.327,13 -10,68 -0,1% +2,6% CAC-40 Paris 4.882,18 -40,31 -0,8% +0,4% AEX Amsterdam 484,13 -3,96 -0,8% +0,2% ATHEX-20 Athen 1.726,87 -19,61 -1,1% -0,8% BEL-20 Bruessel 3.594,58 -39,86 -1,1% -0,3% BUX Budapest 32.996,94 +47,17 +0,1% +3,1% OMXH-25 Helsinki 3.668,21 -18,80 -0,5% -0,3% ISE NAT. 30 Istanbul 99.607,09 +845,08 +0,9% +4,3% OMXC-20 Kopenhagen 897,75 +0,06 +0,0% +1,6% PSI 20 Lissabon 4.615,43 -38,90 -0,8% -2,2% IBEX-35 Madrid 9.410,00 -101,60 -1,1% +0,6% FTSE-MIB Mailand 19.247,25 -267,29 -1,4% +0,1% RTS Moskau 1.151,05 -7,14 -0,6% -0,1% OBX Oslo 623,98 -4,76 -0,8% +1,0% PX-GLOB Prag 1.208,73 -4,70 -0,4% +0,9% OMXS-30 Stockholm 1.512,97 -9,52 -0,6% -0,3% WIG-20 Warschau 2.025,25 +9,36 +0,5% +4,0% ATX Wien 2.668,43 -10,01 -0,4% +1,9% SMI Zuerich 8.362,60 -89,59 -1,1% +1,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0599 -0,13% 1,0613 1,0624 +0,8% EUR/JPY 120,9649 +0,14% 120,7941 122,20 -4,6% EUR/CHF 1,0724 +0,02% 1,0722 1,0729 +0,1% EUR/GBP 0,8795 -0,25% 0,8849 1,1471 +3,2% USD/JPY 114,13 +0,25% 113,84 115,02 -2,4% GBP/USD 1,2051 +0,47% 1,1994 1,2186 -2,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,23 52,37 -0,3% -0,14 -2,8% Brent/ICE 55,37 55,45 -0,1% -0,08 -2,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.202,75 1.197,49 +0,4% +5,25 +4,5% Silber (Spot) 16,84 16,81 +0,2% +0,03 +5,7% Platin (Spot) 982,10 983,90 -0,2% -1,80 +8,7% Kupfer-Future 2,67 2,69 -0,8% -0,02 +6,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   January 16, 2017 12:07 ET (17:07 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 07 PM EST 01-16-17

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Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 12’200.00 19.53
Short 12’425.70 13.93 UBS07U
Short 12’919.42 8.77 0MSSMU
SMI-Kurs: 11’744.58 29.11.2024 17:30:00
Long 11’208.50 19.03 S5TMYU
Long 10’977.64 13.85 SSRMMU
Long 10’505.70 8.93 5SSMZU
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